The Pleasure Girls (1965)

Filmtipp

Atmosphäre des Films:

Sehenswert: Zeitgenössische Exkursion in die permissive society des Swinging London

Kurzbesprechung:

Ein Wochenende im Chelsea der Sechziger: „The Pleasure Girls“ verströmt von der ersten Sekunde an das Lebensgefühl, das man gemeinhin mit der permissive society der Swinging Sixties verbindet – mit gelockerten Moralvorstellungen, mit Sex und Partys.

Im Zentrum der Handlung steht eine Frauen-WG im viktorianisch angehauchten Stadtteil Kensington, und gezeigt werden im Film vor allem junge Menschen, die damals in die Metropole London strömen, um sich mit einem unbeschwerten Lebensstil von ihrem Elternhaus loszulösen und das Leben auszukosten. „The Pleasure Girls“ ist quasi die Fortsetzung all jener Filme der frühen Sechziger, in denen die jungen Menschen an der britischen Peripherie aufbrechen, um ihr Glück im fernen London zu suchen, etwa wie in „Girl With Green Eyes“ (1964) oder „Billy Liar“ (1963).

Das bemerkenswert altmodische Sozialverhalten der jungen Frauen entspricht indes alles andere als dem Swinging LondonKlischee: Sally zögert ihr erstes Mal hinaus, ehe sie sich der Liebe ihres Partners sicher ist; Marion verweigert sich der Abtreibung und will das Kind behalten; und Dee würde gerne ihren älteren Freund heiraten und mit ihm zusammenziehen. In einer Nebenrolle spielt Klaus Kinski einen lebemännischen Gangster – und er tut das bereits mit dem Kinski-Gestus, der in jedem Blick, in jeder Lippenbewegung etwas ganz und gar Unberechenbares andeutet.