Die Mädchen von Rochefort (1967)

Filmtipp

Atmosphäre des Films:

Sehenswert: Französische Hommage an das Hollywood-Musical

Kurzbesprechung:

Die Mädchen von Rochefort“ ist Jacques Demys verliebte Hommage an die großen MGM-Musicals der 1940er und 50er Jahre. Weit entfernt vom Hollywood’schen Performance-Perfektionismus, versprüht der Film – der dank seiner hellen Farben zu den sonnigsten Werken aller Zeiten gehört – mit seinem Martini-Hedonismus eine liberalisierte Leichtigkeit der 1960er Jahre.

Im westfranzösischen Biskaya-Nest Rochefort kreuzen sich die (Irr-)Wege der Liebe. Die beiden echten Schwestern Françoise Dorléac und Catherine Deneuve spielen hier die Zwillingsschwestern Solange und Delphine, die eine Tanz-, die andere Klavierlehrerin. In all dem Sing- und Tanzspektakel kommt eine zeitgeistige Aufbruchsstimmung auf.

Der Clou des Films ist indes der Gastauftritt von Gene Kelly, einem Halbgott der Hollywood’schen Musical-Ära. Obwohl der frankophile Star damals kaum noch Filme drehte, kommt vom ersten Moment vor der Kamera an der alte Zauber wieder auf – wenn er durch die Szenen mehr schwebt als tanzt, scheinen seine sanften Bewegungen stets ein paar Millisekunden in der Zeit zurückzureisen.