Being There (1979)

Filmtipp

Atmosphäre des Films:

Kurzbesprechung:

Peter Sellers spielt hier, in seinem letzten großen Film, einen Mann vom Gemüt eines Kindes, der durch einen Zufall binnen weniger Tage vom obdach- und ziellosen Verlorenen zum gefragten Wirtschaftsexperten und Präsidentschaftsanwärter avanciert. Chance, der Gärtner eines vermögenden Mannes, betritt nach dessen Tod zum ersten Mal die Außenwelt – eine geniale Szene, in der eine Funk-Version von Richard Strauss’ „Also sprach Zarathustra“ einsetzt, als Chance das Haus verlässt. Als Leidtragender eines harmlosen Unfalls gerät er in die Villa eines Washingtoner Multimillionenmoguls, der einen direkten Draht zum US-Präsidenten hat, aber mit schwerer Krankheit im Bett siecht. Chance, der durch ein Missverständnis nun als der Unternehmer Chauncey Gardiner firmiert, weckt in dem Todgeweihten die Lebensgeister und gerät im Nu zur charismatischen Gestalt der Hochpolitik, an dessen Lippen ganz US-Amerika klebt und dessen ernstgemeinte Ratschläge zum erfolgreichen Gärtnern als weise Metaphern eines Wirtschaftsgurus verstanden werden. Chance/Gardiner gerät zur Projektionsfläche einer überhitzten, in ihren Routinen erstarrten Elite, deren Konzepte, Strategiefähigkeit und Affinität für Geschwätz er mit seinem unfreiwilligen Erfolg entlarvt. Hal Ashbys Verfilmung eines Romans von Jerzy Kosinski ist eine ganz eigentümliche Politsatire, in manchen Momenten von feiner Situationskomik, in anderen von tiefer Melancholie. Wenn die über zwei Stunden von „Being There“ wie im Fluge vergangen sind, möchte man ihn am liebsten gleich ein weiteres Mal sehen – und dann noch einmal …