Der Kampf auf der Insel (1962)
Filmtipp
Atmosphäre
:Sehenswert: Kinematografisch anmutiger Kommentar auf rechtsterroristische Strömungen im postkolonialen Frankreich der frühen Sechziger
Kurzbesprechung:
Im sanften Schwarz-Weiß der urbanen Tragik des französischen Früh-Sechzigerjahre-Kinos gefilmt, zerrüttet die antikommunistische Radikalisierung des Industriellensohns Clément erst dessen Ehe, dann eine blutsbrüderliche Freundschaft. In „Der Kampf auf der Insel“ übertreffen sich Romy Schneider und Jean-Louis Trintignant gegenseitig mit schauspielerischer Exzellenz – er mit seinen strikten Blicken und Gesichtsausdrücken, hinter denen sich mit Leidenschaft, Rache und Eifersucht die größte Emotionalität verbirgt; sie mit ihrer hedonistischen Verspieltheit, mit der Schneider Trintignants asketische Gefühlskälte konterkariert.
Die Geschichte vom Fanatiker im Untergrund ist hier mehr Kulisse denn Handlung, aber taucht den ganzen Film vor dem Hintergrund des Algerienkriegs in eine endzeitliche Stimmung, in der sich Film noir und Nouvelle Vague vermischen.