Schlacht um Algier (1966)

Filmtipp

Atmosphäre des Films:

Sehenswert: Schonungsloser Antikolonialismus à la Pontecorvo

Kurzbesprechung:

Schlacht um Algier“ zeigt den brutalen Schlagabtausch zwischen algerischen Revolutionären und französischen Fallschirmjägern; der Film basiert auf den Berichten des algerischen Freiheitskämpfers Yacef Saadi, einem führenden Kopf der Front de Libération Nationale (FLN), der auch als Filmproduzent fungierte. Dass sich Saadi mit dem italienischen Regisseur Gillo Pontecorvo zusammentat (nachdem u.a. Luchino Visconti abgesagt hatte), war eine glückliche Fügung: Denn Pontecorvo bewahrte das Projekt, zur reinen FLN-Propaganda zusammenzuschrumpfen, Saadi verlieh dem Ganzen die Autorität der wahren Begebenheit.

Die Sechziger und frühen Siebziger brachten eine beeindruckende Reihe politischer Filme hervor, die das Grauen kolonialer Herrschaft und den brutalen Befreiungsagens der Unterdrückten zeigten. Pontecorvos Film, musikalisch getrieben von Ennio Morricones Score, ist eine besonders schonungslose Konfrontation mit den Abgründen der Wirklichkeit: Da sind nicht nur die Kinder in der Milchbar, ehe sie von den Bomben der Freiheitskämpfer aus dem Leben gerissen werden, sondern auch Attentate, Folter und Repressalien – dank der fast ausnahmslosen Laienschauspieler:innen und des Location shooting zu einer maximal authentischen Quasi-Dokumentation verdichtet.