Tage des Donners (1990)

Filmtipp

Atmosphäre des Films:

Kurzbesprechung:

Der dröhnende Nascar-Zirkus mit den martialischen Boliden, die nach ein paar Runden so ramponiert und stoisch wie die Vehikel aus den „Mad Max“-Streifen über die Piste sausen, ist das Sujet dieses im Geiste des durchkommerzialisierten Blockbusterkinos der späten 1980er, frühen 1990er Jahre gedrehten Werkes.

Ein erfahrener Konstrukteur und ein talentierter Heißsporn schicken sich an, das Teilnehmerfeld aufzumischen. Man könnte sagen, „Tage des Donners“ sei „Top Gun“ auf der Rennstrecke; ein behelmter Tom Cruise mit konzentriertem Blick im Cockpit, wie er – buchstäblich – auf seinen Triumph zusteuert. Und tatsächlich ist der Film ein narzisstisches Tom-Cruise-Monument.

Auch, aber nicht nur: „Tage des Donners“ ist eine Exkursion zum US-amerikanischen Nationalheiligtum „Daytona“, eine asphaltische Wucht, die neben dem stumpfen Rennheldengedröhne die Gefahr für den Einzelnen als Wonne der voyeuristischen Masse entlarvt.

Die perfekt saturierten Bilder, die Fahrer-Close-ups oder die ständigen Wechsel zwischen Cockpit und Boxengasse vermengen sich zu einer optisch und akustisch erstaunlich lebendigen Momentaufnahme des Stockcar-Eskapismus, einer Benzin- und Reifengummiromantik. Tom Cruise gibt Ehrgeiz (Weitere Filme zu Ehrgeiz auf Filmkuratorium.de entdecken) ein Gesicht, die (belanglose) Story ist garniert mit Anekdoten aus der Nascar-Historie, die Dreharbeiten bildeten den Auftakt der großen Hollywoodstar-Liaison der Neunziger, zwischen Cruise und Nicole Kidman.

Es ist nicht leicht, Geschwindigkeitsrausch und Beschleunigungsfieber audiovisuell darzustellen – „Tage des Donners“ gelingt das bemerkenswert gut.