Rio Bravo (1959)

Filmtipp

Atmosphäre des Films:

Sehenswert: Die Perfektionierung des Hollywoodwesterns

Kurzbesprechung:

Seit Bogart/Bacall gab es kaum eine lässigere Leinwandliebesbeziehung als jene zwischen Angie Dickinson und John Wayne in „Rio Bravo“ (kein Wunder, steckte doch „Rio Bravo“-Regisseur Howard Hawks auch hinter der legendären Zusammenkunft von Lauren Bacall und Humphrey Bogart 1944 in To Have and Have Not).

John Wayne ist der Gesetzeshüter John T. Chance, der mit seinen Deputies einen eingebuchteten Mörder von Befreiungsversuchen seines reichen Bruders abschirmt, bis irgendwann der herbeigerufene Marshal in der Stadt ankommt – doch ist die Story des Films unwichtig, es geht um tiefe Freundschaft und Zusammenhalt in einer ungemütlichen Gesellschaft.

Der glamouröse Las-Vegas-Star Dean Martin dominiert den Film mit einer überraschend feinfühligen Performance als geläuterter Alkoholiker, die meiste Zeit in zerschlissener Jacke und räudigem Unterhemd. „Rio Bravo“ zählt zu den größten Western aller Zeiten – Hawks und sein Hauptdarsteller Wayne drehten ihn als Anti-High Noon: Sie störten sich daran, wie Gary Coopers Sheriff die Kleinstadtbürger um Hilfe anfleht.

Gebadet in Technicolor wirken die Westerner in „Rio Bravo“ bisweilen wie von einem Kostümladen eingekleidet – aber gerade das trägt zum nostalgischen Flair dieses Hollywoodstreifens bei. Und die Gesangseinlagen von Dean Martin und Ricky Nelson, als die vier Gesetzeshüter abends im Gefängnisbüro zusammensitzen, ist in der Gleichzeitigkeit von kommerzieller Schnulze und sentimentaler Westernromantik wie eine Essenz des Hollywoodkinos.

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