Ace in the Hole (1951)

Filmtipp

Kurzbesprechung:

In Billy Wilders zynischstem, vielleicht aber auch realistischstem Film ist das Publikum der Bösewicht. Ein Grabräuber, eingeklemmt in einer Höhle – Chuck Tatum, nach mehreren Fehltritten ein Paria der New Yorker Journalisten-Elite, in die Abgründe des Lokaljournalismus hinabgerutscht, wittert in diesem belanglosen Provinzdrama von New Mexico den Stoff für eine gewaltige Story, die ihm zum Comeback verhelfen soll. Mit ungenierter Skrupellosigkeit beutet Tatum die Familientragödie aus, indem er die Sensationsgier der Masse bedient und aus dem Wüstenboden ein Großevent mit Zirkus und Popcornverkauf stampft. Wilder gelingt eine ungemein bissige Inszenierung, mit der er die vermeintliche Anteilnahme Tausender als plumpen Voyeurismus und die Zeitungen, Radio- und TV-Sender als deren Komplizen entlarvt. „Ace in the Hole“ war seinerzeit ein Kassenflop, gehört aber zu den besten Werken Hollywoods. Der Film ist ein groteskes Schaustück über die Verführbarkeit der Masse im Medienzeitalter. Mit einer sehr präsenten Performance dominiert Kirk Douglas, noch am Anfang seiner immensen Schauspielkarriere, den Film und porträtiert einen skrupellosen Egoisten, der in hemdsärmeligem Furor schikaniert, erpresst und manipuliert.

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