Jezebel (1938)

Filmtipp

Atmosphäre des Films:

Kurzbesprechung:

Als Südstaatenerzählung verblasst „Jezebel“ vor dem anderthalb Jahre später erschienenen „Gone With the Wind“ (1939). Aber er zeigt Bette Davis’ zweite „Oscar“-Performance, als ebenso reiche wie eigenwillige Südstaatenprinzessin, und in manchen Momenten mag man in ihren fahrigen Bewegungen, großen Blicken und der kindlichen Stimmlage Davis’ spätere Psychowracks aus den beiden Aldrich-Dramen What Ever Happened to Baby Jane?“ (1962) und Hush…Hush, Sweet Charlotte“ (1964) erkennen; den jungen Henry Fonda als Bankier, der in die Fußstapfen seines Vaters zu treten versucht; und mit einer der Gelbfieberepidemien von New Orleans bedient er sich im historischen Fundus der USA. In ihrer unzähmbaren Provokationsbereitschaft blamiert die junge Julie Marsden ihren Verlobten Preston Dillard, der daraufhin in den beargwöhnten Norden geht und eine andere heiratet – die Erzählung einer durch wenige Taten verhinderten Liebesbeziehung. Wie „Gone With the Wind“ zeigt auch „Jezebel“ die Sklaverei in viel zu hellem Licht (etwa Lew Payton als loyaler Butler Uncle Cato oder Theresa Harris als Julies Zofe Zette); und in seinen Performances ist er immer fast so nahe an der Bühne wie auf der Leinwand; aber zugleich repräsentiert er eine spezifische Art des Filmemachens während der klassischen Hollywoodära.