Trapez (1956)

Filmtipp

Atmosphäre des Films:

Sehenswert: Nostalgie-Trip in das Fünfzigerjahre-Kino

Kurzbesprechung:

Was lässt sich einem Film à la „Trapez“ auch nach mehr als sechzig Jahren noch abgewinnen?

Die Performances und Figuren sind alles andere als realistisch, eher Übersteigerungen der Wirklichkeit denn authentisch. Die übersättigten Farben und das CinemaScope sind mittlerweile allenfalls aus nostalgischer Sicht noch faszinierend. Und die Story vom ebenso begabten wie ambitionierten New Yorker Artisten (Tony Curtis), der sich in Paris einen Mentor (Burt Lancaster) sucht, um zu der Handvoll Menschen zu gehören, die hoch über der Zirkusmanege einen dreifachen Salto beherrschen, und dessen Unterfangen durch eine Frau (Gina Lollobrigida) in amouröse Turbulenzen gerät, diese Geschichte ist ebenfalls nicht sonderlich atemberaubend.

Aber vielleicht ist es ja überhaupt nur die Nostalgie, die zu diesem Film einlädt: Wie der Regisseur Carol Reed mit seinem Kameramann Robert Krasker – sie hatten bereits die beiden Thriller Odd Man Out“ (1947) und The Third Man“ (1949) in düsteren Bildern und Perspektiven inszeniert – die waghalsigen Flugmanöver vermittelten und die Manege als Ort für das Wechselspiel aus Voyeurismus des zahlenden Publikums und der Ambition der Artisten präsentierten; oder der chaotische Trubel des Zirkuszeltes und die Brüchigkeit der Menschenschicksale darin. Und „Trapez“, der an den Kinokassen sehr erfolgreich war, dient uns heute als Indikator der damaligen Unterhaltungskultur, da er etwas über die Geschmacksvorlieben seines Publikums verrät.