Captain Newman (1963)

Filmtipp

Atmosphäre des Films:

Kurzbesprechung:

1944: Im Pazifik und in Europa tobt der Zweite Weltkrieg und in Captain Newmans psychiatrischer Abteilung auf einem US-amerikanischen Luftwaffenstützpunkt irgendwo in der Wüste von Arizona treffen unablässig neue Patienten ein. Im Lazarett ist Newman eine Autoritätsperson, ein couragierter Nonkonformist, der gegen die Skepsis seiner Vorgesetzten sich mit unerschütterlicher Fürsorge der kranken Soldaten annimmt, die unter posttraumatischen Belastungsstörungen, Katatonie oder Schizophrenie leiden.

Der titelgebende Protagonist hätte mit Gregory Peck nicht besser besetzt sein können; Angie Dickinson spielt eine Krankenschwester und Tony Curtis fällt als halbkriminell-sympathischem Pfleger die Funktion des Comic Relief zu – denn „Captain Newman“ präsentierten die Trailer damals als turbulente Komödie, als anarchischen Spaß im Kriegslazarett. Und tatsächlich entspricht er in Farbgebung und manchen Szenen diesem Esprit – in Wahrheit aber ist er eine ziemlich originelle Tragikomödie mit teils drastischen, nachdenklichen Momenten. Gerade was Kritiken als unentschlossenes Schwanken zwischen zwei Genres monierten, ist die Stärke des Films: Da mischen sich witzige Wortgefechte zwischen Newman und seinen Vorgesetzten, Patienten und Untergebenen mit tieftragischen Szenen, in denen etwa Bobby Darin eine haarsträubende Sequenz spielt, in der er unter Einfluss eines Wahrheitsserums seinem Trauma als einziger Überlebender einer Bomberbesatzung enthüllt; oder Eddie Albert einen am Kriegsbetrieb wahnsinnig gewordenen Strategen durchdrehen lässt; und nicht zuletzt der junge Robert Duvall als katatonischer Pilot.