Cesar und Rosalie (1972)

Filmtipp

Atmosphäre des Films:

Kurzbesprechung:

Ein Exponat aus der Reihe von Filmen, die das Zusammenleben beleuchten – und als Meister dieser distinguierten Gewöhnlichkeit hat sich der französische Regisseur Claude Sautet profiliert, mit Werken wie „Cesar und Rosalie“, die zwar fiktive, doch realistische Geschichte erzählen.

Rosalie ist mit César liiert, aber sie liebt auch ihren alten Freund David, der wiederum Rosalie liebt. Als David eines Tages urplötzlich wieder in Rosalies Leben auftaucht, offenbart sich die Brüchigkeit ihrer Beziehung zu César. Der – von Yves Montand glänzend gespielt – ist ein stinkreicher Unternehmer, dessen Wutausbrüche in Kamikazefahrten und der Verwüstung ganzer Räume gipfeln; der gewohnt ist, sich mit Geld aus allen Problemen zu kaufen, und der deshalb umso verzweifelter ist, weil er für Geld kein Glück bekommt.

Neben Montand glänzen auch Romy Schneider und Sami Frey in ihren Rollen – zu der gelungenen Besetzung kommt der Wechsel zwischen Küstenidylle und Großstadttrubel hinzu, aber auch die Ménage-à-trois als provokantes Sujet und das Zeitkolorit mit Rauchschwaden so dicht wie Nebelwände oder den zeigenössischen Fahrzeugen auf den vielen Autofahrten. In den Szenen steckt die dumpfe Ernüchterung abgebrochener, aber auch das erlösende Gefühl wieder aufgenommener Beziehungen.

Cesar und Rosalie“ gehört zu den Werken, die Romy Schneiders schauspielerische Größe illustrieren – und als wäre Claude Sautet, Regisseur und Ko-Autor des Films, eine Art Romy-Schneider-Chefinszenierer, gelingt ihm wie auch schon in Max et les ferrailleurs“ (1971) und später in Une histoire simple“ (1978) (Kurzreview auf Filmkuratorium.de lesen), ihre unvergleichliche Aura einzufangen.