An einem Tag wie jeder andere (1955)

Filmtipp

Atmosphäre des Films:

Sehenswert: Bogart als Bösewicht – und die kinematografische Terrorisierung einer Familie

Kurzbesprechung:

Dass Humphrey Bogart – der unerschütterliche Noir-(Anti-)Held so vieler Filme – völlig jenseits seiner sonst so überlegenen Coolness in „An einem Tag wie jeder andere“ einen abgehalfterten Knastausbrecher spielt, ist nur ein weiterer Beweis für „Bogies“ ungemein breites Schauspielspektrum.

Mit fast schon sadistischer Bosheit drangsaliert der flüchtige Kriminelle Glenn Griffin die Vorstadtfamilienidylle der Hilliards, in deren Haus er sich mit seinen beiden Komplizen eingeschlichen hat und das er zu ihrem Gefängnis macht.

Mit seinem Home invasion-Thriller beweist sich William Wyler neben Dramen à la The Best Years of Our Lives“ (1946), The Heiress“ (1949) oder The Children’s Hour“ (1961) einmal mehr als kinematografischer Experte für die hinter all der materiellen Akkuratesse verborgene Verletzlichkeit US-amerikanischer Bürgerlichkeit.

Michael Cimino drehte 1990 ein Remake mit Mickey Rourke in der Bogart-Rolle.