Die letzte Metro (1980)
Filmtipp
Atmosphäre
:Sehenswert: Die Visualisierung anhaltender Bedrohlichkeit
Kurzbesprechung:
Einer seiner letzten Filme war zugleich einer von François Truffauts größten Kassenerfolgen: „Die letzte Metro“ vereinte zuallererst zwei der größten Stars des Nicht-Hollywoodkinos vor der Kamera – Catherine Deneuve und Gérard Depardieu, damals beide noch in ihren Dreißigern. Aber der Film verstand es obendrein, trotz einer kommerziell riskanten Länge von mehr als zwei Stunden, einem eher bedrückenden Rahmen und der Konzentration auf einen Handlungsort das Publikum in seinen Bann zu ziehen.
„Die letzte Metro“ spielt im Paris des Zweiten Weltkrieges, wo unter der Knute des antisemitischen NS-Regimes Marion Steiner, die Frau eines jüdischen Theaterintendanten, um das Leben ihres Mannes und den Fortbestand des Montmartre Theaters kämpft.
Das in gedämpften, dunklen Farben gehaltene Bild mit den schier ausnahmslos künstlichen Lichtquellen und die fast durchgängige Beschränkung auf Innenräume nähren eine klaustrophobische Stimmung, in der sich die bedrückende Bedrohlichkeit der nationalsozialistischen Außenwelt manifestiert. Und dazwischen fließt die theaterkulturelle Routine, in der Konflikt und Risiko auch ohne Krieg, Judenverfolgung und Zensur ein Elixier sind – zum Schluss verwischen dann kinematografisch raffiniert Fiktion und Wirklichkeit.