Heiße Erde (1957)

Filmtipp

Atmosphäre des Films:

Kurzbesprechung:

Heiße Erde“ zeigt mit seinem Location shooting auf Barbados und Granada endlich in seiner ganzen Fülle das Karibik-Ambiente, das einem die Hollywoodkulissen in den Studios stets vorenthalten haben. Gleich zu Beginn befindet sich die Kamera im Anflug auf eine Küstenstadt mit ihrer halbmondförmigen Bucht, wie man sie aus Piratenfilmen kennt. Und wie hier die satten blauen Wellen sanft über den hellen Sandstrand strömen, der von einem wundervoll blauen Himmel und einem Palmenwald eingerahmt ist, damit können nicht einmal die Katalogbilder der Tourismusunternehmern mithalten. Joan Collins und Stephen Boyd brutzeln da in der Sonne – sie sind eines von mehreren kontroversen Liebespaaren der Insel, um die der Film kreist.

Die britische Kronkolonie Santa Marta wird demokratisiert und nun branden die Rassenprobleme auf, die der brutale Kolonialismus so lange unterdrückt hielt. James Mason verkörpert den weißen Plantagenbesitzer, Harry Belafonte seinen politischen Kontrahenten. Mit der Aneinanderreihung von Romanzen hat die Story Soap-Potenzial und gewinnt allein dadurch an Brisanz, dass die Beziehungen zwischen Weißen und Schwarzen, also interracial, stattfinden – was damals für einen Hollywoodproduzenten vom Schlage Darryl F. Zanucks etwas mehr Mut gekostet haben dürfte, als man heute vielleicht vermuten würde. In den Südstaaten brandeten Proteste auf, der Ku-Klux-Klan schrieb böse Briefe. Und wenn auch die sozialen Konflikte nicht mehr so kontrovers wie damals aus den Szenen sprechen, so kann man doch immer im tropischen Calypso-Flair dieses Films baden.