The Killing (1956)

Filmtipp

Atmosphäre des Films:

Kurzbesprechung:

Die Handlung ist zunächst nichts weiter als ein klassisches Heist-Szenario: Mit einer Handvoll Komplizen will Mastermind Johnny Clay bei einem Pferderennen ordentlich Verwirrung stiften und dabei die millionenschwere Wettkasse plündern – die meisten der Beteiligten sind unbescholtene Erwerbsbürger aus der unteren Mittelschicht, die eine einzigartige Chance zum finanziellen Ausbruch aus ihren blockierten Verhältnissen wittern. „The Killing“ zeigt dann die sukzessive Rekrutierung von Handlangern und die Ausführung der filigran aufeinander abgestimmten Schritte in einer Weise, die allein schon den ganzen Film sehenswert macht. Das Besondere aber, das „The Killing“ aus dem Genre-Einerlei herausragen lässt, ist das Tempo eines modernen Films, das schon weit weg vom klassischen Hollywood-Kino ist; und auch die Kamera, die mit den Charakteren in Gebäude hinein- oder hinausgeht, zwischen Schulter oder Bettstangen hindurchschaut, ein entflammtes Feuerzeug verfolgt, um von dem einen auf das andere Gesicht zu schwenken; und die Figuren wirken wie Vorlagen für spätere Tarantino– und Scorsese-Werke – ohnehin ist das Ganze mit einer für damalige Kinoverhältnisse unverschämten Blutbrutalität garniert. Das alles kündete schon damals von einer neuen, frischen Art, Filme zu drehen. Dahinter stand nicht zufällig kein Geringerer als Stanley Kubrick, einer der Protagonisten der innovativen, eigenwilligen New Hollywood-Ära, der sich mit dieser kommerziell erfolglosen Low-Budget-Produktion der Filmwelt als Regisseur voll ungeheurem Potenzial empfahl.