Beat Girl (1960)

Filmtipp

Atmosphäre des Films:

Kurzbesprechung:

Beatniks in Soho am Ende der Fünfziger, eine Übergangsgeneration: Die jungen Erwachsenen läuten mit ihrem nonkonformistischen Hedonismus das Ende der spärlichen Nachkriegszeit ein, und manche von ihnen sind noch in den Bombennächten des German Blitz geboren worden, haben als kleine Kinder auf den Schuttbrachen und in den Kriegsruinen gespielt. Jenny ist das titelgebende „Beat Girl“ – mehr Göre denn Erwachsene, die mit ihrer Clique im Café abhängt und die Art School schwänzt. Sie ist ein Upperclass-Kind, der Vater reicher Architekt; und als er aus Paris eine junge Ehefrau mitbringt, zettelt Jenny einen Kleinkrieg mit der Stiefmutter an. „Beat Girl“ deutet die Interessen einer rebellischen Jugendkohorte an, die ihr Verlangen nach Sex, Partys und Musik auslebt, statt es in einem konservativen Moralkorsett zu unterdrücken. Der Cast ist nicht nur gelungen, sondern enthält obendrein zwei Juwelen: einen jungen Schauspieler, dessen Talent sich schon darin zeigt, dass er bloß mit kleinen Gesten und Schelmereien die Blicke vom eigentlichen Szenegeschehen auf sich zu ziehen vermag und der dann etwa zehn Jahre später ein Superstar war: Oliver Reed; und Christopher Lee als Stripclubmanager, der sein schmieriges Ausbeutungsgeschäft mit einem charmanten Lächeln kaschiert. Und Pascalines Striptease-Performance lässt nur erahnen, wie sehr sie das britische Zensurbüro und moralische Gemüter damals strapaziert haben dürfte.