Abschied in der Nacht (1975)

Filmtipp

Atmosphäre des Films:

Sehenswert: Krieg als Entfesselung schlummernder Gewaltpotenziale

Kurzbesprechung:

Welch drastische Gewalt Krieg noch im sanftesten Menschen hervorbringen kann, zeigt Robert Enrico im Geiste Sam Peckinpahs in „Abschied in der Nacht“: In den letzten Monaten des Zweiten Weltkrieges bricht der französische Chirurg Julien Dandieu aus seinem bildungsbürgerlichen Humanismus aus, um sich für die massenmörderischen Kriegsverbrechen eines SS-Trupps zu rächen, den er mit dem alten Jagdgewehr seines Vaters im verwinkelten Familienschloss mit chirurgischer Präzision dezimiert – die Gräueltaten der SS-Soldateska wollte man seinerzeit dem westdeutschen Publikum noch immer nicht zumuten und entschärfte sie durch neue Dialoge und geschnittene Szenen.