Permissive (1970)

Filmtipp

Atmosphäre des Films:

Sehenswert: Desillusionierender Blick auf die desolaten Facetten der Swinging Sixties

Kurzbesprechung:

Sex, Drogen und Folk-Rock bilden das mythische Amalgam, das einen gehörigen Anteil an der Faszinationskraft der 1960er Jahre ausmacht – jener Dekade der kulturell revolutionierten und sexuell befreiten Gesellschaft, die der Sexploitation-Regisseur Lindsay Shonteff in „Permissive“ völlig unsentimental demontiert. Darin kommt die Vorstadttochter Suzy als mittellose Dufflecoat-Vagabundin in einem abgebrühten London an, wo sie sich mit promiskuitiver Rücksichtslosigkeit in der hart umkämpften Groupie-Szene etabliert – voller junger Frauen, die unablässig mit kleinen Bands durch englische Nachtklubs touren.

Was die Low-Budget-ProduktionPermissive“ auszeichnet, ist ihr entromantisierender Blick auf eine Szene, in der lässige Kleidung und eine scheinbar aufgeschlossene Moral lediglich trüben Egoismus und lieblose Zweisamkeiten verhüllen. Selten hat ein Film eine solch pessimistische Perspektive auf die vermeintlich optimistische Counterculture der Sechziger eingenommen, nie waren die Swinging Sixties kälter und ernüchterter – desolate Schicksale und eine bekümmerte Freiheit in klaustrophobisch tristen Hotelzimmern.