Leoparden küßt man nicht (1938)

Filmtipp

Atmosphäre des Films:

Sehenswert: Der Film, der beinahe Katharine Hepburns Karriere ruinierte

Kurzbesprechung:

Leoparden küßt man nicht“ ruinierte Katharine Hepburns Karriere. Eine der witzigsten, geschliffensten und auch bekanntesten Screwballkomödien aller Zeiten war – zunächst – ein großer Flop. Die Kinobranche stigmatisierte die Hepburn als „box office poison“, aber dank ihrer Hartnäckigkeit, Raffinesse und ein wenig Glück kehrte sie ein paar Jahre später zurück und avancierte zum Superstar. Ihre flotte Romcom mit Cary Grant indes reifte zum Hollywoodklassiker und ist inzwischen eine Filmikone.

Grant spielt den nerdigen Paläontologen David Huxley, der fieberhaft auf einen Knochen wartet: den letzten Bestandteil eines riesigen Dinosaurierskeletts, das er in den letzten Jahren sorgfältig im Museumssaal montiert hat. Und er steht kurz vor seiner Hochzeit – mit einer biederen, stinklangweiligen Frau, die ihm sogar die Flitterwochen verwehren will, da seine wissenschaftliche Arbeit an dem Exponat doch viel wichtiger sei.

Und dann trifft er eben auf Katharine Hepburns Figur, Susan Random, eine WASP-Dame aus Connecticut – in gewisser Weise die Hepburn selbst –, die in der Villa ihrer millionenschweren Tante lebt. Die Tante indes ist die Museumsmäzenin, der Huxley für seine künftige Arbeit eine Million Dollar abschwatzen will – wissen tut er um diesen Familienzusammenhang freilich nicht, als ihn Susan in ein turbulentes Tohuwabohu mit Leoparden, Großwildjägern und Pseudogangstern hineinzieht, um ihn von seiner Hochzeit abzubringen und ihn stattdessen für sich selbst zu bekommen.

Auf extrem gekonnte Weise werden hier witzige Wortgefechte mit albernem Slapstick vermischt; und Howard Hawks – der behauptete, seine Filme seien stets zwanzig Prozent schneller als die seiner Kollegen – legt durch die Dialogfrequenz und sich überlappende Sätze ein ungeheures Tempo an den Tag, das für das Genre bald charakteristisch sein sollte.