The Running Man (1963)

Filmtipp

Atmosphäre des Films:

Kurzbesprechung:

Der Mann, der da durch den Hintereingang in die Wohnung der Witwe kommt, ist eigentlich tot und die Witwe gar keine Witwe. Rex Black hat seinen Tod vor dem Strand von Brighton bloß inszeniert, setzt sich nach Spanien ab, seine Frau Stella soll die stattliche Summe der Lebensversicherung beizeiten ins Ausland transferieren. Doch bekommt sie Besuch von Stephen Maddox, einem Versicherungsangestellten, der sie mit unangenehmen Fragen löchert – reine Routine natürlich. Als Stella dann endlich im spanischen Málaga auftaucht, hat Rex eine dritte Identität – Namen, Habitus und Idiom eines australischen Schafherden-Millionärs – angenommen und liebäugelt längst mit einem weiteren Versicherungsbetrug. Im behäbigen Dolce Vita der andalusischen Mittelmeeridylle trifft Stella auf Maddox – der Mann mit dem drögen Bürokratencharme wird für sie zur ultimativen Bedrohung, als er bei ihnen im Hotel eincheckt.

„The Running Man“ handelt von falschen Annamen, die zu falschen Schlüssen führen, von verführerischen Gelegenheiten, die den wahren Charakter eines Menschen hervorbringen. Alle drei Performances sind superp: Lee Remick mit der zunehmenden Nervosität der unbehaglichen Betrügerin; Laurence Harvey mit seinem moralischen Gestaltwandel vom Opfer des Schicksals zum Täter; und Alan Bates mit seiner latenten Bedrohlichkeit. In den Dialogen zwischen dem Urlauber Maddox und dem falschen Australier Rex knistert die Gefahr der Enthüllung und das mediterrane On location-Flair an der Meerenge von Gibraltar in den frühen Sechzigern mit Sonnenbrillen, Cabrios und Bloody Marys verleiht „The Running Man“ eine Extraportion Charme.