Trio Infernal (1974)

Filmtipp

Atmosphäre des Films:

Sehenswert: Romy Schneiders maximale Emanzipation vom Sissy-Image

Kurzbesprechung:

Drastischer hätte Romy Schneider die Distanzierung von ihrem Sissy-Image wohl nicht mehr ausdrücken können: In „Trio Infernal“ spielt sie eine Deutsche in Marseille zu Beginn der 1930er Jahre, die von der unscheinbaren Krankenpflegerin zur Serienkillerin mutiert, die Mord eine laszive Erotik abgewinnt und für die der häufig gewählte Beiname „Teufelsweib“ kaum ausreicht. Zum titelgebenden Trio gehören neben Schneiders Philomene noch Michel Piccoli als ihr Liebhaber Georges Sarret und Mascha Gonska als ihre kleine Schwester Catherine – alle drei spielen ihre Rollen (erschreckend) großartig.

Die gemäldegleichen Aufnahmen von Schneiders hedonistischer Philomene in teuren Luxusfummeln zeigen zum einen mit den zunehmenden Schminkschichten die seelische Deformation der Killerin, gehören zum anderen aber auch schlicht zu den schönsten Leinwandrepräsentationen des modischen Chics jener Zeit und ergeben ein Sammelsurium der schönsten Romy-Schneider-Porträts. Und eine der krassesten Mord- und Beseitigungsszenen der Filmgeschichte wird von den verspielt-absurden Klängen des großen Score-Genies Ennio Morricone begleitet.