Private Road (1971)

Filmtipp

Atmosphäre des Films:

Kurzbesprechung:

Spätestens als er mit einer Kurzgeschichte seinen ersten Scheck erhält, ist Peter Morrissey eine glorreiche Karriere verheißen – wenn er denn seinen Debütroman nicht versaut. Der junge Schriftsteller ist aber bald bedroht, von der Nine-to-Five-Routine seines Jobs in einer Werbeagentur verzehrt zu werden, um Geld für seine Freundin Ann zu verdienen, hinter deren Bohemeattitüde sich doch eine ziemlich materialistische Begierde verbirgt. „Private Road“ trägt eine Natürlichkeit in den Szenerien und im Schauspiel in sich, die mit den Konventionen bricht, die in sich bereits den Odem der Zeit, an der Schwelle zwischen Sechzigern und Siebzigern, verströmt: die Elegie bevorstehender Gelegenheiten, der Chancen von Jugend, die unter den Augen der Erwachsenen zur Bürde werden; auch eine unterschwellige Katerstimmung am Ende der Swinging Sixties und der zunehmende Druck, allen Triumphen auf dem sozialen Schlachtfeld von Werten und Normen zum Trotz sich nun mit standhaft gebliebenen Verhältnissen, gegen die rebelliert wurde, arrangieren zu müssen. Die Performances von Susan Penhaligon und Bruce Robinson als junges Paar, auch von Michael Feast als strauchelnder WG-Kumpan mit Gitarre und Heroinspritze, sind gelungen; und Patricia Cutts wirkt als Peters Literaturagentin wie eine direkte Folie für Doon Mackichans großartige Jane Plough in Toast of London (2012–15).