Rabid (1977)

Filmtipp

Atmosphäre des Films:

Kurzbesprechung:

Ein schlimmer Motorradunfall auf der Landstraße irgendwo in Kanada, ein Krankenhaus für Schönheitschirurgie direkt am Unfallort, die schwer verletzte junge Frau mit reichlich Glück gerettet. Aber die Bewahrung der Einzelnen ist in „Rabid“ zugleich der Tod der vielen. Durch eine von den Ärzten unbemerkte Mutation muss Rose ihren plötzlichen Blutdurst stillen und infiziert dabei ihre Opfer, die zu tollwütigen Bestien degenerieren.

In seinem zweiten größeren Film nach „Shivers“ (1975) tauchen bereits wesentliche Cronenberg-Motive auf: die potenzielle Düsternis einer abgelegenen Privatklinik oder obszöne Mutationen. „Rabid“ ist kein Splatterkino, sondern zeigt auch eine Großstadtgesellschaft, die unversehens mit einer Pandemie konfrontiert wird und deren Institutionen verzweifelt versuchen, mit improvisierten Vorsichts- und Gegenmaßnahmen das tödliche Virus einzudämmen. Dieses unheilvolle Szenario, in dem Desinfektionseinheiten durch die Stadt patrouillieren und Einkaufszentren mit Maschinenpistolen bewacht werden, verdichtet sich zu einer morbiden Surrealität, die gerade im Kontext der Coronakrise einen schaurigen Touch erhält.