Freud (1962)

Filmtipp

Atmosphäre des Films:

Sehenswert: Ein Genie im intellektuellen Überlebenskampf mit dem etablierten Wissen

Kurzbesprechung:

Seit einem Dokumentarfilm, den er am Ende des Zweiten Weltkrieges über die psychologische Behandlung traumatisierter Veteranen gedreht hatte, wollte John Huston ein unkonventionelles Biopic über den vielleicht berühmtesten aller Seelenwissenschaftler drehen – in „Freud“ zeigt er, wie eine akademische Kaste im kaiserzeitlichen Wien ihre überholten Ansichten gegen die Methoden eines revolutionären Visionärs verteidigt und dass die Kraft neuer Erkenntnisse oft ebenso große Anstrengungen zu ihrer Entfaltung kostet.

Die Sigmund-Freud’schen Neurosen spiegeln sich in der Entstehung des Films, bei der sich Huston erst mit dem als Drehbuchautor angeheuerten Jean-Paul Sartre, dann auch seinem Ko-Produzenten und Freund Wolfgang Reinhardt überwarf, um sich anschließend über einen von Drogen und Psychosen zerfurchten Montgomery Clift in der Hauptrolle zu ärgern.