High Plains Drifter (1973)

Filmtipp

Atmosphäre des Films:

Kurzbesprechung:

Clint Eastwood und die Rache – das war schon immer eine filmische Symbiose mit großem Unterhaltungswert. In »High Plains Drifter« wird das Rachemotiv obendrein mystifiziert: Eastwood, der sich hier nach „Sadistico“/„Play Misty for Me“ (1971) (Kurzreview auf Filmkuratorium.de lesen) innerhalb nur eines Jahres zum zweiten Mal als Regisseur selbst inszenierte, spielt einen namenlosen Racheengel, der in einer Frontier-Kleinstadt genauso gnadenlos die Heuchelei und den Egoismus ihrer Bewohner aufdeckt, wie er seine Feinde niederstreckt. Die feigen Kleinstädter engagieren ihn, um eine Gruppe rachsüchtiger Gangster abzuwehren. Wie sie um ihren vermeintlichen Beschützer herumwuseln und in ihrer Verzweiflung jeden noch so entwürdigenden Kotau machen, ist umso unterhaltsamer, je weniger sie dessen wahre Absichten erahnen. Der Film ist voller pointierter Brutalität – ein Symbol für den Egoismus und die Härte, mit denen ein Land aufgebaut wird – und kulminiert in einem grotesken Finale.