Der Panther wird gehetzt (1960)

Filmtipp

Atmosphäre des Films:

Sehenswert: Unverzichtbar für alle Liebhaber:innen des französischen Gangsterfilms

Kurzbesprechung:

Nie war die malerische Côte d’Azur trister und einsamer: Es ist nicht die Handlung und auch nicht so sehr die Figuren, womit „Der Panther wird gehetzt“ sein Publikum packt und vereinnahmt, sondern die Atmosphäre, die diese finstere Gangsterballade – einer von Claude Sautets frühen Filmen – von der ersten Sekunde an entfaltet. Das oft romantisch angehauchte, metropolitane Paris erscheint gefühlskalt und leer.

Der Panther wird gehetzt“ erzählt vom schleichenden Verfall eines Ex-Gangsterbosses auf der Flucht, den seine arrivierten Freunde, die ihm fast alles zu verdanken haben, im Stich lassen, weil sie ihre neuerdings legale Position nicht aufs Spiel setzen wollen. Lino Ventura gibt diesem Abel Davos ein nachdenkliches, fatalistisches Gesicht – einem Mann, der einerseits ein schnell schießender Verbrecher, andererseits das Opfer irrtümlicher Loyalität ist. Und in der Nebenrolle des Eric Stark, eines kleinen, sympathischen Ganoven, der Davos beisteht, ist ein junger Jean-Paul Belmondo zu sehen.

Wie als Vorgriff auf Sautets alltagsnahe Siebzigerjahre-Miniaturen fühlen sich die Gangster in „Der Panther wird gehetzt“ immer ein Stückchen realistischer an als in ähnlichen Filmen – vielleicht kein Wunder, war der Story-Urheber José Giovanni doch selbst einer gewesen.