Bloody Mama (1970)

Filmtipp

Atmosphäre des Films:

Sehenswert: Turbulent-brutales Porträt eines US-amerikanischen Gangstermythos

Kurzbesprechung:

Ma Barkers Credo lautet: „You gotta fight the bastards always, boys.“ Emporgekrochen aus der Vergewaltigungsbrutalität ihrer Kindheit im US-amerikanischen Heartland, sucht sie mit ihren vier Söhnen, zu denen sie ein inzestuöses Verhältnis hat, die Kleinstädte in der Great Depression der Dreißiger heim.

Roger CormansBloody Mama lehnt sich an die (vermeintliche oder tatsächliche) Gangstermatriarchin Kate Barker an, ohne gnadenlos auf historische Akkuratesse zu bestehen. Shelley Winters steigerte sich für mit dem ihr eigenen Genius in die Rolle hinein, verbrachte für eine Begräbnisszene sogar eine ganze Nacht in einem Leichenschauhaus, um sich in die passende Stimmung zu versetzen.

Für die Besetzung der seelisch kaputten Barker-Söhne (einen von ihnen, den Junkie, spielt der damals noch völlig unbekannte Robert De Niro) rekrutierte Corman auf Winters Empfehlung hin deren Method-Kollegen aus dem New Yorker Actors Studio. „Bloody Mama“ entfaltet mit seinem konsequenten Location shooting von der ersten Minute an eine Heartland-Depression-Atmosphäre voll aggressiver Strömungen und gleich mehreren Shelley-Winters-Schauspiel-Explosionen – Highlight ist der finale Shootout zwischen den Banditen und dem FBI, zu dem Schaulustige ihre Familienpicknickdecken ausbreiten.