Napoleon vom Broadway (1934)

Filmtipp

Atmosphäre des Films:

Kurzbesprechung:

Als der Tonfilm aufkam, hatte niemand Vertrauen in den Anfang dreißigjährigen Regisseur Howard Hawks, der sich mit dem Arrangement von Sprechrollen nicht auszukennen schien – ausgerechnet Hawks, der anschließend zum Nestor der Screwballkomödie avancierte einige der bis heute schnellsten und dialogreichsten Filme drehte. Einer davon – vielleicht sogar der Screwballfilm schlechthin – ist „Napoleon vom Broadway“. Darin beharken sich unablässig der Broadway-Zampano Oscar Jaffe (gespielt vom Broadway- und Hollywoodstar John Barrymore) und der Bühnen- und Schauspielstar Lily Garland – sie ist mit Carole Lombard besetzt: Die Rolle machte sie zum Star und es heißt, Lombard habe quasi sich selbst gespielt, den skurril-durchgeknallten Screwball. Und Barrymore glänzt durch sein völlig bedenkenloses Overacting: einer pausenlos hysterischen Performance des damals weltbekannten und längst unsterblichen Shakespeare-Mimen.

Die Handlung von „Napoleon vom Broadway“ beginnt mit der Probe eines Theaterstücks, aber der Schwerpunkt des Films liegt auf der Zugfahrt im titelgebenden „Twentieth Century“ von Chicago nach New York. Jaffe und Garland, Barrymore und Lombard, liefern sich in und zwischen den Abteilen einen vogelwilden Schlagabtausch, in dem sich die kinematografische Kraft des klassischen Hollywoodkinos der 1930er Jahre voll entfaltet und der „Napoleon vom Broadway“ noch heute zu einem atemberaubenden Filmerlebnis macht.