Tag der Gesetzlosen (1959)

Filmtipp

Atmosphäre des Films:

Kurzbesprechung:

Von Beginn an liegt Gewalt in der Luft, schon als bloß zwei Gestalten sich auf ihren Pferden einen Weg durch den Schnee bahnen. Die Filmmusik von „Tag der Gesetzlosen“ hat vom ersten Moment an etwas Verhängnisvolles, das von Marter in epischer Umgebung – den verschneiten, eiskalten Bergen von Wyoming – kündet. Urplötzlich fällt eine Soldateska in einen kleinen FrontierOrt im Nirgendwo von Wyoming ein, eine Handvoll Psychopathen, Veteranen und Glücksjäger unter dem strengen Kommando von Captain Bruhn ein; sie sind mit gestohlenen Armeereichtümern auf der Flucht vor der nahenden Kavallerie, und der Mann, der eben noch beinahe das Revolverduell mit seinen Mitbürgern gesucht hätte, wird nun zur Hoffnung der kleinen Gemeinschaft, die Outlaws zu überlisten.

Tag der Gesetzlosen“ zählt zu jenen Western, die ihrer Zeit weit voraus schienen, die jedenfalls fernab der Genreroutinen und Figurenklischees operieren, die in der Retrospektive wie Vorboten eines neuen Kinos wirken. Robert Ryan spielt keinen makellosen Helden; und die abtrünnigen Soldaten mit ihren irren, bedrohlichen Blicken und Sprüchen – Lance Fuller und Jack Lambert – sind keine Nullachtfünfzehn-Ganoven. Und der Einzige, der Vergewaltigung und Mord noch den Riegel vorschiebt, ist mit Bruhn ein Mann, der stoisch an einer Schusswunde krepiert. „At West Point I made up my mind to be all soldier, which doesn’t leave much room for being human“, erzählt er, als ihn der örtliche Tierarzt operiert. Burl Ives spielt ihn ziemlich imposant. Als die Truppe dann in die eiskalt-verschneite Wildnis von Wyoming ausrückt, ist das die Eröffnung einer stoischen Sequenz der Strapaze von Mensch und Tier.