Night and the City (1950)
Filmtipp
Kurzbesprechung:
Nacht für Nacht lockt Harry Fabian in London Touristen in einen Nachtklub. Fabian ist ein Getriebener, ein kleines Unterweltgewächs, ständig bedroht, von seinem pathologischen Geltungsdrang zugrunde gerichtet zu werden. Die Obsession, etwas ganz Großes zu erreichen – hier: die Londoner Wrestlingszene zu kontrollieren –, steht ihm ins Gesicht geschrieben.
Fabians tragischen Größenwahn erkennt man, als er einmal Geld in die Hand bekommt und sich arriviert wähnt. Draußen am Gebäude, in das er sich mit seinem neuen Unternehmen eingemietet hat, prangt eine riesige Schildkonstruktion, drinnen auf seinem Schreibtisch trägt eine massive Figur das Namensschild mit dem Zusatz „Managing Director“ auf ihren Schultern.
Mit fast manischen Blicken und Gesten hetzt Fabian – ungemein packend gespielt vom jungen Richard Widmark – durch die Londoner Nacht, um mit Intrigen und Manipulationen, die so filigran wie erbärmlich sind, die gewitterte, lang ersehnte Chance endlich zu ergreifen. „Night and the City“ ist originelle Noir-Variante, mit interessanter Kameraführung, magnetischen Perspektiven und gleich einer ganzen Reihe exzellenter Performances.