The Incident (1967)

Filmtipp

Atmosphäre des Films:

Kurzbesprechung:

Die hedonistische Aggressivität, mit der Joe Ferrone und sein Kumpel Artie Connors aus reiner Langeweile in einer Sonntagnacht in der New Yorker Bronx ein ganzes Hochbahnabteil terrorisieren, lässt sich wohl durch keine noch so engagierte Performance übertreffen.

Tony Musante und Martin Sheen liefern eine brachiale Vorstellung ab, indem sie zwei charakterlich völlig deformierte Kerle durch das Abteil jagen, die die anderen Fahrgäste nacheinander provozieren, erniedrigen und dabei stets die Feigheit der übrigen gnadenlos ausbeuten. „The Incident“ ist einer der Filme, die man so schnell nicht vergisst und die zeigen, wie das Zusammenspiel von Kamera und Darstellern eine Form entfaltet, die sich irgendwo zwischen Theater und Wirklichkeit befindet.

Die an den Fenstern vorbeirauschende Metropole wirkt im isolierten Abteil eigenartig entfernt – eine Dynamik, die im Widerspruch zur statischen Tyrannei der beiden Taugenichtse steht, die ungemein bedrohlich die Schwachstellen ihrer Opfer attackieren. Guten Filmen gelingt oft, eine Stimmung zu manifestieren, sie fast greifbar zu machen; bei „The Incident“ sind die Angst der Passagiere und die Bedrohlichkeit der Gewalttäter nahezu eigenständige Akteure des Films. Musante entwirft eine widerliche Attitüde, die Sheen mit sadistischen Fratzen und Gesten begleitet – eine Symbiose wie aus der (Großstadt-)Hölle.