Teuflisches Alibi (1957)

Filmtipp

Atmosphäre des Films:

Kurzbesprechung:

Leo McKern und Michael Redgrave gehören zu den besten Schauspielern des Fünfziger- und Sechzigerjahre-Kinos; und wenn sie dann noch auf einen Regisseur wie Joseph Losey treffen, kommt etwas wie „Teuflisches Alibi“ dabei heraus: ein packender Thriller, der neben dem Zeitkolorit vor allem mit seiner famosen Inszenierung beeindruckt. David Graham, ein dem Alkohol verfallener Schriftsteller (gespielt von dem Alkoholiker Redgrave), ist aus der Entzugsklinik in Kanada nach London geeilt, wo in wenigen Stunden sein Sohn als Mörder gehängt werden soll. Mit dem natürlichen Instinkt des Vaters und dem Talent des Literaten begibt sich Graham in all seiner Verzweiflung auf die Suche nach entlastenden Indizien.

Wo anderen Regisseuren allein schon der Nervenkitzel einer solchen Story genügt, garniert Losey diese Privatermittlung unter extremem Zeitdruck mit für die Zeit ungewöhnlichen Perspektiven und Geräuscheffekten – während der zitternde Graham mit einem unablässig ergreifenden Gesicht der wehrhaften Hilflosigkeit durch das Ereignisgeflecht irrt, das er um jeden Preis zu entwirren hat, klingeln ständig Wecker und Telefone, ticken Uhren als akustische Manifestationen der näher rückenden Hinrichtung, woraus sich eine ungemein hektische Atmosphäre entfaltet.