Osterspaziergang (1948)

Filmtipp

Atmosphäre des Films:

Sehenswert: Fulminante Kombination zweier Musical-Titanen

Kurzbesprechung:

Ein Film für Musical-Liebhaber: Den größten Tänzer mit der größten Sängerin zu kombinieren, so lautet die Formel dieses Films, dessen deutsche Titelversion „Osterspaziergang“ sich nach einem Fünfzigerjahre-Heimatfilm anhört. Wobei sich Fred Astaire ja eigentlich diesen Status mit Gene Kelly teilt. Da Kelly sich aber kurz vor Produktionsbeginn den Knöchel verknackste, sprang für ihn der legendäre Astaire ein.

Osterspaziergang“ sollte eigentlich Judy Garlands Karriere vorantreiben, doch schnitten die MGM-Leute ihre große Solo-Nummer „Mr. Monotony kurz vor Kinostart aus dem Film; in der Performance trägt Garland Fedora, Anzugjacke und einen Minirock, der ihre langen, schmalen Beine präsentiert – das war den MGMlern offenbar zu heftig für das brave Garland-Image. Und so ist „Osterspaziergang“ denn auch mehr ein Astaire-Vehikel – der Routinier tanzt und singt sich ungemein virtuos durch die Szenen.

Natürlich ist in so einem Film die Story bloß Nebensache: Im New York des Jahres 1912 wird der Vaudeville-Held Don Hewes von seiner Showpartnerin Nadine Hale einfach für ein lukrativeres Engagement sitzen gelassen. An der Bar behauptet er kühn, jede x-beliebige Tänzerin zum Broadwaystar machen zu können – und erwählt die gerade im Hintergrund auftretende Hannah Brown (Garland). Gemeinsam avancieren sie zum gefeierten Duo – und bieten dem Filmpublikum einige ziemlich flotte Tanzeinlagen (wenngleich die vielleicht rasanteste des Films der Soloauftritt von Ann Miller ist).