Die Valachi-Papiere (1972)

Filmtipp

Atmosphäre des Films:

Kurzbesprechung:

Joe Valachi war 1963 der Erste, der das sakrosankte Schweigegelübde der Omertà brach und die Öffentlichkeit in die Kultur und Verbrechen der Cosa Nostra einweihte. Der Film schildert die Verbrecherkarriere des Joe Valachi, den Aufstieg vom Straßenganoven zum Mafiagangster, und ist zugleich eine Geschichte der italienischstämmigen Mafia in New York, erzählt im Zeitraffer über mehr als drei Jahrzehnte hinweg – ein Reigen von Unterweltlegenden wie „Lucky“ Luciano, Maranzano oder Anastasia, ein sorgfältig inszenierter Einblick in die Kultur und Machenschaften des organisierten Verbrechens im Wandel der Zeit, noch kurz vor Coppolas berühmtem „The Godfather“ (1972).

Wie später bei Martin Scorsese arbeitet der Film das Unspektakuläre, Banale, Spießige am Mafiosodasein mit seinem scheinheiligen Ehrenkodex und Traditionsbewusstsein und dem bieder-rustikalen Habitus der skrupellosen Mörder und Manipulanten heraus. Charles Bronson passt erstaunlich gut in den Nadelstreifenanzug des Protagonisten, und Lino Ventura gibt einen exzellenten Obermafioso ab.