Der Mann mit den 1000 Gesichtern (1957)

Filmtipp

Atmosphäre des Films:

Kurzbesprechung:

Der Film zeigt den harten Aufstieg Lon Chaneys (1883–1930) vom Vaudeville-Clown zum Hollywoodstar – und wie selten eine exzeptionelle Showbusiness-Karriere reibungslos verläuft, muss auch Chaney heftige Rückschläge wegstecken: seine Frau unternimmt auf offener Bühne einen Selbstmordversuch, sein kleiner Sohn kommt ins Heim. Der zweite Teil von „Der Mann mit den 1000 Gesichtern“ taucht dann tief hinab in die Hollywood-Inkunabeln, die Stummfilmzeit, als sich Chaney unter die unzähligen Komparsen mischt, die sich jeden Tag an den Studiopforten vor den Listen mit den gesuchten Statistenrollen in der Hoffnung auf ein kurzfristiges Engagement versammeln.

Chaneys Genius besteht in seiner Verwandlungskunst, durch die er als sein eigener Maskenbildner, gepaart mit einer unbändigen Selbstdisziplin in jede noch so exzentrische, unangenehme, schwierige Rolle schlüpft, ein unmenschliches Figurenpensum absolviert und bald unter Irving Thalberg, dem jungen Produktionsleiter (erst von Universal, dann von MGM), zum Kassenmagneten avanciert – Thalberg wird von Robert Evans gespielt, den Thalbergs Witwe für die Rolle am Hotelpool entdeckte und der später zum Paramount-Boss aufstieg. Neben dem Stück Hollywoodgeschichte, ganz und gar befangen von Hollywood selbst auf die Leinwand gebracht, fasziniert an dem Film insbesondere, wie hier der Dreißigerjahre-Superstar Cagney die tausend Gesichter des Zwanzigerjahre-Superstars Chaney in einer schauspielerischen Tour de Force rekonstruiert.