The Big Combo (1955)

Filmtipp

Atmosphäre des Films:

Sehenswert: Subtile Unterminierung des Hollywood’schen Production Code

Kurzbesprechung:

The Big Combo“ ist eine Perle des Fünfzigerjahre-Kinos – und der Noir-Filme sowieso. Wie ein Besessener verheizt der Ermittler Leonard Diamond das Polizeibudget, um den Gangsterboss Mr. Brown zu überführen. Brown aber ist über jeden Verdacht erhaben – ein Mann, der nur Menschen ernst nimmt, die zu gewalttätigem Hass in der Lage sind.

The Big Combo“ ist nicht nur ein Meisterstück im Umgang mit geringen Mitteln, voller großartiger Kameraeinstellungen; auch merkt man dem Film an, wie genüsslich er die Hollywoodzensoren jener Zeit an der Nase herumführte.

In „The Big Combo“ finden sich etliche Szenen, deren Botschaften den moralischen Standards des Production Code fundamental zuwiderliefen – doch ließ sich daran wenig ändern, da Regisseur Joseph H. Lewis sie entweder bloß implizit oder vordergründig harmlos inszenierte: so die beiden schwulen Auftragsmörder Fante und Mingo (einen von ihnen spielt Lee Van Cleef), angedeuteter Oralsex oder eine sadistische Folterung mit einem Hörgerät.

Hinzu kommen Cornel Wildes Blicke voll aggressiver Entschlossenheit und Richard Contes süffisante Zurückhaltung im Bewusstsein vermeintlicher Überlegenheit.