Five Graves to Cairo (1943)

Filmtipp

Atmosphäre des Films:

Kurzbesprechung:

Gerade als der echte Erwin Rommel mit seinem „Afrikakorps“ an der Schwelle zum Nil, im ägyptischen El Alamein, mit dem versuchten Vormarsch in den Nahen Osten gescheitert war, kam dieser Film in die Kinos, der eine – fiktive – Vorgeschichte des historischen Sieges der britischen 8. Armee über die Wehrmachtstruppen lieferte.

Mit „Five Graves to Cairo“ wagte Billy Wilder damals ausgerechnet vor diesem ernsten Hintergrund einen kühnen Genremix aus Verwechslungskomödie, Kriminal- und Kriegsdrama (es geht um den einzigen überlebenden einer britischen Panzerbesatzung, der in einem von Deutschen besetzten Hotel landet und sich unwissentlich mit der brisanten Identität eines kürzlich Verstorbenen tarnt). Und er traf eine glänzende Wahl für die Rommel-Rolle: Erich v. Stroheim, der für seine maßlosen Budgetüberschreitungen berüchtigte Stummfilmregisseur, liefert mit seiner Aufmerksamkeit für winzige Details – kurze Handbewegungen, beiläufige Augen-Blicke – ein imposantes Porträt des deutschen Generalfeldmarschalls, das bisweilen an Method Acting im Stile von Brando oder Pacino erinnert.

Für die heutige Regielegende Wilder war sein zweiter Film als Regisseur einer der schwierigsten – sah er sich doch unter dem Erwartungsdruck, seine Befähigung zum Regiehandwerk abermals unter Beweis zu stellen. Er bestand mit Bravour; mit seinem Setting in der Abgeschiedenheit der nordafrikanischen Wüste (die in Wirklichkeit in Arizona lag), seiner Dialoglastigkeit und dem Hotel als de facto einziger Location wirkt Wilders Film selbst heute noch recht flott.