Keiner killt so schlecht wie ich (1971)

Filmtipp

Atmosphäre des Films:

Kurzbesprechung:

Henry Graham ist mit seinem Ferrari öfter in der Werkstatt als auf den Straßen New Yorks – umso lächerlicher wirkt der Crashhelm, den er sich für seine Fahrten aufsetzt. Graham ist Rentier und führt mithilfe seines opulenten Erbes ein verschwenderisches Luxusleben – bis das Kapital restlos aufgebraucht ist und seine Schecks platzen. Auf Rat seines Butlers, der um seinen selten gewordenen Job fürchtet, leiht Graham sich Geld bei seinem stinkreichen Onkel, um sich in den großbürgerlichen Kreisen des Ostküstengeldadels eine Millionenerbin zu angeln. Er findet sie in der unscheinbaren Botanikerin Henrietta, in deren Beisein er vom hedonistischen Tunichtgut zu einem ungemein zielstrebigen, wissbegierigen und kompetenten Menschen reift.

Keiner killt so schlecht wie ich“ ist mit seinem trockenen Humor und der Vielzahl en passant eingeflochtener Absurditäten sicherlich zu den lustigsten Filmen der Siebziger zu rechnen. Die Veralberung der Upperclass und des menschlichen Drangs zur rigorosen Ausbeutung, durch den sympathische Zurückhaltung zur sozialen Schwäche wird, hat von ihrer Pointe auch so viele Jahrzehnte später nichts verloren. Walter Matthaus Understatement-Komik passt perfekt auf die Rolle des reichen Schnösels, für den in seiner neoaristokratischen Attitüde ein Leben ohne Geld und Leibdiener schlichtweg eine ganz und gar abscheuliche Vorstellung ist. Mindestens kongenial ist allerdings Elaine May – zugleich Drehbuchautorin und Regisseurin des Films – als unendlich tollpatschiges Mauerblümchen Henrietta, die ihrem Henry liebevolle Blicke durch ihre viel zu große Brille zuwirft, während der sie möglichst bald umbringen will.