Young Man with a Horn (1950)

Filmtipp

Atmosphäre des Films:

Kurzbesprechung:

Einer der schönsten, stimmungsvollsten Schwarz-Weiß-Filme der Fünfziger, im stilvollen Ambiente der späten Vierziger gedreht: Die gediegenen Nachtklubs, Tanzhallen und Appartements, durch die sich der Jazztrompeter Rick Martin bewegt, aber auch die Charaktere sind allesamt von Kamera und Beleuchtung derart atmosphärisch perfekt eingefangen, dass man geradezu froh ist, dass „Young Man with a Horn“ nicht später gedreht wurde, und schon gar nicht im zeitgenössischen Technicolor.

Rick Martin ist ungemein begabt, hat in Art Hazzard einen großartigen Mentor, in dem Pianisten „Smoke“ einen guten Freund und in der Sängerin Jo Jordan eine Freundin, die gerne seine Zuneigung hätte – aber Martin jagt dem fixen Gedanken nach, wenigstens ein Mal einen bislang ungehörten Ton zu finden; und er lässt sich mit der falschen Frau ein, die ihn beinahe zerstört.

In den Nachtklubs von Greenwich Village, zwischen den wabernden Rauchschleiern, taucht Lauren Bacall auf, die den jungen Kirk Douglas – der nicht unbedingt eine geringe Leinwandpräsenz zu zeigen weiß – in ihren gemeinsamen Szenen jedesmal verblassen lässt; Juano Hernandez liefert eine berührende Performance als alternder Lehrer und Freund des stürmischen Trompeters ab; Hoagy Carmichael wirkt an seinem Klavier wie verwachsen mit den Tasten und der ständigen Nikotinwolke, die ihn umgibt; Kirk Douglas wirft sich mit viel Energie in die Rolle und findet fast immer die passende Körpersprache für den Musiker; und Doris Day spielt quasi einen Teil ihrer eigenen Karriere: die Entertainerin, die in Jazzclubs auftritt.