Death Watch – Der gekaufte Tod (1980)

Filmtipp

Atmosphäre des Films:

Sehenswert: Exzellent besetzte Dystopie des moralisch entgrenzten Fernsehzeitalters

Kurzbesprechung:

Einer von Romy Schneiders letzten Filmen, ein cineastischer Vorläufer bekannterer Werke à la The Truman Show“ (1998), eine düstere Vision des entgrenzten Fernsehzeitalters über die massenmediale Ausbeutung menschlicher Schicksale: All das ist „Death Watch“ – doch zuallererst ist er ein Glasgow-Film. Die schottische Metropole am Beginn der Thatcher-Ära wirkt wie ein postapokalyptisches Wasteland, surreal und nihilistisch – das visuelle Pendant zur dystopischen Story in einer nicht allzu fernen Zukunft: von skrupellosen Fernsehleuten (Harry Dean Stanton und Harvey Keitel), die einer Frau weißmachen, sie habe nur noch wenige Wochen zu leben, um sie für ein neues TV-Programm unter Vertrag zu nehmen, das sie vor aller Öffentlichkeit bei ihren letzten Schritten begleiten soll, die nur von Werbespots unterbrochen werden (Slogan: „Television did not REALLY exist before … Death Watch“).

Death Watch“, der Film, spielt freilich ein listiges Spiel mit seinem Publikum – denn er macht es zu Voyeur:innen des ultimativen Voyeurismus, den er anprangert, wenn die Menschen rund um den Globus dem Sterben eines Menschen beiwohnen, während man selbst wiederum ebendiesen Menschen zuschaut.