Cromwell (1970)

Filmtipp

Atmosphäre des Films:

Kurzbesprechung:

Close-ups verraten hier mehr über die Charaktere als jeder noch so erhabene Wortschwall – Richard Harris als Oliver Cromwell, der sich Mitte des 17. Jahrhunderts im Englischen Bürgerkrieg vom einfachen Abgeordneten zum Feldherrn und Staatschef aufschwang, und Alec Guinness als Cromwells Kontrahent König Charles I. liefern ein episches Mienenspiel.

Historische Akkuratesse oder eine Klärung der kontroversen Frage, ob Cromwell ein Held der Freiheit oder rücksichtsloser Diktator und Charles I. ein Landesverräter oder Opfer einer Willkürjustiz waren, braucht man hier nicht zu erwarten. Vielmehr inszeniert Regisseur Ken Hughes eine visuell ansprechende Annäherung an die frühneuzeitliche Epoche und ihrer Menschen, taucht kurz ein in das politische Machtgehabe, um jedoch vor allem in zwei großen Schlachten die militärische Gewalt hinter dem Konflikt zwischen den Anhängern des Parlamentarismus und denen der Krone zu zeigen.

Neben der glänzenden Besetzung sticht vor allem die Kameraführung von Geoffrey Unsworth ins Auge, der mitten in die Schlachtenreihen, sogar in die Ritte der Kavallerie hineingeht, ebenso wie er das Publikum in den Plenarsaal oder das Schafott mitnimmt – als sei man dabei.