Johnny O’Clock (1947)

Filmtipp

Atmosphäre des Films:

Sehenswert: Einer der besten Noir-Filme

Kurzbesprechung:

Von Rouletterädern schwärmt er wie von schönen Frauen und mit seinem Geld finanziert er eine gravitätische Eleganz: Johnny O’Clock ist ein Zampano des metropolitanen Glücksspiels – und darin ein Hollywood-Vorläufer des Nouvelle-Vague’schen Bob le flambeur von Jean-Pierre Melville, den Roger Duchesne in einer ähnlich abgeklärten Nachtwelterhabenheit spielt wie Dick Powell in „Johnny O’Clock“.

Ein penetranter Cop, dem Lee J. Cobb mit einer Nonstop-Zigarren-Performance ein imposantes Leinwandleben einhaucht, erschnüffelt sofort die Wahrheit hinter einer Serie von Glücksspieltoten, die verdächtig regelmäßig durch die Dienstwaffe eines Polizisten gestorben sind. Neben O’Clock steht dessen – natürlich zwielichtiger – Partner Gudio Marchettis in Verdacht (Thomas Gomez lässt in seinen Augen kriminelle Hinterlist aufleuchten). Ellen Drew ist die Femme fatale, Evelyn Keyes die Retterin.

Die für Columbia-Produktionen vergleichsweise üppige Ausstattung, kunstvolle Noir-Schattenspiele und unzählige kleine Gesten und Charakterdetails machen aus „Johnny O’Clock“ einen der besten der weniger bekannten Films noir.