Die besten U-Boot-Filme – und (fast) alle anderen
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Inhaltsverzeichnis
- Die besten U-Boot-Filme
- Sehenswerte U-Boot-Filme
- Noch mehr U-Boot-Filme
- Filme mit U-Boot-Szenen
- Eine Liste (fast) aller U-Boot-Filme
- Häufig gestellte Fragen zu U-Boot-Filmen
Übersicht aller kommentierten U-Boot-Filme
Das sind die besten U-Boot-Filme aller Zeiten:
(in chronologischer Reihenfolge)
- Morgenrot (1933)
- We Dive at Dawn (1943)
- Destination Tokio (1943)
- Les maudits (1947)
- Morning Departure (1950)
- Hell and High Water (1954)
- 20,000 Leagues Under the Sea (1954)
- Above Us the Waves (1955)
- Haie und kleine Fische (1957)
- The Enemy Below (1957)
- Run Silent, Run Deep (1958)
- Lupi nell’Abisso (1959)
- Operation Petticoat (1959)
- On the Beach (1959)
- Fantastic Voyage (1966)
- Ice Station Zebra (1968)
- Komandir schastlivoy ‚Shchuki‘ (1973)
- Gray Lady Down (1978)
- Das Boot (1981)
- The Hunt for Red October (1990)
- Crimson Tide (1995)
- Yuryeong (1999)
- U-571 (2000)
- K-19: The Widowmaker (2002)
- 72 Metra (2004)
- Manatsu no Orion (2009)
- Black Sea (2014)
- The Ghazi Attack (2017)
- Kursk (2018)
- Hunter Killer (2018)
- Le chant du loup (2019)
Sehenswerte U-Boot-Filme:
(in chronologischer Reihenfolge)
- 20,000 Leagues Under the Sea (1916)
- Behind the Door (1919)
- Men Without Women (1930)
- Seas Beneath (1931)
- Devil and the Deep (1932)
- The Spy in Black (1939)
- Uomini sul fondo (1941)
- Podvodnaya lodka T-9 (1943)
- Gung Ho! (1943)
- Mystery Submarine (1950)
- V mirnye dni (1951)
- Operation Pacific (1951)
- Submarine Command (1951)
- La grande speranza (1954)
- Hellcats of the Navy (1957)
- Orzeł (1958)
- U 47 – Kapitänleutnant Prien (1958)
- Torpedo Run (1958)
- Submarine Seahawk (1958)
- Battle of the Coral Sea (1959)
- Voyage to the Bottom of the Sea (1961)
- Mystery Submarine (1962)
- Beta Som (1963)
- Assault on a Queen (1966)
- Around the World Under the Sea (1966)
- Submarine X-1 (1968)
- Assault on the Wayne (1971)
- The Neptune Factor (1973)
- Trapped Beneath the Sea (1974)
- The Land That Time Forgot (1974)
- Prawda lejtenanta Klimowa (1981)
- O vozvrashchenii zabyt (1985)
- Slushat v otsekakh (1985)
- The Fifth Missile (1986)
- Innerspace (1987)
- Full Fathom Five (1990)
- The Rift (1990)
- Down Periscope (1996)
- Hostile Waters (1997)
- Below (2002)
- Submarines (2003)
- In Enemy Hands (2004)
- Phantom Below (2005)
- Lorelei (2005)
- Ghostboat (2006)
- Deguchi no nai umi (2006)
- Depth Charge (2008)
- U-900 (2008)
- 2010: Moby Dick (2010)
- Phantom (2013)
- Black Water (2018)
- U-235 (2019)
- Gangcheolbi 2: Jeongsanghoedam (2020)
Weitere U-Boot-Filme:
(in chronologischer Reihenfolge)
- 20000 Lieues sous les Mers (1907)
- A Submarine Pirate (1915)
- The Mysterious Island (1929)
- Geheimakte W.B.1 (1942)
- Submarine Raider (1942)
- Crash Dive (1943)
- Ori okeanis saidumloeba (1957)
- Golubaya strela (1958)
- Up Periscope (1959)
- The Atomic Submarine (1959)
- Operation Bikini (1963)
- Captain Nemo and the Underwater City (1969)
- Fer de Lance (1974)
- First Strike (1984)
- Going Under (1991)
- Das letzte U-Boot (1993)
- Crash Dive (1996)
- 20,000 Leagues Under the Sea (1997)
- Steel Sharks (1997)
- Time Under Fire (1997)
- Counter Measures (1998)
- Ghazi Shaheed (1998)
- Nautilus (2000)
- Octopus (2000)
- Agent Red (2000)
- Submerged (2001)
- Danger Beneath the Sea (2001)
- Shark Hunter (2001)
- Megalodon (2002)
- Phantom Force (2004)
- Stinger (2005)
- 30,000 Leagues Under the Sea (2007)
- Silent Venom (2009)
- Tritones, más allá de ningún sitio (2009)
- USS Seaviper (2012)
- Mega Shark vs. Mecha Shark (2014)
- Subferatu (2020)
- Operation Seawolf (2022)
Intro: Über den Wert des U-Boot-Films
Dass John Ford der U-Boot-Film-Regisseur schlechthin war, bevor er zum Western-Großmeister wurde; dass wahrscheinlich kein Schauspieler so oft Dienst auf einem Leinwand-U-Boot tat wie Arthur Franz; oder dass die meisten US-Navy-U-Boote im Film den Namen „Tigershark“ tragen: All das sind freilich bloß beiläufige Erkenntnisse beim Blick auf über hundert U-Boot-Filme.
Neben solchem Trivialwissen überrascht eher die Feststellung, dass in der Filmgeschichte ausgerechnet das U-Boot zum Schauplatz einer enormen Bandbreite völlig unterschiedlicher Filme geworden ist. Ein historisch betrachtet primär militärisches Vehikel, in dem zehntausende Menschen ums Leben kamen (und nochmal so viele durch seine Angriffe starben), ein buchstäblicher Stahlsarg mithin, bietet nicht nur die – auf Anhieb plausible – Kulisse für Horror- und (Anti-)Kriegsfilme, sondern auch für Romanzen, Fantasy und Komödien.
Eine Liste mit U-Boot-Filmen steht schnell im Verdacht, lediglich Stoff für militaristische Unterhaltung, für verharmlosende oder gar verherrlichende Kriegsabenteurerei zu liefern. Doch entpuppt sich das U-Boot im Film als erstaunlich facettenreiches Sujet, nicht zuletzt mit einer starken Antikriegsbotschaft.
Der U-Boot-Film als Subgenre lädt ein zur cineastischen Zeitreise, sowohl durch die Film- als auch die Weltgeschichte – schon allein, weil ein U-Boot-Film, Georges Méliès’ kinomagischer „20000 Lieuses sous les Mers“ aus dem Jahr 1907, zu den frühesten Leinwandwerken überhaupt gehört.
Als dann die ersten Studios in Hollywood aufschlugen und eine ganze Filmstadt aus dem kalifornischen Boden stampften, da tauchten nicht selten U-Boote vor der Kamera auf (vor allem bei dem Filmemacher Thomas H. Ince). Dem Stummfilm-U-Boot kam dabei sogar eine kathartische Funktion zu: Mit ihm reflektierten die US-Filmemacher den dramatischen Untergang der „Lusitania“, eines britischen Luxusliners, mitten im Ersten Weltkrieg versenkt von einem deutschen U-Boot, als die USA noch keine Kriegspartei waren, doch mehr als 120 ihrer Staatsbürger:innen dabei umkamen.
Der Zweite Weltkrieg brachte dann, natürlich, etliche Filme mit unterschwelligem oder drastischem Propagandaton hervor – um dann wiederum jahrzehntelang das Motiv für unzählige U-Boot-Streifen zu liefern, die völlig unterschiedliche Zeichen setzten.
Da waren B-Movies wie „Submarine Seahawk“ (1958), die wenig von der beklemmenden Enge unter Wasser und den Todesängsten der Besatzungsmitglieder vermittelten, oder die wie „Crash Dive“ (1996) und sein Nachfolger „Counter Measures“ (1998) das U-Boot als mutmaßlich publikumswirksame Kulisse gewaltfreudiger Actionspektakel rekrutierten; da waren Rückblicke auf die finsteren Kämpfe zur See, die wie die sowjetischen Werke Heldenmythen beschworen und den Marinedienst patriotisch glorifizierten, auch solche, die ihn wie die großen Hollywoodproduktionen à la „Destination Tokyo“ (1940) tendenziell verharmlosten; da waren Filme, die wie „U 47 – Kapitänleutnant Prien“ (1958) Kriegslegenden an den Kinokassen auszubeuten versuchten, und solche, die wie „Operation Petticoat“ (1959) noch aus den brenzligsten Situationen eine farbenprächtige Hollywood-Romcom zauberten; und dann gab es aber auch jene U-Boot-Filme, die wie „Lupi nell’Abisso“ (1959) das U-Boot-Fahren zur klaustrophobischen Unter-Wasser-Hölle stilisierten, wie „Beta Som“ (1963) die Absurdität von Krieg am Beispiel einer U-Boot- und einer Zerstörerbesatzung greifbar machten oder wie „Haie und kleine Fische“ (1957) schlicht das sinnlose Aufreiben und Sterben zeigten. Doch von allen dürfte „Das Boot“ (1981) mit seiner ungeheuerlichen Detailverliebtheit und seiner audiovisuellen Kraft das kinematografisch wohl eindringlichste, unvergesslichste Anti-Kriegsfanal gesetzt haben.
Dazwischen gab es – neben den immer wiederkehrenden „Nautilus“-Verfilmungen aus dem Jules-Verne-Kosmos – unzählige Ausflüge in fantastische Unterwasserwelten, bei denen U-Boote die plausiblen Beförderungsmittel waren, um zu entlegenen Stellen des Planeten zu reisen – von der Tiefe mit ihrem Reiz des Unbekannten über vergessene Inseln bis hin zu den mikroskopischen Blutbahnen des menschlichen Körpers.
Seine vielleicht bedeutsamste Wirkung entfaltet der U-Boot-Film, gemeinsam mit seiner Antikriegsbotschaft, aber vor allem dort, wo er an reale Gefahren gemahnt – wenn er wie in „Hostile Waters“ (1997) oder „K-19: The Widowmaker“ (2002) gräuliche Reaktorunfälle an Bord von Atom-U-Booten zeigt oder wie in „Crimson Tide“ (1995) und „Le chant du loup“ (2019) die Fehleranfälligkeit vermeintlich untrüglicher Kommandoketten bedenken lässt. Jedenfalls: U-Boot-Filme sind weit mehr als bloße (Kriegs-)Abenteuer; neben schlichtweg unterhaltsamen, seichten, insofern eindimensionalen Werken gibt es reichlich Filme, die zu einer tiefen, nicht selten verstörenden Auseinandersetzung mit den Errungenschaften der menschlichen Zivilisation und ihren verhängnisvollen Konsequenzen einladen – denn oft genug sind U-Boot-Filme (meist fiktive) Geschichten realer Gefahren.
(Die folgenden Listen nennen Filme in chronologischer Reihenfolge.)
Unsere Wahl – die besten U-Boot-Filme aller Zeiten:
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Morgenrot (1933)
Der Pionier des U-Boot-Films
Die Handlung: Beim Aufbruch zur nächsten Feindfahrt, von den untertänigen Kleinstadtbürgern im überschwänglichen Patriotismus des Deutschen Kaiserreichs verabschiedet, wird eine deutsche U-Boot-Besatzung im Kampf gegen die britische Marine buchstäblich mit dem Untergang konfrontiert.
„Morgenrot“ ist die Mutter aller U-Boot-Filme: Der am Vorabend der NS-Diktatur gedrehte Ufa-Streifen schwankt im Zeichen seiner Zeit zwischen der Verklärung heroischer Opferbereitschaft und desillusionierender Kriegswirklichkeit. Gezeigt werden schneidige Offiziere, melancholische Maate und die filigrane Mechanik von Versenkungen. Etliche der Perspektiven, Sprüche und Situationen aus „Morgenrot“ finden sich in nahezu jedem nachgefolgten U-Boot-Film – ein Must-see.
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We Dive at Dawn (1943)
Der U-Boot-Film aus der Zeit des Seekriegs, den er zeigt
Die Handlung: Die Besatzung der „Sea Tiger“ sticht 1942, mitten im Zweiten Weltkrieg, mit dem Auftrag in See, den deutschen Zerstörer „Brandenburg“ zu versenken. Die Suche dauert so lange, dass dem britischen U-Boot Treibstoff und Proviant ausgehen.
Gedreht mitten im Krieg und umhüllt von der historischen Aura einer Zeit, in der die meisten Menschen kaum bewegte Bilder aus dem Innern eines U-Boots kannten, zelebriert „We Dive at Dawn“ mit leisem Propagandaton den unnachgiebigen Kampf britischer Seeleute gegen die deutsche Kriegsmarine – neben dem obligatorischen Wasserbombenbeschuss zeigt der Morale booster-Film auch das System der Royal-Navy-depot ships, die den Seeleuten als Unterkünfte und Koordinationsstellen dienen, und die Fahrt durch ein Minenfeld inklusive Netzsperre in der Ostsee. Anthony Asquiths zurückhaltende Inszenierung ohne aufgeregte Dramaturgie verleiht „We Dive at Dawn“ eine authentische Atmosphäre.
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Destination Tokyo (1943)
Bestimmung Tokio
Der U-Boot-Film in der Hollywood-Kriegspropaganda
Cary Grant kommandiert als Captain Cassidy die USS „Copperfin“, die bis in die Bucht von Tokio vordringen soll, um in dieser riskanten Operation unbezahlbare Informationen über den Feind als Vorbereitung für einen Luftangriff zu sammeln – ein fiktiver Prolog des realen „Doolittle Raid“ im April 1942.
Inzwischen fast vergessen, aber zu seiner Zeit ein großer Erfolg an den Kinokassen: „Destination Tokyo“ – während des Zweiten Weltkrieges von Warner Bros. gedreht – romantisiert die Kameraderie in einer Metallröhre zusammengepferchter Durchschnittsamerikaner im pflichtbewussten Kampf gegen die japanischen Aggressoren. Heldenmütig und bescheiden beschwören sie die demokratische Kampfmoral gegen einen von Kindesbeinen an militarisierten Feind. Jenseits vom latenten Propagandatonfall liefert „Destination Tokyo“ so viele Momentaufnahmen vom drastischen U-Boot-Alltag, wie es das Gebot zur Aufrechterhaltung der Kampfmoral und Hollywoods Production Code damals zuließen.
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Les maudits (1947)
Das Boot der Verdammten
Der Psychothriller unter den U-Boot-Filmen
Die Handlung: Während die alliierten Truppen unaufhaltsam vorrücken, läuft in Norwegen kurz vor Kriegsende ein deutsches U-Boot aus, an Bord eine völlig divergente Truppe aus Frauen und Männern – erzählt aus der Retrospektive eines französischen Arztes.
Fanatiker und Opportunisten, erbärmliche Halunken und niederträchtige Verbrecher, Opfer und Täter: In „Les maudits“ zwängt René Clement in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges, seltsam surreal im Niemandsland zwischen Kampf und Waffenstillstand, einen Haufen verschiedenster Schicksale in die Enge eines deutschen U-Bootes, das für seine Insassen entweder Erlösung oder Untergang bereithält. An Bord wird gedemütigt, gehofft, gebangt, gemordet – die Düsternis der Osloer U-Boot-Station zu Beginn des Films (in Wirklichkeit die gespenstischen U-Boot-Bunker von Brest, von denen noch wenige Jahre zuvor die U-Boote der Kriegsmarine ausliefen) antizipiert den Seelenkannibalismus der Reisenden.
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Morning Departure (1950)
Die Nacht begann am Morgen
Das U-Boot als stählerner Sarg
Die Handlung: Arglos auf eine Übungsfahrt in See gestochen, findet sich die Besatzung des britischen Unterseebootes „Trojan“ nach der schweren Beschädigung durch eine alte Wassermine aus dem Zweiten Weltkrieg unversehens auf dem Grund des Meeres wieder – für die Überlebenden droht das Boot zum stählernen Unterwassergrab zu werden.
U-Boote sind ohnehin keine sonderlich behaglichen Orte; aber in „Morning Departure“ wirkt das gesunkene Vehikel in seiner maschinellen Kühle besonders kümmerlich und pessimistisch. Das britische Nachkriegsdrama steht ganz im Zeichen seiner Zeit: entbehrungsreich und verhalten.
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Hell and High Water (1954)
Inferno
Die kinematografische Weiterentwicklung des U-Boot-Films
Die Handlung: Ein US-amerikanischer U-Boot-Kapitän Jones, ein Veteran des Pazifikkriegs, wird von einer Geheimorganisation angeheuert, um zwei Atomwissenschaftler:innen zu einer entlegenen Insel zu bringen, deren Kalter-Krieg-Geheimnis gelüftet werden soll.
„Hell and High Water“ ist der Film, den Steven Spielberg angeblich stets im Kofferraum seines Autos dabei hatte – und tatsächlich mag man in der Unterwasserfahrt zu einer entlegenen Insel eine Inspirationsquelle für Spielbergs „Raiders of the Lost Ark“ (1981) mitsamt seiner dichten Abenteueratmosphäre erkennen, an dessen Ende der peitschenschwingende Archäologe Indiana Jones sich an Bord eines deutschen U-Boots schmuggelt und auf eine vermeintlich einsame Insel gelangt. Das Boot, in dem Richard Widmarks Kapitän (der ebenfalls Jones heißt) und seine kleine Crew aufbrechen, ist eine japanische Rostlaube – Regisseur Sam Fuller entlockt dem zwar an der Kinokasse erfolgreichen, aber insgesamt eher mittelmäßigen Streifen, den er von all seinen Filmen am wenigsten mochte, einige beeindruckende (Bord-)Sequenzen. Dazu gehören auch eine unmittelbare Unterwasserkonfrontation zweier U-Boote und eine Szene, bei der die Kommandozentrale in Rotlicht getaucht ist, was für Kameraleute damals eine extrem anspruchsvolle Herausforderung war.
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20,000 Leagues Under the Sea (1954)
20.000 Meilen unter dem Meer
Der Abenteuerstreifen unter den U-Boot-Filmen
Die Handlung: Drei Schiffbrüchige gelangen im Jahr 1868 als Gefangene an Bord der „Nautilus“, eines formidablen Hightech-Geschöpfes, das unter dem strengen Regiment seines misanthropischen Kapitäns Nemo in den Tiefen des Ozeans kreuzt und aus Rache Kriegs- und Handelsschiffe versenkt.
Der Disney-Klassiker ist nicht bloß der Film, in dem Kirk Douglas mit einem Seehund musiziert, sondern auch ein fantastischer Abenteuerstreifen in Technicolor, der Generationen von Kindern begeisterte und mit seiner Starbesetzung ordentlich Hollywoodcharisma entfaltet. Die Leinwandadaption des berühmten Jules-Verne-Romans war damals ein gigantischer Erfolg an den Kinokassen und besticht vor allem durch seine industriell-futuristische Bildsprache.
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Above Us the Waves (1955)
Über den kühnen Einsatz von Kleinst-U-Booten
Die Handlung: 1943, mitten im Zweiten Weltkrieg, wollen die Briten die letzten großen Schlachtschiffe der deutschen Kriegsmarine versenken. Eine Spezialeinheit soll mit Kleinst-U-Booten die „Tirpitz“ angreifen, die von einem norwegischen Fjord aus die alliierten Geleitzüge im Nordmeer bedroht.
„Above Us the Waves“ gehört zu der langen Reihe von Filmen, in denen das britische Nachkriegskino den Kollektivgeist und die militärischen Anstrengungen zelebrierte, mit denen sich das Empire im Jahrzehnt zuvor gegen Nazi-Deutschland behauptet hatte, und die – mit entschlossenem Blick auf das Box-Office-Potenzial – große und kleine Heldenerzählungen der britischen Streitkräfte auf die Leinwand brachten. Der Charme des Films, in dem eine Handvoll Männer auf engstem Raum zusammengepfercht Sprengminen deponieren sollen, liegt in seiner historischen Realität: der Operation „Source“, einer hochriskanten und für viele tödlichen Mission von Zwerg-U-Booten der „X-Klasse“.
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Haie und kleine Fische (1957)
Der U-Boot-Film wider den Militarismus
Die Handlung: Im Zweiten Weltkrieg werden befreundete Seekadetten erst mit einer Minensuchflottille im Ärmelkanal versenkt und gehen anschließend in einem U-Boot auf Feindfahrt.
Wo sind sie geblieben? Kaum zehn Jahre nach dem Kriegsende schwingt in der Titelmusik und den Bildern, die sie untermalt, noch reichlich Melancholie mit. Die abgeklärte Unterwasserroutine, die Angst im Wasserbombenhagel und eine beeindruckende LI-Performance: „Haie und kleine Fische“ ist – noch oder gerade heute – ein Wahnsinnsfilmerlebnis, das schon erstaunlich viel vom ein knappes Vierteljahrhundert später gedrehten „Boot“ vorwegnimmt. Statt als irritierende Montagen zu erscheinen, steigern die sporadisch hineingeschnittenen Originalaufnahmen noch das unbehagliche Kriegsklima des Films; neben Luftangriffen auf das Boot gibt es einen Tauchretterausstieg zu sehen; der Blickfang des Films aber ist Wolfgang Preiss mit seiner unendlich großen Begabung für deutsche Leinwandoffiziere: Hier spielt er einen der besten U-Boot-Kapitäne der Filmgeschichte.
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The Enemy Below (1957)
Duell im Atlantik
Der U-Boot-Film in der Optik des klassischen Hollywood-Kinos
Die Handlung: Auf dem Weg zu einem Rendezvous-Punkt mit einem Handelskreuzer, um geheime Unterlagen entgegenzunehmen, gerät ein deutsches U-Boot im Zweiten Weltkrieg in eine heftige Konfrontation mit einem US-amerikanischen Zerstörer.
U-Boot gegen Zerstörer, Curd Jürgens gegen Robert Mitchum, eine Kriegslist nach der anderen: „The Enemy Below“ ist ein nahezu anderthalbstündiger Schlagabtausch zweier Seebären, die sich in gegenseitigem Respekt duellieren – und gerade in dieser Sympathie die Absurdität des Krieges mit seinem schonungslosen Vernichtungsauftrag entlarven.
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Run Silent, Run Deep (1958)
U23 – Tödliche Tiefen
Inszenierung des Konzentrationsvermögens, mit dem die U-Boot-Leute auf engstem Raum die komplizierte Mechanik ihres tödlichen Waffensystems beherrschen
Die Handlung: Seit Commander Richardson die Versenkung seines U-Bootes durch einen japanischen Zerstörer in der Meerenge von Bungo überlebt hat, sinnt er auf Rache. Ein neues Kommando gibt ihm die Chance, seine Versenkungsobsession auszuleben, während sein erster Offizier die Vernunft dieses Manövers zwischen Wahnsinn und Raffinesse anzweifelt.
„Run Silent, Run Deep“, das sind zuallererst natürlich seine beiden Stars Clark Gable und Burt Lancaster, der eine am Ende, der andere im Zenit seiner Karriere. Der Film basiert auf dem Bestseller eines Ex-U-Boot-Kommandanten der US Navy und sollte Lancasters eigener Produktionsfirma HHL einen garantierten Kassenknüller bescheren, erwies sich jedoch als großer Flop. Der Tiefsee-Nervenkitzel erreicht zwar lange nicht „Das Boot“-Niveau; doch vermitteln die Besatzungsroutinen auf engstem Raum mitsamt der Close-ups unzähliger Apparaturen ein Gefühl für die strenge Konzentration, die zwischen den Ventilen und Rohren herrscht – in „Run Silent, Run Deep“ erscheint alles stets noch etwas klaustrophobischer als in den meisten anderen U-Boot-Filmen.
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Lupi nell’Abisso (1959)
Wölfe in der Tiefe
Das knallharte Kammerspiel unter den U-Boot-Filmen
Die Handlung: Gefangen auf dem Meeresgrund, 110 Meter Wasser über ihren Köpfen, lediglich getrennt durch eine dünne Metallschicht. Statt die Annehmlichkeiten des bevorstehenden Landgangs im Heimathafen zu genießen, klammern sich die letzten Besatzungsmitglieder eines abgesoffenen U-Bootes der italienischen Marine nach einem Fliegerangriff im Zweiten Weltkrieg an die Hoffnung, mithilfe einer Tauchboje zurück an die Oberfläche zu gelangen.
Das U-Boot-Innere mit seiner mechanischen Optik wirkt im eiskalten Schwarz-Weiß von „Lupi nell’Abisso“ noch eine Spur lebenswidriger als in anderen U-Boot-Filmen. So kann sich um das halbe Dutzend Seeleute ein schauriges Kammerspiel entwickeln.
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Operation Petticoat (1959)
Unternehmen Petticoat
Die U-Boot-Romcom
Die Handlung: Ein U-Boot der US Navy in desaströsem Zustand nimmt in den gefährlichen Gewässern des Pazifikkriegs fünf evakuierte Armeekrankenschwestern auf und stemmt sich noch mit rosa Anstrich gegen seine Versenkung.
Die romantische Komödie unter den U-Boot-Filmen: In „Operation Petticoat“ verströmen Cary Grant und Tony Curtis, zwei der größten Comedy-Begabungen der Filmgeschichte, in einer engen Metallröhre mit ihrer Star-Power ordentlich Hollywoodcharme des Fünfzigerjahre-Kinos – ein amüsanter Klassiker in Eastmancolor mit reichlich U-Boot-Flair.
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On the Beach (1959)
Das letzte Ufer
Das U-Boot als postapokalyptisches Vehikel
Die Handlung: Ein Atomkrieg hat nahezu alles Leben auf dem Planeten ausgelöscht, in Australien erwarten die letzten Überlebenden die Ankunft der radioaktiven Wolken; als einsames Relikt einer untergegangenen Zivilisation fährt ein U-Boot der US Navy über den halben Globus, nur um immer mehr Gewissheit über die aussichtslose Zukunft zu erhalten.
„We’re all doomed, you know. […] We haven’t got a chance!“, entfährt es Fred Astaires tragischem Atomwissenschaftler. Stanley Kramers surreales Postapokalypsedrama ist eines der wuchtigsten Werke der Filmgeschichte – und neben „Fail-Safe“ (1964) Pflichtprogramm für jede Anti-Atomwaffenpädagogik.
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Fantastic Voyage (1966)
Die phantastische Reise
Das U-Boot als Sci-Fi-Fantasie
Die Handlung: Um das Leben eines extrem wichtigen Geheimnisträgers zu retten, werden die Mitglieder eines medizinischen Teams geschrumpft und in miniaturisierter Form in den menschlichen Körper injiziert, in dem sie dann in einem atomgetriebenen U-Boot durch die Arterien reisen, um im Gehirn ein Blutgerinnsel aufzulösen.
In der Optik einer von Iriwn Allens Sci-Fi-Fantasien spielt der Film mit in den Sechzigern noch hinreichend aufregenden Technologien wie Laser und Atomantrieb, ergänzt um den völlig unglaublichen Verkleinerungsvorgang – mehr noch als eine Reise in eine andere Welt ist „Fantastic Voyage“ eine Reise in ein anderes Kinozeitalter.
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Ice Station Zebra (1968)
Eisstation Zebra
Das U-Boot im Arsenal der Kalten Krieger
Die Handlung: Ein US-amerikanisches Atom-U-Boot bahnt sich seinen Weg durch arktisches Packeis, um im Wettlauf mit den Sowjets am Nordpol militärische Geheimnisse zu bergen.
Der seinerzeit mit ausufernden Kosten produzierte „Ice Station Zebra“ verströmt nicht nur den Charme eines klassischen Spionagefilms, sondern spielt auch mit der Bedeutung des nuklearen Machtgleichgewichts in der Blockkonfrontation von Ost und West – und verankerte das (Atom-)U-Boot in der Kinogeschichte als eine der augenfälligsten Repräsentationen des Kalten Krieges.
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Komandir schastlivoy ‚Shchuki‘ (1973)
Der Kommandant des U-Bootes „Glücklicher Hecht“
Der sowjetische U-Boot-Film
Die Handlung: Zu elegischen Melodien, fast wie denen eines Italowesterns, taucht ein sowjetisches U-Boot im Zweiten Weltkrieg durch scheinbar ausweglose Situationen im Nordmeer, im Kampf gegen die deutsche Kriegsmarine, die einen Angriff auf den sowjetischen Kriegshafen Murmansk vorbereitet.
Wie die Kamera ganz dicht den Seeleuten bei ihrem Kriegshandwerk unter Wasser zusieht, wie sie durch das Dickicht der mechanischen Apparaturen hindurchschaut, uns über die Beobachtung der Gesichter einen vagen Einblick in die Gemütslage von Menschen in einer Metallröhre verschafft, das wirkt bisweilen wie in „Das Boot“ (1981) – fast zehn Jahre später. Durch die Szenen wabert der stoische Heroismus des „Großen Vaterländischen Krieges“, vermengt mit einer sowjetischen Trübsal.
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Gray Lady Down (1978)
U-Boot in Not
Das U-Boot als Protagonist des Katastrophenfilms
Die Handlung: Ein Atom-U-Boot der US Navy liegt nach der Kollision mit einem norwegischen Frachtschiff 440 Meter unterhalb des Meeresspiegels; seine (noch) lebendige Besatzung soll mithilfe eines experimentellen Kleinst-U-Boots vor dem Erstickungstod bewahrt werden.
Die Siebziger waren in Hollywood die Dekade des Katastrophenfilms – und das U-Boot aus „Gray Lady Down“ das militärische Unterwasserpendant zu Hochhäusern, Passagierflugzeugen oder ganzen Städten. Hier wird die sonst bloß latente Gefahr für die Crew zur plötzlichen Realität: lebendig begraben zu sein in der Tiefe des Ozeans; unfähig, aus eigener Kraft je wieder an die Oberfläche zu gelangen.
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Das Boot (1981)
Der ultimative U-Boot-Film
Die Handlung: Eine deutsche U-Boot-Besatzung auf Feindfahrt im Atlantik im Jahr 1941, erzählt aus der Sicht eines jungen Kriegsberichterstatters, angelehnt an die reale „U 96“.
Unheilvolle Schraubengeräusche, das Knallen herausschießender Stahlbolzen und – natürlich – der dumpfe Donner detonierender Wasserbomben: Die Verfilmung eines autobiografisch gefärbten Romans gehört zu den bedeutendsten Produktionen des deutschen Kinos, strotzt vor berühmten Filmzitaten und ist durch ihren detailversessenen Realismus eine ganz und gar beklemmende Darstellung des Seekriegs aus der Unterwasserperspektive, ein beeindruckender Kompromiss aus Blockbuster und Pseudo-Dokumentarfilm mit der Crème de la Crème des westdeutschen Filmnachwuchses der frühen Achtziger. „Das Boot“ ist hinsichtlich technischer Authentizität, militärischer Grausamkeit und klaustrophobischer Atmosphäre nicht nur der vielleicht beste U-Boot-Film aller Zeiten – eines der brillantesten Leinwandwerke überhaupt –, sondern auch einer der wirksamsten Antikriegsfilme.
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The Hunt for Red October (1990)
Jagd auf Roter Oktober
Der Hollywood-Blockbuster unter den U-Boot-Filmen
Die Handlung: Mit dem Kommando über ihr technologisch modernstes Atom-U-Boot mit dem neuen Raupenantrieb, der dieses Kriegsgerät nahezu unsichtbar macht, betraut die sowjetische Marine im Jahr 1984 ausgerechnet einen Offizier, der überlaufen will – der CIA-Analyst Jack Ryan findet dies vor allen anderen heraus und versucht, die alerte US Navy von einer Versenkung des phänomenalen Technikmonstrums abzuhalten.
Seit Jahrzehnten gehört Tom Clancys Jack Ryan zu den meist gelesenen Figuren der Literaturgeschichte. Im Kino hat ihn vor allem Harrison Ford geprägt, doch den ersten Leinwandauftritt absolvierte Alec Baldwin. „The Hunt for Red October“ ist ein Meisterstück des Hollywood’schen Unterhaltungskinos, glänzend besetzt (allen voran Sean Connery als Kapitän Ramius) und dank seines Erscheinungstermins, überwältigt vom plötzlichen Untergang der UdSSR, zufällig auch ein cineastischer Epilog auf den Kalten Krieg.
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Crimson Tide (1995)
Crimson Tide – In tiefster Gefahr
Zeigt die Bedeutung von Befehlsgewalt und menschlicher Vernunft im Zeitalter der Atom-U-Boote
Die Handlung: Der Kalte Krieg ist gerade zu Ende, da entbrennt auf der USS „Alabama“ ein heißer Konflikt zwischen Kapitän und Erstem Offizier – der Kontakt zur Außenwelt ist abgerissen und niemand kann den eingegangenen Befehl zum Abschuss der Nuklearraketen verifizieren.
Jerry Bruckheimer, Don Simpson und Tony Scott: Das waren in den Achtzigern und Neunzigern Namen, die hinter militärischen Actionkrachern à la „Top Gun“ (1986) standen und den Studios schier grenzenlose Box-Office-Triumphe verhießen. „Crimson Tide“ basiert auf dem historischen Fall eines sowjetischen U-Bootes in der Kubakrise 1962, bei dem es um die Frage ging, ob die Besatzung lediglich auf einen feindseligen Atomwaffenangriff reagiert oder fahrlässig eine Nuklearapokalypse auslöst. Und er spielt mit dem uralten Seefahrtsthema der legitimen Meuterei, gesteigert um die Tragweite des Atomzeitalters, in dem auf einem U-Boot urplötzlich ein Offizier mehr Einfluss auf das Schicksal der Menschheit erhält als das demokratisch legitimierte Staatsoberhaupt im Weißen Haus. „This might be our Commander-in-Chief’s Navy, but this is my boat“, verkündet Gene Hackmans Captain Ramsay zu Beginn der Mission – ein Vorblick auf den schweißtreibenden Kampf um die Einhaltung der Befehlskette. Die (schwarz-weiße) Kälte der Apparaturen älterer Filme weicht hier moderner Technik, die eine geradezu warm-weiche Atmosphäre erzeugt, als handle es sich um einen Politthriller in den Trakten einer Washingtoner Regierungsbehörde.
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Yuryeong (1999)
Phantom: The Submarine
Der koreanische U-Boot-Film
Die Handlung: Eines von Südkoreas strengen Militärgeheimnissen besteht in dem Atom-U-Boot „Phantom“, für das ausschließlich identitätslose – zum Tode verurteilte und offiziell hingerichtete – Seeleute rekrutiert werden. Bei der Fahrt in japanische Gewässer prallen an Bord zwei politische Ideologien aufeinander.
Stark gespielt und geschnitten, Close-ups, Kreisfahrten und schnelle Perspektivwechsel: Mit einer der atmosphärischsten U-Boot-Kinematografien ist „Yuryeong“ insgesamt einer der kompromisslosesten U-Boot-Filme überhaupt – die visuelle Stimmung am Ende liegt irgendwo zwischen „Blade Runner“ und „Alien“.
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U-571 (2000)
U-571 – Mission im Atlantik
Das technische Update des U-Boot-Films
Die Handlung: Im Zweiten Weltkrieg versucht ein US-amerikanisches Spezialkommando, ein deutsches U-Boot zu kapern, um an die streng geheime Dechiffriermaschine „Enigma“ zu gelangen, mit der sich der gesamte Funkverkehr der deutschen Kriegsmarine entschlüsseln lässt.
„U-571“ schien vor den Augen eines Millionenpublikums zugunsten der US Navy den militärhistorischen Ruhm der britischen Marine zu stibitzen, im Krieg eine deutsche „Enigma“ erbeutet zu haben. Die fiktive Story und etliche Ungereimtheiten (neben technischen und militärischen Details nicht zuletzt der MG-Beschuss Schiffbrüchiger) passen zum kommerziellen Action-Touch dieses ambitionierten Projekts aus dem Opulenzkino des Dino De Laurentiis, das neben dem Cast voller bekannter Gesichter (u.a. Matthew McConaughey, Jon Bon Jovi und Harvey Keitel) vor allem mit seiner aufwendigen Rekonstruktion eines deutschen U-Boots auftrumpft.
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K-19: The Widowmaker (2002)
K-19 –Showdown in der Tiefe
Die Technikkatastrophe unter den U-Boot-Filmen
Die Handlung: Die „K-19“ ist als ihr erstes Atom-U-Boot mit ballistischen Raketen der Stolz der sowjetischen Marine. Auf seiner ersten Mission im Jahr 1961 testet das Boot in der Arktis in riskantem Manöver eine Interkontinentalrakete – auf der Weiterfahrt in den Atlantik kommt es an Bord zu einem Reaktorunfall.
In „K-19: The Widowmaker“ sind weder Zerstörer noch andere U-Boote der Feind, sondern physikalische Kräfte; die größte Gefahr für die Crew liegt hier nicht außerhalb, sondern innerhalb des Bootes. Manche Szenen erinnern nicht nur an ein Tschernobyl unter Wasser, sondern entfalten auch die gespenstische Atmosphäre des späteren Reaktorunglücks im Jahr 1986 – die bedrückende Stimmung steigert sich noch einmal mit dem Wissen, dass es sich hierbei um die Verfilmung eines realen Ereignisses aus den Untiefen des Kalten Krieges handelt. Der Film erwies sich als Millionengrab und hätte beinahe die Karriere der Regisseurin Kathryn Bigelow ruiniert – später gewann sie für „The Hurt Locker“ (2008) als erste Frau den Regie-Oscar.
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72 Metra (2004)
Der russische U-Boot-Film
Die Handlung: Nach einem Treffer durch eine alte Unterwassermine kämpft die Besatzung eines russischen U-Bootes in 72 Metern Tiefe im überschwemmten Innern ums Überleben.
„72 Metra“ verströmt eine verhaltene Post-Sowjet-Atmosphäre der Neunzigerjahre, in denen der Film spielt. Die offensichtlichen Budgetgrenzen werden von der klaustrophobischen Enge kaschiert und konnten anscheinend niemanden in die Versuchung eines fulminanten Unterwasserspektakels bringen – sie begünstigen insofern den nüchternen Minimalismus dieses gut besetzten Films aus russischer Produktion.
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Manatsu no Orion (2009)
Okinawa: The Last Battle
Der japanische U-Boot-Film
Die Handlung: Noch in den letzten Kriegstagen, im August 1945, geht die mittlerweile jahrelange Pazifikschlacht weiter. Das japanische U-Boot „I-77“ soll als eines der letzten verbliebenen Unterwasserwaffen US-amerikanische Konvois zwischen Guam und Okinawa abfangen.
„Manatsu no Orion“ ist zuallererst der U-Boot-Film, der nahezu zwei Stunden ein japanisches U-Boot und seine Crew zeigt, die sonst im Gros der U-Boot-Filme allenfalls nur in wenigen Szenen vorkommen – später im Film entwickelt sich dann im Stil von „The Enemy Below“ ein schweißtreibender Zweikampf mit einem Zerstörer der Amerikaner. Was „Manatsu no Orion“ aber neben seinem Perspektivwechsel vor allem auszeichnet, ist die Darstellung einer ungemein pathosgeladenen, respektvollen Atmosphäre unter den ständig am Abgrund kämpfenden Männern, die von einer Inszenierung getragen wird, welche in ihrer vergleichsweise nüchternen, authentischen Art erheblich weniger pathetisch und unwirklich daherkommt, als sie es leicht tun könnte.
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Black Sea (2014)
Der U-Boot-Film, bei dem die Besatzung die größte Gefahr ist
Die Handlung: Jude Law führt eine Truppe Modernisierungsverlierer in einem verrosteten russischen U-Boot aus den Sechzigern ins Schwarze Meer, um ein deutsches Unterseeboot aus dem Zweiten Weltkrieg zu finden, in dem angeblich mehrere Tonnen Gold in der Tiefe schlummern.
„Black Sea“ beginnt mit einer Ken-Loach-ähnlichen Konstellation ausgebooteter Malocher und gipfelt in einem haarsträubenden Unterwasserüberlebenskampf. In dem maroden Sowjetboot aus längst vergangenen Tagen vermengen sich Expertise, Verzweiflung und Goldrausch-Irrsinn zu einem explosiven Stimmungscocktail. Die warmen Farbtöne verströmen in Kombination mit der tristen U-Boot-Mechanik unwillkürlich eine Stimmung wie aus dem Vorhof zur Hölle. Unter den hochspezialisierten Individualisten, die in ihrem kleinen Bereich zwar jeweils herausragende, doch abgehalfterte Begabungen sind, entbrennen heftige Spannungen – und das alles in einer fantastischen Location: einem ausrangierten U-Boot der sowjetischen Marine mit der anachronistischen Technologie aus den Untiefen des Kalten Krieges.
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The Ghazi Attack (2017)
Der indische U-Boot-Film
Die Handlung: Im November 1971 liegt Krieg in der Luft zwischen Pakistan und Indien. Das indische U-Boot „S 21“ läuft aus, um im Golf von Bengalen die pakistanische „Ghazi“ – ein technisch überlegenes Unterseeboot – aufzuspüren. Die indische Admiralität ordnet strikte Zurückhaltung an, doch hat das Kommando ein Kapitän, der Patton liest und zwei Jahre suspendiert war, weil er seine Untergebenen schlug.
Nachdem die pakistanische Marine zwanzig Jahre zuvor, in „Ghazi Shaheed“ (1996), ihre Sicht der Dinge auf die TV-Bildschirme gebracht hatte, war „Ghazi Attack“ ein später Angriff der Inder auf die Deutungshoheit über die Ereignisse im Spätherbst 1971, als im kurzen Pakistanisch-Indischen Krieg im Golf von Bengalen, direkt vor der indischen Küste, das pakistanische Jagd-U-Boot „Ghazi“ sank. „The Ghazi Attack“ ist ein vom Titel bis zur letzten Minute propagandistisch unterspülter Film voll indischem Patriotismus, die Unterwasserszenen sehen stark nach Computerspiel aus, doch bringt der Film dank einer exzellenten Kamera und eines intensiven Schlagabtausches zweier Unterseeboote ziemlich mitreißende Bilder hervor.
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Kursk (2018)
Die reale Tragödie unter den U-Boot-Filmen
Die Handlung: Kurz nach dem Auslaufen aus der russischen Marinebasis Murmansk explodiert an Bord der „Kursk“ ein defekter Torpedo – das Atom-U-Boot versinkt in der eiskalten Tiefe der Barentssee, an Bord eine Handvoll Überlebender, die auf ein Bergungsteam hoffen.
Die unvorstellbarsten Tragödien erzählt noch immer die Wirklichkeit: „K-141“, deren Bau kurz vor dem Untergang der Sowjetunion begann, gehörte zu den größten jemals verschweißten Unterwasservehikeln, ein militärisch respektgebietender Stahlkoloss mit 118 Mann Besatzung. Die Russen, mit Putin als frischgebackenem Präsidenten an der Staatsspitze, vertuschten im Sommer 2000 zunächst das Ausmaß der Eismeerkatastrophe und schlugen Hilfeangebote anderer Länder mit besserem Equipment aus – knapp zwei Dutzend Männer hatten das Unglück zunächst überlebt, ihre Rettung schien möglich gewesen zu sein. Wie einst Michael Ciminos „Deer Hunter“ (1978) vor dem Hintergrund des Vietnamkrieges erzeugt „Kursk“ mit einer fröhlichen Hochzeit zu Beginn einen brutalen Kontrast zum weiteren Filmverlauf, der eine Inszenierung des ungeheuerlichen Schreckens ist, bei dem die Hoffnung buchstäblich erstickt.
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Hunter Killer (2018)
Das U-Boot als Kriseninterventionist
Die Handlung: Joe Glass hat eine jahrzehntelange Ochsentour an Bord von U-Booten der US Navy hinter sich gebracht, um als neuer Kapitän der USS „Arkansas“ einen besonders heiklen Einsatz in der Barentssee zu absolvieren – in fremden Gewässern gerät das US-amerikanische U-Boot mitten hinein in einen russischen Militärputsch.
„Hunter Killer“ schafft es, aus altbekannten Unterwassersituationen der fast hundertjährigen U-Boot-Filmgeschichte noch immer ein Quäntchen Spannung herauszukitzeln. Man merkt dem Film seine unglaubliche Detailverliebtheit und sein energisches Authentizitätsstreben an; hinzu kommen irrsinniges Tempo, ein starker Cast (mit Gerard Butler als einem der besten Leinwandkommandanten) und eine Kommandoraumatmosphäre, in der die Navy-Mentalität fast schon greifbar ist – inklusive der vielleicht realistischsten Tauchsequenz aller U-Boot-Filme.
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Le chant du loup (2019)
The Wolf’s Call – Entscheidung in der Tiefe
Der französische U-Boot-Film – das (Atom-)U-Boot als neuralgischer Punkt im Überleben der Menschheit
Die Handlung: Die „Effroyable“ ist der Stolz der französischen Marine – das Atom-U-Boot soll im Krisenfall auf Befehl des Präsidenten einen nuklearen Gegenschlag ausführen. Als urplötzlich tatsächlich eine Atomrakete auf Frankreich zurast, hegt das junge Sonar-Genie Chanteraide Zweifel an der mutmaßlich russischen Herkunft des Marschflugkörpers – aber die „Effroyable“ kann wegen des strengen Marineprotokolls nicht mehr zurückgerufen werden.
„Le chant du loup“ trumpft mit einer wohldosierten Mischung aus Kontrollraum-Thrill und Unterseeanspannung auf; manche Bord-Szenen verströmen durch Kamerawinkel, Schnittfolge und authentisches Schauspiel dokumentarische Atmosphäre – mit einer gespenstischen Aura gerät das Atom-U-Boot hier mit einem Mal zur ultimativen Bedrohung der vertrauten Gegenwart. Die starke Besetzung der Charaktere, die verdichtete Situation an der Schwelle zur Atomapokalypse und die unprätentiöse Action im modernen Hightech-Ambiente entfalten eine solche Sogwirkung, dass man als Zuschauer:in förmlich in diesen Film hineingezogen wird.
Sehenswerte U-Boot-Filme
Diese Liste weiterer U-Boot-Filme richtet sich vor allem an Genre-Enthusiast:innen.
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20,000 Leagues Under the Sea (1916)
20.000 Meilen unter dem Meer
Der U-Boot-Film aus den Hollywood-Inkunabeln
Die Handlung: Die Handvoll Menschen, die Kapitän Nemo vor dem Ertrinken im Ozean rettet und an Bord seiner „Nautilus“ nimmt, will er mehr als Gäste denn als Gefangene behandeln. Er zeigt ihnen die Mysterien der Tiefe und berichtet von seiner tragischen Vergangenheit, die ihn seither auf Rache sinnen lässt.
Damals entsprach das Staunen der Filmcharaktere beim Anblick des Meeresgrundes, den ihnen Kapitän Nemo gewährte, noch dem des Kinopublikums, das solche Unterwasseraufnahmen nicht kannte. „20,000 Leagues Under the Sea“ aus den Hollywood-Inkunabeln ist ein beeindruckendes Zeugnis der Kinoevolution und ein frühes Beispiel, wie sich die Filmindustrie erfolgreich bereits etablierter Stoffe bediente.
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Behind the Door (1919)
Das Rape and Revenge Movie unter den U-Boot-Filmen
Die Handlung: Mit einem zielgerichteten Torpedo versenkt „U 98“ im Nordatlantik den US-amerikanischen Passagierdampfer „Perth“. Wallace Beery spielt den sadistischen U-Boot-Kommandanten, der zwei Schiffbrüchige aufliest, die Frau an Bord nimmt, den Mann – Kapitän der untergegangenen „Perth“ – aber im Rettungsboot zurücklässt und wieder abtaucht. Ihre zweite Begegnung nutzt der zwischenzeitlich mit einem neuen Kommando betraute Kapitän zur brutalen Rache.
„Behind the Door“ ist starker Tobak: Eine deutsche U-Boot-Besatzung vergewaltigt eine Schiffbrüchige aus den USA, die in einen Sack gehüllte Leiche der Frau wird über das Torpedorohr entsorgt. Der rachsüchtige Witwer, ein Taxidermist, zieht dem deutschen Kommandanten bei nächster Gelegenheit bei lebendigem Leib die Haut ab („But he died before I finished – Damn him.“). „Behind the Door“ enthält bereits archetypische U-Boot-Filmmomente: der Kapitän am Sehrohr, das Ziel im Fadenkreuz, das in die Tiefe eintauchende Boot, das Sehrohr über Wasser als einziger Hinweis auf die zerstörerische Gefahr unterhalb des Meeresspiegels, das schräg auftauchende Boot.
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Men Without Women (1930)
U 13
Der Stummfilm unter den U-Boot-Filmen
Die Handlung: Nach einem exzessiven Landgang in den Bars von Shanghai ist die Crew der „S-13“ im Südchinesischen Meer unterwegs und wird kurz darauf nachts im undurchsichtigen Seesturm von einem Frachter gerammt. Das U-Boot der US Navy sinkt infolge des Aufpralls, der Maschinenraum ist geflutet, die Luft wird immer knapper und da alle Ausstiegsmöglichkeiten verklemmt sind, können die im gesunkenen Boot eingeschlossenen Männer nur noch mit der Hilfe von Tauchern befreit werden.
In John Fords (Semi-)Stummfilm – neben den Zwischentiteln sind immer wieder auch Dialoge zu hören – steigt die Nervosität schneller als das Wasser. Der später für seine Western legendär gewordene Regisseur inszeniert hier unzählige Motive des U-Boot-Films: den Untergang mit einer lebendigen Besatzung, Tod des Kommandanten, Sauerstoffknappheit und giftige Gase, Tauchretterausstieg und klaustrophobische Nervenzusammenbrüche.
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Seas Beneath (1931)
Ein „halber“ U-Boot-Film
Die Handlung: Im August 1918 lauert ein Q-Boat, ein „Mystery Ship“ der US Navy, vor der spanischen Küste auf „U 172“ unter dem Kommando des besten U-Boot-Kapitäns der Kaiserlichen Marine. Das deutsche Unterseeboot soll getäuscht und in eine Falle gelockt werden. Auf dem Dreimaster mit seinen versteckten Bordwaffen übt die Crew im „panic drill“ eine Show ein, bei der sie die feindliche U-Boot-Besatzung glauben machen will, es mit einer im Angesicht des deutschen Bootes in Angst geratenen Mannschaft eines zivilen Handelsschiffes zu tun zu haben.
„Seas Beneath“ ist zwar aus der Sicht des Q-Boat erzählt, doch beinhaltet der Film so viele U-Boot-Szenen, dass er mindestens ein halber U-Boot-Film ist. Obendrein zeigt er Szenen, die sich in den folgenden Kinojahrzehnten zur Routine des U-Boot-Films entwickelt haben – der Kommandant am Sehrohr, Auf- und Abtauchen, Schließen und Abfeuern des Torpedorohres, das Ganze größtenteils in einer extrem realistischen Darstellung wie beim U-Boot-Rendezvous mit einem Versorgungsschiff.
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Devil and the Deep (1932)
Die Frau im U-Boot
Ein „halber“ U-Boot-Film
Die Handlung: Charles Laughton ist der manische U-Boot-Kommandant Charles Sturm, der in Nordafrika seine Frau unablässiger Affären mit jungen Offizieren verdächtigt, denen er anschließend die Karriere zerstört. Eines Abends läuft der suizidale Kapitän aus, seine Frau und ihr Liebhaber mit an Bord.
Aus einer Zeit, als Tonfilme noch Talkies genannt wurden, entsprang mit „Devil and the Deep“ ein exzellenter Pre-Code-Film, glänzend besetzt (neben Laughton auch Tallulah Bankhead sowie die beinahe niedlich-jungen Cary Grant und Gary Cooper); das von Laughton befehligte U-Boot indes sticht erst im letzten Drittel dieser Literaturverfilmung in See, zeigt aber erstaunlich detaillierte Sequenzen, die man eigentlich erst aus späteren U-Boot-Filmen zu kennen glaubt (u.a. die Mechanik und das Zusammenspiel beim Abtauchen sowie einen Tauchretterausstieg).
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The Spy in Black (1939)
Der Spion in Schwarz
Ein „halber“ U-Boot-Film
Die Handlung: Das deutsche Unterseeboot „U 29“ ist 1917 auf geheimer Mission im Ersten Weltkrieg – sein Kapitän soll am schottischen Seestapel Old Man of Hoy an Land gehen und eine deutsche Spionin kontaktieren, um die Bewegungen der britischen Kriegsschiffe in Erfahrung zu bringen; mit diesem kostbaren Wissen könnte er eine U-Boot-Gruppe zu einem verheerenden Angriff führen.
Was damals, im August 1939, kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, noch das fiktive Missionsziel der deutschen Leinwand-U-Boot-Leute in „The Spy in Black“ war, sollte nur kurze Zeit später, im Oktober, Wirklichkeit werden: ein U-Boot-Angriff auf die britische Home Fleet in Scapa Flow.
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Uomini sul fondo (1941)
Einer für Alle
Der (italienische) Propaganda- unter den U-Boot-Filmen
Die Handlung: Als nach der Kollision mit einem Dampfer ein italienisches U-Boot sinkt, setzt eine ausgeklügelte Rettungsroutine der Marine ein.
Wie nimmt man den Schrecken vor dem Dienst in der U-Boot-Flotte? Indem man einfach eine der schrecklichsten Vorstellungen – den Untergang des Bootes – zeigt und ihn unterschwellig verharmlost. „Uomini sul fondo“ ist eine kinematografisch geschickte Demonstration technischer Abläufe, militärischer Schlagkraft und solidarischer Kameraderie, die dem Kriegspublikum seinerzeit ein trügerisches Sekuritätsversprechen vorgaukelte. Stellt man die Propagandaintention und den heroischen Unterton in Rechnung, handelt es sich bei „Uomini sul fondo“ dank der Originalaufnahmen im U-Boot-Innern noch immer um ein faszinierendes Stück (Film-)Zeitgeschichte.
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Podvodnaya lodka T-9 (1943)
Der sowjetische U-Boot-Kriegsfilm
Die Handlung: Ein sowjetisches U-Boot operiert während des „Großen Vaterländischen Krieges“ in der Ostsee.
Die siegreiche U-Boot-Mannschaft, heroische Posen, das eiserne Durchhaltevermögen, 1943, mitten im Krieg – natürlich war das damals Propaganda, beschönigend und patriotisch. Aber „Podvodnaya lodka T-9“ enthält faszinierende Aufnahmen aus dem Innern eines sowjetischen U-Bootes, gedreht zu einer Zeit, als die Seeleute sich wie ihre Leinwandpendants auf Feindfahrt begaben.
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Gung Ho! (1943)
Unternehmen Donnerschlag
Ein „halber“ U-Boot-Film
Die Handlung: Zwei U-Boote der US Navy befördern im Zweiten Weltkrieg eine neue Einheit US-Marines von Hawaii nach Makin Island an die heftig umkämpfte Pazifikfront.
Der Colonel stimmt über die Bordlautsprecher seine Männer ein: „We’ll go ashore at dawn, seize it, kill every jap, and destroy the installations.“ Die Inszenierung lässt keinen Zweifel, dass „Gung Ho!“ in die Reihe von Hollywoods Propagandabeiträgen zum Zweiten Weltkrieg fällt, erzählt zugleich aber auch die reale Geschichte der „Marine Raiders“ und ihres kühnen Angriffs auf Makin Island im August 1942.
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Mystery Submarine (1950)
Die Handlung: Die Besatzung eines deutschen U-Boots aus dem Zweiten Weltkrieg, vermeintlich gesunken, kreuzt die Meere als Söldnerbande. Die deutschstämmige Amerikanerin Madeline Brenner kämpft um ihre Freiheit, da sie ein Staatsanwalt des Landesverrats verdächtigt – sie hat der einstigen „U-64“ geholfen, weil sie darauf ihren Mann vermutete.
„Mystery Submarine“ spielt mit der Expertise von Kriegern ohne Krieg, hat vergleichsweise viele „Über-Wasser“-Szenen und zeigt eine der besten Sequenzen einer U-Boot-Crew unter heftigem Wasserbombenbeschuss.
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V mirnye dni (1951)
In friedlichen Tagen
Die Handlung: Ein sowjetisches U-Boot sinkt während eines Militärmanövers durch die Detonation einer Seemine – die eingeschworene Crew kämpft ums Überleben.
Wie zeitgleich in den USA einige Filme mit Blick auf moderne Waffensysteme zu Beginn des Kalten Krieges die militärische Schlagkraft des Landes demonstrieren sollten, so inszenierte auch „V mirnye dni“ in den UdSSR die Einsatzbereitschaft des sowjetischen Militärapparats, in diesem Fall am Beispiel eines U-Bootes und seiner Besatzung. Es sind die visuellen Zwischentöne, die „V mirnye dni“ eine gewisse Faszinationskraft verleihen – die stummen Blicke der unter Wasser Eingeschlossenen, die Kameraderie zwischen Schweiß und Öl oder der unhinterfragte, stolze Patriotismus, mit dem selbst (oder gerade) in auswegloser Lage der seemännische Dienst verrichtet wird.
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Operation Pacific (1951)
Unternehmen Seeadler
Der John-Wayne- unter den U-Boot-Filmen
Die Handlung: Lt. Commander Duke E. Gifford kommandiert die USS „Thunderfish“ im Krieg gegen die japanische Flotte – einen zweiten Kampf führt er in Pearl Harbor um seine Ex-Frau, an die sich ein adretter Pilot heranmacht.
„Operation Pacific“ ist einer der ersten Nachkriegs-U-Boot-Filme, und von Beginn an schwingt noch die patriotische Fanfare der heroischen Selbstbehauptung gegen einen aggressiven Feind mit. John Wayne – dessen Figur seinen eigenen Spitznamen „Duke“ zum Vornamen hat – verkörpert den souveränen Trotz der USA und im Bordkino läuft „Destination Tokyo“ – „The things those Hollywood guys can do with a submarine“, kommentiert ein kopfschüttelnder Offizier.
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Submarine Command (1951)
U-Kreuzer Tigerhai
Der Koreakrieg im U-Boot-Film
Die Handlung: Lt. Commander Ken White ließ einst seinen bloß mutmaßlich toten Kapitän an Deck zurück, als er den Tauchbefehl gab – es war der letzte Kriegstag 1945. Bei Ausbruch des Koreakrieges übernimmt er Jahre später abermals das Kommando über das reaktivierte U-Boot, die USS „Tiger Shark“.
Wie ein Jahr zuvor in „Sunset Blvd.“ spricht William Holden aus dem Off, um die Geschichte seines Protagonisten aufzurollen – so als habe man den gigantischen Erfolg von Billy Wilders und Charles Bracketts Hollywood-Drama allein darauf zurückgeführt und nun in „Submarine Command“ als Box-Office-Garantie wiederholen wollen (und obendrein erneut Nancy Olson als Holdens Partnerin gecastet). So wie Holdens Navy-Offizier nicht zu den besten Leinwandkommandanten gehört, so ist auch „Submarine Command“ kein sonderlich starker Film, der aber mit dem im Kino unterbelichteten Koreakrieg als seltenem Szenario aufwartet.
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La grande speranza (1954)
Die große Hoffnung
Das U-Boot im italienischen Neorealismus
Die Handlung: Ein italienisches U-Boot auf Feindfahrt im Zweiten Weltkrieg – der Kapitän und seine Besatzung versuchen, in einer menschenverachtenden Situation so philanthropisch wie möglich zu handeln, indem sie Schiffbrüchige versenkter Frachter und Transporter aufnehmen.
Im ungeschminkten, tristen Stil des italienischen Neorealismus sprechen die Szenen eine düstere Bildsprache und zeigen das U-Boot als zwar menschenunwürdige Umgebung, die doch von Menschenhand gemacht worden ist. Die blassen, tristen Farben erinnern an kolorierte Fotografien aus dem Ersten Weltkrieg, die den mechanisierten Kampf auf Leben und Tod in einer morbiden Surrealität dokumentieren.
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Hellcats of the Navy (1957)
Die Höllenhunde des Pazifik
Der (bislang) einzige U-Boot-Film mit einem späteren US-Präsidenten am Sehrohr
Die Handlung: Navy-U-Boot-Kommandant Casey Abbott versenkt im Zweiten Weltkrieg nicht nur japanische Schiffe, sondern erbeutet auch Unterwasserminen und entdeckt eine Route durch vermintes Areal.
„Hellcats of the Navy“ – das Intro spricht kein Geringerer als Chester W. Nimitz, der im Zweiten Weltkrieg die US-Pazifikflotte kommandierte – ist eine routinierte, nüchterne U-Boot-Verfilmung; als historische Anekdote viel interessanter ist der Film freilich, da er das einzige Leinwandaufeinandertreffen des späteren Präsidentenpaares Ronald und Nancy Reagan zeigt: er als U-Boot-Kapitän und sie als Krankenschwester, die um seine sichere Rückkehr bangt. Im großen Motiv des Films erkennt man indes noch ein wenig Navy-Ideologie: dass ein fähiger Kommandant erst derjenige sein kann, der nötigenfalls ohne Wimpernzucken einzelne Besatzungsmitglieder für die Sicherheit der übrigen Crew opfert.
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Orzeł (1958)
Unterseeboot „Orzel“
Der polnische U-Boot-Film
Die Handlung: Die Besatzung des polnischen U-Bootes „Orzeł“ wird vom Kriegsbeginn überrascht (eine der besten Szenen zeigt die Crew an Deck, wie sie im Schutze der Nacht von See aus dem betrüblichen Kanonendonner des Kriegsgeschehens beiwohnt) und versucht, sich aus der von den Schiffen der NS-Aggressoren dominierten Ostsee in Richtung Großbritannien freizukämpfen.
Die Kameraführung, einzelne Motive oder auch nur der kontinuierliche Bartwuchs im Gesicht der zunehmend abgekämpften Besatzungsmitglieder: In Vielem wirkt „Orzeł“ wie der kinematografische Vorläufer des zwanzig Jahre später gedrehten U-Boot-Film-Champions „Das Boot“ (1981), in seiner unprätentiösen Inszenierung lediglich noch etwas trübseliger. Die faszinierend-düstere Authentizität des Films, der auf realen Kriegsereignissen basiert, speist sich nicht zuletzt aus dem Clou, auf dem „Orzeł“-Schwesterschiff „Sęp“ gedreht worden zu sein.
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U 47 – Kapitänleutnant Prien (1958)
Der verstohlene Blick zurück unter den deutschen U-Boot-Filmen
Die Handlung: Günther Prien, einer der versiertesten U-Boot-Kommandanten der Kriegsmarine, dringt im Oktober 1939 in Scapa Flow, den Heimathafen der britischen Flotte, ein. Die kühne Tat macht ihn auf einen Schlag zum weltbekannten Kriegshelden; Prominenz und Propagandaprestige konfrontieren den Offizier allerdings mit schweren Entscheidungen.
Die Namen „U 47“ und „Günther Prien“ waren im (Post-)NS-Deutschland unauflöslich mit verwegenem Kriegsheldentum verknüpft. „U 47 – Kapitänleutnant Prien“ verdichtet den militärischen Teil der Geschichte dahinter auf Spielfilmformat. Eigenartig vermengen sich hier zwei Tendenzen: das verklärende Porträt ritterlichen Soldatentums auf der einen und die Zurschaustellung naiven Kadavergehorsams auf der anderen Seite – und gerade darin liegt das Sehenswerte dieses Films: im Blick auf die Gemütslage all der Priens, die mit ihrer technokratischen Pflichterfüllung knapp sechs Jahre lang den erbarmungslosen Seekrieg führten. Gespenstisch sind die Originalaufnahmen der 1941 gesunkenen „U 47“, die sporadisch in den Film hineingeschnitten sind.
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Torpedo Run (1958)
Torpedo los!
Der U-Boot-Film aus der Hollywood’schen Studioroutine der späten Fünfziger
Die Handlung: Im Herbst 1942 jagt das Navy-U-Boot „Greyfish“ den japanischen Flugzeugträger „Shinaru“, der einst den Angriff auf Pearl Harbor anführte.
In den kräftigen Farben des Abenteuerfilms der Fünfziger– und Sechzigerjahre ist man hier an Bord mit zwei bekannten Namen des seinerzeitigen Hollywoodkinos: Glenn Ford und Ernest Borgnine. Fords Kommandant muss eine der härtesten Entscheidungen der U-Boot-Filmgeschichte treffen; und Ford spielt diese wahnsinnige Situation mit dem lakonischen, subtil-nachdenklichen Gestus seiner Westernfiguren. Daneben gibt es etliche klassische U-Boot-Situationen; die Spezialeffekte waren damals für einen Oscar nominiert.
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Submarine Seahawk (1958)
Das B-Movie unter den U-Boot-Filmen
Die Handlung: Die USS „Seahawk“ kehrt gerade von einer beutereichen Pazifikpatrouille zurück, da wird ihr unter den U-Boot-Leuten beliebter Kommandant widerwillig auf einen Schreibtischjob befördert. Das Kommando über die „Seahawk“ erhält ausgerechnet ein soziophober Offizier, den alle an Bord für einen Schwächling halten, der anscheinend lieber abtaucht, als seine Torpedos abzufeuern. Mitten im Pazifikkrieg soll er für die US Navy eine japanische Taskforce aus schweren Kriegsschiffen ausfindig machen, während Teile seiner Crew ihn zunehmend für einen gefährlichen Feigling halten.
Kaum Effekthascherei, wenig Hintergrundmusik: „Submarine Seahawk“ aus der B-Movie-Schmiede AIP, für die damals auch Roger Corman drehte, überrascht gerade mit seinem langsamen, fast schon phlegmatischen Spannungsaufbau und belohnt die Geduld seines Publikums am Ende mit einem imposanten Schlachtengetümmel (freilich mit geborgtem Filmmaterial aus den beiden Warner-Klassikern „Destination Tokyo“ und „Air Force“).
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Battle of the Coral Sea (1959)
Schlacht im Korallenmeer
Ein „halber“ U-Boot-Film
Die Handlung: Mithilfe einer speziellen Periskopkamera beschafft Kapitän Jeff Conway im Sommer 1942 der Navy mit seiner USS „Dragonfish“ unbezahlbare Bilder von japanischen Kriegsschiffen im Korallenmeer. Bei dieser gefährlichen Aufklärungsmission gerät die Crew nach der Selbstversenkung ihres Bootes in japanische Kriegsgefangenschaft und versucht, die kriegswichtigen Informationen zu übermitteln.
Nach exakt einer halben Stunde endet die U-Boot-Beteiligung des Films – die Unterwasserbordszenen mit Cliff Robertson als lakonisch-konzentriertem Kommandanten sind allerdings sehenswert, auch wenn „Battle of the Coral Sea“ insgesamt nur ein halber U-Boot-Film ist.
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Voyage to the Bottom of the Sea (1961)
Unternehmen Feuergürtel
Das Atom-U-Boot als Erlöser
Die Handlung: Die Welt am Abgrund, umschlossen von einem gigantischen Feuergürtel, und nur das futuristische Hightech-U-Boot „Seaview“ mit den Heckflossen eines Batmobils scheint noch einen Ausweg zu bieten, indem es zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt an einem ganz bestimmten Ort eine Atomrakete in die Atmosphäre schießt.
Irwin „Time Tunnel“ Allens kunterbuntes Unterwasserspektakel mit Minenfeldern, einer U-Boot-Verfolgungsjagd und Tiefseeungeheuern war seinerzeit an den Kinokassen so erfolgreich, dass darauf eine ganze Fernsehserie mit vier Staffeln folgte (1964–68). Überhaupt wirkt der Film mit seinen satten Farben und ansehnlichen Kulissen wie die Luxusversion des Sechzigerjahre-TVs. Ebenso typisch für die Zeit erscheint die Atomkraft (inklusive der Bombe) als Erlöserin der Menschheit.
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Mystery Submarine (1962)
Die letzte Fahrt von U 153
Der U-Boot-Film mit dem Schaf im Wolfspelz
Die Handlung: Die Royal Navy bemannt ein aufgegebenes deutsches U-Boot und versucht damit, ein „Wolfsrudel“ der Kriegsmarine zu infiltrieren.
Trotz seines kinotauglichen Plots steht „Mystery Submarine“ mit einem Bein in der (Kriegs‑)Wirklichkeit: 1941 fiel den Briten ein nagelneues deutsches U-Boot in die Hände, nachdem die Crew – wie im Film – das Boot wegen der Vergiftungsgefahr durch Chlorgas aus den Batterien auftauchen ließ; „U 570“ tauchte anschließend als HMS „Graph“ für die Royal Navy. Ein paar Jahre nach seinem Auftritt in „U 47 – Kapitänleutnant Prien“ spielt Joachim Fuchsberger in „Mystery Submarine“ erneut einen deutschen U-Boot-Kapitän. Der Film dreht sich indes um die britische Crew, die sich auf eine Mission gegen alle Wahrscheinlichkeit begibt, während ihre Befehlsgeber mit einem guten Glas Whisky daheim in ihrem wohligen Büro bangen.
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Beta Som (1963)
Treffpunkt Tanger / Finché dura la tempesta / Torpedo Bay
Ein „halber“ U-Boot-Film
Die Handlung: Ein tauchunfähiges U-Boot flüchtet sich in den neutralen Hafen von Tanger, verfolgt und beäugt von einem britischen Zerstörer – die marokkanischen Behörden drängen auf ein baldiges Auslaufen.
„Betasom“ war der Codename für die italienische U-Boot-Basis in Bordeaux, von wo aus die Boote der Regia Marina im Zweiten Weltkrieg in den Atlantik ausliefen. In „Beta Som“, dem Film aus den frühen Sechzigern, schleppt sich zu Beginn ein havariertes U-Boot der Italiener in den neutralen Hafen von Tanger, gejagt von einem britischen Zerstörer, der ihm in der Meerenge von Gibraltar zuvor mit Wasserbomben eingeheizt hat. Da nur die erste Viertelstunde einen klassischen U-Boot-Einsatz beinhaltet, sonst das Boot vor Anker liegt, ist „Beta Som“ quasi bloß ein halber U-Boot-Film. In der marokkanischen Küstenstadt mit seinen Nachtklubs, Geheimdienstlern und einer kleinen Liebesgeschichte kommt ein wenig „Casablanca“-Feeling auf, während der italienische Kommandant heimlich sein schwerbeschädigtes U-Boot reparieren lässt und die ebenfalls an Land gegangenen Briten ihn belauern – die Kameradschaft und der Respekt, die sich die eigentlich verfeindeten Seemänner einander erweisen, verdeutlichen die Absurdität des Krieges.
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Assault on a Queen (1966)
Überfall auf die Queen Mary
Das Heist movie unter den U-Boot-Filmen
Die Handlung: Statt den millionenschweren Schatz einer spanischen Galeone finden Glücksjäger am Meeresgrund in den Bahamas ein nahezu intaktes deutsches U-Boot aus dem Zweiten Weltkrieg – mit dem restaurierten Unterwasservehikel wollen sie den britischen Ozeanriesen „Queen Mary“ ausrauben.
Ein Sinatra-Film in der Manier des „Von Ryan’s Express“ (1965) aus dem Vorjahr, ist „Assault on a Queen“ ein amüsantes Gaunerstück, in dem die Bergung und Reparatur des Wracks zunächst ein latent gruseliges Spiel mit der Weltkriegsvergangenheit ist, ehe obendrein die Original-„Queen Mary“ als Kulisse dient – auf kuriose Weise genial ist die Untermalung von Tauch- und U-Boot-Szenen mit der Bigband-Musik von Duke Ellington.
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Around the World Under the Sea (1966)
Unter Wasser rund um die Welt
Das U-Boot als philanthropische Technik-Utopie
Die Handlung: Im nuklearbetriebenen Spezial-U-Boot „Hydronaut“ umrunden ein halbes Dutzend Forscher unter Wasser den Erdball, um in immensen Meeresniederungen zahllose Messgeräte zu installieren, die sich am Ende zu einem Hightechfrühwarnsystem zusammenschließen sollen – mit ihm würden sich die gigantischen Erdbeben rechtzeitig erkennen lassen, welche die ganze Welt heimsuchen.
In „Around the World Under the Sea“ ließ sich mit der Kamera- und Bildtechnik der 1960er Jahre endlich die ozeanische Tiefenfaszination ausleben, die in jenem und dem folgenden Jahrzehnt in so vielen Filmen präsent war. Der Cast ist stark genug, um über eine Stunde lang sechs Leute zu zeigen, die wochenlang in einem kleinen Forschungs-U-Boot eingepfercht sind.
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Submarine X-1 (1968)
Submarine X-1 – Tauchfahrt in die Hölle
Die Kino-Ausbeutung einer historischen Kriegsmission
Die Handlung: Im Zweiten Weltkrieg versucht eine streng geheime Spezialeinheit der Briten, mit Zwerg-U-Booten ein deutsches Schlachtschiff zu versenken, das in einem norwegischen Fjord ankert.
„Submarine X-1“ ist eine fiktivere Version von „Above Us the Waves“ aus den Fünfzigern, in der Manier der kriegsabenteuerlichen Commando-Filme jener Jahre angereichert mit Hollywood-verträglichen Action-Elementen wie dem Angriff deutscher Fallschirmjäger oder der besonders dramatischen Durchquerung eines Unterwasserminenfeldes. Die „Lindendorf“ des Films soll natürlich die „Tirpitz“ und die dargestellte Mission die Operation „Source“ aus dem Jahr 1943 sein. Die tragende Rolle spielt James Caan, noch ein paar Jahre vor seinem Weltruhm als hitzköpfiger Sonny Corleone in Coppolas „The Godfather“ (1972).
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Assault on the Wayne (1971)
Einsatz im Pazifik
Leonard Nimoy als der (U-Boot-)Captain
Die Handlung: In der Admiralität will man ihm eigentlich kein Kommando mehr anvertrauen, aber gerade seine perfektionistische Härte scheint Leonard Nimoy als Captain mit dem programmatischen Namen „Kettenring“ für die Geheimmission zu qualifizieren, auf die ihn der von Joseph Cotten gespielte Admiral schickt.
Saboteure, Agenten und Verräter: „Assault on the Wayne“ kreist um das militärische Equilibrium des Kalten Krieges; statt konventioneller U-Boot-Action mit Torpedoangriffen und Wasserbombardements konzentriert sich der TV-Film aus den frühen Siebzigern auf die wachsenden Spannungen zwischen dem Kommandanten und seiner Crew, garniert mit einem Bordkomplott – neben Leonard Nimoy, der nach achtzig „Star Trek“-Episoden, die er in den Jahren zuvor als Mr. Spock absolvierte, hier nun endlich auch einmal Captain sein darf, bietet der hervorragend besetzte Cast u.a. Keenan Wynn oder einen noch ziemlich jungen Sam Elliott.
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The Neptune Factor (1973)
Die Odyssee der Neptun
Der tiefseegigantistische U-Boot-Film
Die Handlung: Durch ein Erdbeben rutscht ein Unterwasserlabor vor der Küste Kanadas in den Abgrund; mit einem Mini-U-Boot wird in ozeanischer Tiefe nach Überlebenden gesucht.
„The Neptune Factor“ spielt trotz – oder gerade wegen – seines trashigen Aquarienflairs auf erstaunlich wirkungsvolle Weise mit dem Tiefseegigantismus und nimmt sich viel Zeit für Unterwasseraufnahmen.
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Trapped Beneath the Sea (1974)
Die Tragödie unter den U-Boot-Filmen
Die Handlung: Auf einem Routinetauchgang zu einem Schiffswrack vor der Küste Floridas wird ein hochspezialisiertes Forschungs-U-Boot für seine Insassen zur tödlichen Falle.
Klassischer Suspense: Der tragische Story-Ausgang von „Trapped Beneath the Sea“ ist dem Publikum im Wesentlichen früh bekannt, aber nicht der Weg dorthin – und natürlich beobachtet man unablässig die Todgeweihten, die von ihrem nahenden Schicksal in dem Mini-U-Boot nichts ahnen. Das TV-Stück basiert auf dem „Johnson Sea Link“-Vorfall 15 Monate zuvor.
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The Land That Time Forgot (1974)
Caprona – Das vergessene Land
Das U-Boot in einer vergessenen Welt
Die Handlung: Die raue Seekriegsführung des Ersten Weltkrieges, Schiffbrüchige kapern das deutsche U-Boot, von dem sie gerade versenkt worden sind, und gelangen damit im Sommer 1916 auf einer Irrfahrt in antarktischen Gewässern zum vergessenen Kontinent Caprona. Anders als dessen ursprünglicher Entdecker im Jahr 1721 stoßen sie mit dem U-Boot in einer waghalsigen Tauchfahrt durch einen Tunnel in die vermeintlich unzugängliche Welt vor.
Die seltsamen B-Movie-Blüten versetzten in den Siebzigern sogar ein deutsches U-Boot der kaiserlichen Marine in eine prähistorische Welt, in der nicht mehr Zerstörer, sondern Rieseneidechsen der Feind sind. „The Land That Time Forgot“ – quasi ein kinogenetischer Urahn von Spielbergs „Jurassic Park“ (1993) – dreht sich im Kern natürlich um den skurrilen Überlebenskampf auf der Vulkaninsel; die U-Boot-Fahrt macht dennoch knapp die Hälfte des Films aus und ist durch das wilhelminische Metallinterieur erstaunlich stimmungsvoll.
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Prawda lejtenanta Klimowa (1981)
Die Wahrheit des Leutnant Klimow
Die Handlung: Der titelgebende Leutnant Klimow wird nach einer Handgreiflichkeit zum Dienst in die Eismeerflotte der UdSSR strafversetzt – die Chance, sich erneut auf einem U-Boot zu bewähren.
In leicht trostloser Ostblockoptik und untermalt von elegischem Patriotismus zeigt „Prawda lejtenanta Klimowa“ die konzentrierte Dienstroutine auf einem sowjetischen U-Boot.
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O vozvrashchenii zabyt (1985)
Die Rückkehr vergessen
Die Handlung: Nahe der Danziger Bucht greift in den letzten Kriegsmonaten ein sowjetisches U-Boot einen deutschen Konvoi an.
Wenn man „Das Boot“, wenige Jahre zuvor gedreht, als Maßstab anlegt, dann ist der historisch ebenfalls im Zweiten Weltkrieg verortete „O vozvrashchenii zabyt“ finsterer, melancholischer, pessimistischer – eine U-Boot-Tristesse, einzig erhellt von sowjetischem Kriegsheldentum. Das am Schluss versenkte Passagierschiff nimmt durch die (damals kolportierte) Zahl von 6.000 Menschen an Bord, die vier abgefeuerten Torpedos und die ungefähre Position starken Bezug auf den Untergang der „Wilhelm Gustloff“ am 30. Januar 1945.
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Slushat v otsekakh (1985)
Die Handlung: In dem sowjetischen Fernsehfilm duellieren sich im Rahmen eines Flottenmanövers zwei Freunde – der eine kommandiert ein U-Boot, der andere einen Zerstörer.
„Slushat v otsekakh“ ist in gewisser Weise ein Schaulaufen der Sowjetmarine, aber in seiner nüchternen Dramaturgie auch eine sehenswerte Darstellung der U-Boot-Routinen in der Roten Flotte.
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The Fifth Missile (1986)
Top Missile
Die Handlung: In einer ziemlich radikalen Übung des Pentagons wird den Besatzungsmitgliedern des Atom-U-Bootes USS „Montana“ ein Atomkrieg vorgegaukelt, um die psychologische Standfestigkeit der Crew unter extremen Bedingungen zu testen – ein schnell trocknender Lack in der Kantine trübt indes die Sinne der Männer an Bord und macht sie paranoid und aggressiv.
Was droht, wenn die hochsensible Militärmaschinerie der USA im Kalten Krieg aus dem Takt gerät? In der epischen Länge von zweieinhalb Stunden leuchtet die Romanverfilmung „The Fifth Missile“ – gedreht mitten in den Achtzigern, als die Angst vor einem nuklearen Vernichtungskrieg virulent war – an einem besonders bizarren Beispiel die Schwachstellen der technikgläubigen Kommandoketten der atomaren Großmächte aus.
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Innerspace (1987)
Die Reise ins Ich
Die romantische Sci-Fi-Komödie unter den U-Boot-Filmen
Die Handlung: Silicon-Valley-Wissenschaftler wollen den gescheiterten Navy-Piloten Tuck Pendleton durch einen neuen Schrumpfungsprozess mit einem Hightechgefährt einem Versuchskaninchen injizieren – stattdessen landet Pendleton im Hintern eines Supermarktverkäufers.
„Innerspace“ ist in gewisser Weise ein komödiantisch-liebevolles Remake von „Fantastic Voyage“ aus dem Jahr 1966. Von der Reise durch den menschlichen Körper sieht man in „Innerspace“ indes weitaus weniger als seinerzeit in „Fantastic Voyage“, der im Kino lief, als Joe Dante und Steven Spielberg – der eine Regisseur, der andere ausführender Produzent von „Innerspace“ – gerade dem Teenageralter entwuchsen und am Beginn ihrer großen Filmkarrieren standen. Zwar hockt Dennis Quaid im beengten Innern einer miniaturisierten Hightechkapsel, die durch Blutbahnen, im Speichel und in Magensäure schwimmt; doch spielt sich der Film hauptsächlich als turbulente Situationskomik ab, in die neben Quaid noch Martin Short und Meg Ryan verstrickt sind.
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Full Fathom Five (1990)
Terrorismus im U-Boot-Film
Die Handlung: In den späten Achtzigern – noch bevor Präsident Bush im Dezember 1989 US-amerikanische Streitkräfte in Panama einmarschieren ließ – kapern panamaische Rebellen ein sowjetisches Atom-U-Boot. Mit den Nuklearraketen der „Kirov“ erpressen sie die USA, indem sie mit der Vernichtung Houstons drohen. Die Navy setzt die USS „Aspen“ an, um das Terroristen-U-Boot in der Karibik zu finden und zu zerstören.
„Full Fathom Five“ mag zwar kein spannungsgeladener U-Boot-Filmklassiker sein; entgegen seinem schlechten Ruf überrascht er jedoch mit seiner Story aus dem gleichnamigen Beststeller von Bart Davis und den erstaunlich nüchternen Performances – allen voran Michael Moriarty in der Hauptrolle des Navy-Captains, den er ebenso unscheinbar wie nachdenklich spielt.
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The Rift (1990)
Sirene I
Der Splatter-Horror-Streifen unter den U-Boot-Filmen
Die Handlung: Die US Navy schickt das Hightech-Spezial-U-Boot „Siren-2“ zusammen mit dessen Konstrukteur auf die Suche nach der verschollenen „Siren-I“. In unfassbarer Tiefe stößt die Crew auf eine ungewöhnliche Lebensform.
„Alien“ als Trash unter Wasser: „The Rift“ zeigt eine kleine Truppe, die auf ein Phänomen stößt, das sie überwältigt und zu vernichten droht – im Verborgenen lauern abgründige Geheimnisse von heimlichen Interessengruppen („The Pentagon was really holding back on this one“, kommentiert der Captain).
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Down Periscope (1996)
Mission: Rohr frei!
Die Neunzigerjahre-Komödie unter den U-Boot-Filmen
Die Handlung: Weil man Tom Dodge für inkompetent und verantwortungslos hält, die Übernahme seines eigenen Bootes aber lange überfällig ist, erhält er das Kommando über das Rostlauben-U-Boot USS „Stingray“ aus dem Zweiten Weltkrieg, mit dem er in einem Kriegsspiel der US Navy den Angriff durch einen unberechenbaren Feind auf die Ostküste der USA simulieren soll. Im aussichtslosen Kampf gegen ein Atom-U-Boot gibt ihm ein gehässiger Admiral obendrein eine Crew aus den mutmaßlich größten Trotteln der gesamten Marinegeschichte.
„Down Periscope“ ist ein unerschütterlich amüsanter Neunzigerjahre-Klamauk mit „Frasier“-TV-Star Kelsey Grammer als Oberhaupt einer irren Oddball-Truppe, der wohliges Heimvideo-Feeling verströmt (großartig ist dabei auch die konsequente Ernsthaftigkeit, mit der William H. Macy den Kommandanten der technisch weit überlegenen USS „Orlando“ spielt).
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Hostile Waters (1997)
Im Fahrwasser des Todes
Der Fernseh- unter den U-Boot-Filmen
Die Handlung: Wie als Metapher für den Kalten Krieg kollidieren zwei Atom-U-Boote der USA und UdSSR im Atlantik – auf dem sowjetischen Boot droht durch auslaufende Raketenflüssigkeit und überhitzende Reaktoren eine Nuklearkatastrophe, die gesamte US-amerikanische Ostküste zu verseuchen.
Hinter der seichten Neunzigerjahre-TV-Film-Optik verbirgt sich ein verstörender Clash zweier Atommächte, der im Herbst 1986 die Welt beinahe an den Abgrund geführt hätte. „Hostile Waters“ greift einen realen Fall auf, der noch Jahre später kontrovers diskutiert wurde – nicht zuletzt, da die USA eine Verwicklung in den Vorfall bestreiten, die ihnen die Russen vorwarfen. Obwohl an dem Unterwasserthriller ein wenig der phlegmatischen TV-Patina der Neunziger klebt, ist „Hostile Waters“ noch immer ein starker U-Boot-Film, der an die unbehagliche Realität nuklear verseuchter Meere erinnert.
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Below (2002)
Below – Da unten hört dich niemand schreien
Der Mystery-Horror unter den U-Boot-Filmen
Die Handlung: Sommer 1943, Atlantikschlacht; die USS „Tiger Shark“ nimmt Überlebende eines versenkten Lazarettschiffs der Briten auf und wird kurz danach von einem deutschen Zerstörer an den Rand des Unterganges getrieben. An Bord beschleicht, bei zunehmend vergifteter Luft, die Crew das Unbehagen, zwischen den Schotten von etwas Übersinnlichem heimgesucht zu werden.
„Below“ überrascht besonders visuell-atmosphärisch und lässt den U-Boot-Film in mysteriöse Gewässer treiben: Die dynamischen Steadicam-Fahrten durch einen echten U-Boot-Veteranen aus dem Zweiten Weltkrieg (das heutige Museumsschiff USS „Silversides“) lässt von Beginn an eine buchstäblich unheimliche Authentizität aufkommen – denn welche Location eignet sich für einen anständigen Grusel schon besser als eine enge, unübersichtliche Metallröhre in der Tiefe des Ozeans, aus der es kein Entrinnen gibt?
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Submarines (2003)
Submarines – Ein erbarmungslos teuflischer Plan
Die Handlung: Terroristen kapern ein russisches U-Boot, um damit im Golf von Alaska die Öl-Ader der Vereinigten Staaten zu durchtrennen und anschließend Südkalifornien atomar zu verwüsten.
„We are to be written in the book of Allah!“, peitscht der Terroristenanführer seine Leute ein; „cheap chicken, fucking son of a $2 whore“, ruft ihm der Navy SEAL aus seinem Mini-U-Boot zu. Im ideologischen Fahrwasser des Bush’schen „War on Terror“ gedreht, propagiert „Submarines“ das patriotische Heldenopfer zugunsten der nationalen Sicherheit. Einerseits. Andererseits entfaltet der U-Boot-Thriller eine erstaunlich packende Atmosphäre und die Darsteller sind mitunter so blass oder konsequent in ihren Rollen, dass sie dadurch beinahe schon wieder realistisch wirken.
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In Enemy Hands (2004)
U-Boat – In feindlicher Hand
Die Handlung: Die Atlantikschlacht im Zweiten Weltkrieg: Eine Handvoll überlebender U-Bootfahrer der US Navy gelangen an Bord der deutschen „U 429“, wo sie deren Besatzung sukzessive mit Meningitis infizieren.
Til Schweiger ist kein schlechter U-Boot-Kommandant; auch William H. Macy und Thomas Kretschmann stechen aus dem weitgehend mittelmäßigen Cast heraus – das letzte Drittel des Films entschädigt für vorherige Schwächen, zu denen vor allem Szenen und Charaktere zählen, denen man deutlich ansieht, wonach sie streben, doch nie erreichen.
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Phantom Below (2005)
Tides of War
Das U-Boot nach dem Zeitalter des Röhrenbildschirms
Die Handlung: In nordkoreanischen Gewässern wird ein Atom-U-Boot der US Navy mit einem unbekannten Stealth-U-Boot konfrontiert, während die Offiziere an Bord untereinander auf einen fundamentalen Konflikt zusteuern.
Hat man sich binnen einer halben Stunde erst einmal an die weiche TV-Optik und die altmodischen CGI-Effekte gewöhnt, gewinnen die anfangs vermeintlich blassen Performances gerade durch ihre Unscheinbarkeit an Kontur und „Phantom Below“ entfaltet sich zu einem unerwartet spannenden Unterwasserthriller – stark ist dabei nicht zuletzt die unangenehm subtile Unbotmäßigkeit einer Handvoll Offiziere gegenüber ihrem Kommandanten, den Adrian Paul mit einer zunehmend realistischeren Routine spielt. In einer „Tides of War“ betitelten Alternativversion, gedreht für den LGBT-affinen Sender Here TV, hat der Kommandant eine heimliche Beziehung mit seinem Ersten Offizier.
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Lorelei (2005)
Lorelei I-507 – Deutsche Wunderwaffe im Pazifik
Die Sci-Fi-Weltkriegs-Action unter den U-Boot-Filmen
Die Handlung: Im August 1945 haben die USA gerade mit ihrer neuen Atombombe eine ganze Stadt vernichtet. Die Japaner sind derweil in Besitz einer deutschen Geheimwaffe gelangt, eines neuartigen U-Bootes – „I-507“ soll weitere Nuklearwaffeneinsätze vereiteln und den drohenden Untergang Japans abwenden. Der Kern ist das titelgebende Mini-U-Boot „Lorelei“, das eine detailgetreue Abbildung seines Umfeldes, inklusive feindlicher Kriegsschiffe, liefert.
„Lorelei“ ist eine streckenweise seltsame Selbstermächtigungsfantasie Japans, dessen Zivilbevölkerung im Zweiten Weltkrieg den ersten Atomwaffeneinsätzen zum Opfer fiel. Während die CGI-Effekte schlecht gealtert sind, bewähren sich die Aufnahmen an Bord, insbesondere mit der futuristischen Geheimwaffe, als Stärke dieses Actionthrillers. Der langatmige, von sentimentalem Pathos durchzogene Film hätte mit seinen über zwei Stunden Spieldauer etwas kürzer ausfallen dürfen. Dafür schwingen im Hintergrund düstere Topoi wie Menschenversuche, Selbstmordwaffen und der Beginn des Atomzeitalters mit.
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Pervyy posle Boga (2005)
Der Erste nach Gott
Die Handlung: Alexander Marinin, erfolgreicher U-Boot-Kommandant im Zweiten Weltkrieg, steht 1944 unter Beobachtung des sowjetischen Geheimdienstes, weil sein verstorbener Bruder einst im russischen Bürgerkrieg als Weißgardist gegen die Bolschewiki kämpfte. Marinins Vorgesetzter bewahrt den draufgängerischen Kapitän vor der Verhaftung und schickt ihn stattdessen auf eine riskante Feindfahrt.
„Pervyy posle Boga“, der sich an eine reale Geschichte anlehnt, spielt zu großen Teilen auf dem sowjetischen Marinestützpunkt im Baltikum. Aber die zwei längeren U-Boot-Sequenzen haben es in sich – zumal sie zu den ganz wenigen gehören, die ein sowjetisches U-Boot im Zweiten Weltkrieg zeigen.
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Ghostboat (2006)
Der Mystery- unter den U-Boot-Filmen
Die Handlung: Ein 1943 vermeintlich in der Ostsee gesunkenes U-Boot der Royal Navy taucht vier Jahrzehnte später urplötzlich wieder auf, intakt, aber menschenleer, und wird mit einer neuen Crew aus dem Jahr 1981 bemannt, um das Rätsel der „Scorpion“ zu ergründen. Mit an Bord ist der einzige Überlebende des damaligen Untergangs.
Die britische TV-Produktion „Ghostboat“ experimentiert gekonnt mit der gespenstischen Gegenwart der Vergangenheit und gehört zu den originellsten, ungewöhnlichsten U-Boot-Filmen.
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Deguchi no nai umi (2006)
Kaiten – Human Torpedo War
Die Handlung: In den letzten Kriegsmonaten wirft Japan mit den Kaiten eine neue Waffe in die Schlacht. Die hochexplosiven, pfeilschnellen Ein-Mann-Gefährte kombinieren die Fähigkeiten von Mini-U-Booten mit denen von Torpedos, werden auf U-Booten transportiert und erst in der Nähe feindlicher Schiffe in Bewegung gesetzt. Die todgeweihten Piloten durchlaufen eine harte Ausbildung an dem komplizierten System und können den vermeintlich heldenhaften Tod für ihre Nation kaum abwarten.
Ein Porträt der Sinnlosigkeit: „Deguchi no nai umi“ zeigt den fanatischen Opferpatriotismus junger Japaner, die nichts sehnlicher als den Tod für ihr Land erwarten. Als Zuschauer:in weiß man gar nicht, was beklemmender wirkt: die morbide Einsamkeit im engen Cockpit voller Schalter und Hebel, die in der korrekten Reihenfolge bedient werden müssen; oder der nationalistische Irrsinn der Spezialeinheitler, die ihr Leben und ihre Begabungen für eine aussichtlose Sache vergeuden.
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Depth Charge (2008)
USS Montana – Countdown unter Wasser
Die Handlung: Terroristen kidnappen im Nordatlantik das Stealth-U-Boot „USS Montana“, das mächtigste Unterwasserfahrzeug der Welt. Der psychotische Kommandant, der sich von der Navy-Bürokratie übergangen fühlt, will mit der atomaren Geiselnahme von Washington, D.C. von der US-Regierung eine Milliarde Dollar erpressen und anschließend weitere Hauptstädte für Lösegeld bedrohen.
Im Actionfilm ist der Ausgang der Handlung ja meist vorhersehbar und deshalb der Weg das Ziel – in „Depth Charge“ schaut man den beiden regierungsloyalen Seeleuten nicht ungern dabei zu, wie sie sich ihren Weg durch das U-Boot kämpfen. Eric Roberts wandelt zwischen klischeebeladenem Overacting und genialen Nuancen. Die Hartnäckigkeit, mit der die Story durchgezogen wird, nötigt einem einen gewissen Respekt ab und die militaristische Politikverdrossenheit im Nachgang von 9/11 deutet einen politischen Aspekt an; erstaunlich ist aber vor allem die Nüchternheit, mit der in Zwischensequenzen Barry Bostwick als US-Präsident eine überraschend sehenswerte Krisenstabsperformance hinlegt, die weit über der Klasse dieses Films liegt.
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U-900 (2008)
Die Handlung: Der Zweite Weltkrieg im Jahr 1944, der Essen-Krayer Schwarzmarktdealer Atze Schröder flieht vor einem wütenden General, mit dessen Frau er im Bett ertappt wurde; in Toulon gibt er sich als der legendäre Kapitänleutnant Rönberg aus, dessen Uniform er geklaut hat, und sticht mit der „U 900“ in See. Statt sich auf eine streng geheime Mission nach Warnemünde zu begeben, fährt das Boot ohne Wissen der Besatzung nach New York, wo Atze seine selbst entwickelte Fritteuse groß rausbringen will.
Von einzelnen Szenen über einen Cameo von Jan Fedder oder Dustin Semmelrogge und Maxwell Richter mit Sprüchen und Attitüden der einstigen Filmrollen ihrer Väter bis hin zum U-Boot-Maskottchen spielt „U-900“ immer wieder auf den großen deutschen Film- (und U-Boot-)Klassiker „Das Boot“ (1981) an. Und wie bei dem US-Comedy-Star Kelsey Grammer mit „Down Periscope“ (1996) wählte man auch für die erste große Leinwandhauptrolle des fiktiven Ruhrpottprolls Atze Schröder einen U-Boot-Film als Vehikel. Das Erstaunliche ist, wie „U-900“ das Gros aller „ernsten“ U-Boot-Filme im kinematografischen U-Boot-Flair übertrifft; und welcher U-Boot-Streifen kann schon mit einem Gibraltar-Durchbruch mithilfe von „Es tanzt ein Bi-Ba-Butzemann“ aufwarten?
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2010: Moby Dick (2010)
Die Handlung: Captain Ahab kommandiert das Navy-Atom-Boot „Pequod“ und will mit Nukleartorpedos einen gigantischen weißen (CGI-)Wal vernichten, der einst in den gefährlichen Gewässern des Kalten Krieges Ende der Sechzigerjahre das U-Boot zerbiss, auf dem der junge Ahab als Sonarmaat diente und sein Bein verlor.
Melvilles Klassiker transformiert in einen U-Boot-Thriller: „2010: Moby Dick“ hat großes Trash-Potenzial, aber Dramaturgie und Performances bringen einen unter U-Boot-Aspekten stimmigen Film hervor – und Barry Bostwick, der den rachsüchtigen Charismatiker Ahab mit einer beinahe absurd genialen Emphase spielt, sichert sich einen Eintrag als einer der ungewöhnlichsten Kommandanten in der Geschichte des U-Boot-Films.
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Phantom (2013)
Das U-Boot als Gefahr für den Weltfrieden
Die Handlung: Ed Harris steht als sowjetischer U-Boot-Kapitän, alt und ramponiert, kurz vor dem endgültigen Karriereende, als er das Kommando über ein zur Ausmusterung bestimmtes Boot erhält – an Bord eine dubiose Spezialeinheit. Unklar ist, ob das Vehikel eine offizielle Mission ausführt oder auf eigene Faust operiert – im Arsenal Atomraketen, die jederzeit den Dritten Weltkrieg auslösen können.
Permanent abschussbereite Nuklearwaffen, die dumpfe Diktaturatmosphäre des Sowjetregimes und der undurchschaubare KGB: „Phantom“ – angeblich von realen Ereignissen inspiriert – erinnert an den Atomkriegswahnsinn des Kalten Krieges, als das Schicksal der gesamten Menschheit am seidenen Faden der Vernunft und Vorsicht einzelner Politiker und Militärs hing. Die unbehagliche Optik des korrodierten U-Bootes der Roten Flotte tut ihr Übriges.
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Black Water (2018)
Die Handlung: „Guantanamo“ auf einem ausgemusterten Atom-U-Boot der US Navy – dorthin verschleppt die CIA einen ihrer eigenen Agenten. Wheeler, des korrupten Geheimnisverrats verdächtigt, befindet sich in einem leichenträchtigen Komplott.
Jean-Claude Van Damme und Dolph Lundgren prügeln und ballern sich durch ein U-Boot – diese Beschreibung würde zwar den latent nostalgischen Action-Charme von „Black Water“ treffen, ihm aber (glücklicherweise) nicht ganz gerecht werden. Das sterile, beinahe menschenleere U-Boot-Interieur verleiht dem geheimen Unterwassergefängnis, das offiziell gar nicht existiert, eine bedrohliche Abgeschiedenheit, durch die sich die (mutmaßlich) zu Unrecht internierten Spezialisten kämpfen müssen.
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U-235 (2019)
Torpedo: U-235 / U-235 – Abtauchen, um zu überleben
Der ungewöhnliche U-Boot-Film
Die Handlung: „Desperate times, desparate measures“ – für eine todbringende Geheimmission wird ein Trupp irrer Outcasts angefordert, die sogar noch bei den verbündeten Briten als gemeingefährlich gelten; ihr Auftrag: im Kongo eingekauftes Uran in die USA zu transportieren, wofür die Unterwassergreenhorns ein kriegsgefangener deutscher U-Boot-Kommandant ausbilden soll.
„U-235“ ist einer der unterschätzten U-Boot-Streifen: Die Konstellation einer hartgesottenen Crew aus Unterwasserneulingen, die sich auf ein Himmelfahrtskommando einlassen, wo sie doch nur schwerlich ein U-Boot bedienen können, sorgt zusammen mit dem authentischen VII-C-Interieur, ein paar irren Ideen und beinharten Szenen sowie einem stimmungsvollen Bildklima für den nicht ganz alltäglichen U-Boot-Film.
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Gangcheolbi 2: Jeongsanghoedam (2020)
Steel Rain 2: Summit
Das U-Boot als Ort der Versöhnung
Die Handlung: Nach einem Militärputsch in Nordkorea entführen die neuen Machthaber ihren Diktator und mit ihm gleich noch die beiden Regierungschefs der USA und Südkoreas, die sich gerade zu Friedensverhandlungen eingefunden haben. An Bord eines nordkoreanischen U-Boots kommt es an der Schwelle zum Atomkrieg zu einem Schlagabtausch zwischen den Putschisten und einigen Besatzungsmitgliedern.
Einmal mehr in der Geschichte des U-Boot-Films wird ein militärisches Unterwasserfahrzeug zum Zünglein an der Waage des Weltfriedens. „Gangcheolbi 2“ inszeniert das in packenden Actionszenen, während die neuralgischen Diplomatiepunkte der globalen Mächte sowie der beiden Koreas das politische Hintergrundrauschen bilden – und Angus Macfaydan eine unterhaltsame Trump-Parodie beisteuert.
Weitere U-Boot-Filme (für die Vollständigkeitscineastik)
Für alle, die neben den sehenswerten U-Boot-Filmen noch mehr U-Boot-Filmstoff benötigen.
Liste mit weiteren U-Boot-Filmen
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20000 Lieues sous les Mers (1907)
20.000 Meilen unter dem Meer
Die Handlung: Im Traum reist ein Fischer in einem Unterseeboot auf den Meeresgrund, wo ihm fantastische Kreaturen und Nymphen begegnen.
Die Ur-Verfilmung des Jules-Vernes-Motivs vom Erlebnis einer faszinierenden Unterwasserwelt in einem futuristischen Ozeanvehikel durch den Kinopionier Georges Méliès lässt sich freilich mit den Standards moderner Filmgewohnheiten nicht messen, sondern ist vielmehr ein Trip in die Inkunabeln des Kinos.
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A Submarine Pirate (1915)
Slapstick im Torpedoraum: Ein Gauner will mit seinem U-Boot einen angeblich mit Gold beladenen Passagierdampfer ausrauben. „A Submarine Pirate“ zeigt eines der Ur-Leinwand-Gefechte zwischen einem Zerstörer und einem U-Boot.
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The Mysterious Island (1929)
Die Handlung: Graf Dakkar, Herrscher über eine Vulkaninsel, entwickelt im 19. Jahrhundert ein Unterseeboot; ein machtgieriger Baron lässt ihn gefangen nehmen, um das technische Wunderwerk, das Dakkar gegen Seeungeheuer bewaffnet hat, als Eroberungswaffe zu nutzen.
Der U-Boot-Bau zu Beginn des Films betont die komplexe Mechanik im Innern des Unterwasserfahrzeuges. In Dakkars Bestreben, nicht die Kontrolle über seine Erfindung zu verlieren und dadurch den Missbrauch als Kriegswaffe zu riskieren, schwingt die ewige Crux des Forschungsgeistes mit, dass Entdeckungen und Errungenschaften zu abgelehnten Zwecken verwendet werden können. Mit drohendem Sauerstoffmangel, erbarmungslosem Wasserdruck und dem niederschmetternden Absinken auf den Meeresboden enthält „The Mysterious Island“, lose an eine Jules-Verne-Erzählung angelehnt, bereits etliche Motive des U-Boot-Films.
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Geheimakte W.B.1 (1942)
Die Handlung: Der Film zeigt, wie sich der bayerische Unteroffizier Wilhelm Bauer Mitte des 19. Jahrhunderts als Erfinder eines Tauchbootes zum U-Boot-Pionier aufschwingt.
Im nationalistischen Geist der NS-Propaganda beschwört „Geheimakte W.B.1“ am Beispiel des Konstrukteurs Wilhelm Bauer (1822–75) einen deutschen Erfindergenius, den hier ein Admiral als „Mann der Idee und des persönlichen Mutes“ feiert. Inmitten der heroischen Emphase, die den Film durchströmt, gibt es einen beklemmenden Moment, in dem die drei Insassen des Tauchbootes nach einem technischen Defekt auf Grund laufen und plötzlich Gefangene sind – die zuvor als Errungenschaften einer visionären Mechanik inszenierten Apparaturen ragen nun seltsam stumm aus dem hoch stehenden Wasser heraus.
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Submarine Raider (1942)
Die Handlung: Als ein U-Boot der US Navy eine Schiffbrüchige aufliest und von dem drohenden Angriff der Japaner auf Pearl Harbor erfährt, tut der Kapitän trotz der gestörten Funkverbindung alles dafür, Hawaii zu warnen.
Betrogene Aufrichtigkeit vs. ehrlose Hinterlist: Wenige Monate nach dem echten Angriff auf Pearl Harbor und dem Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg gedreht, wirkt „Submarine Raider“ vor allem wie ein eilig produziertes Vehikel für ein paar verächtliche Sprüche über die Japaner. Dennoch zeigt der Film geradezu prototypisch für viele nachfolgende Hollywoodproduktionen das Zusammenspiel von Zentrale und Torpedoraum (mit dem Kapitän am Sehrohr und dem Torpedomaat am Auslöser).
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Crash Dive (1943)
Die Handlung: Lieutenant Stewart, enthusiastischer Kommandeur eines Torpedoboots im Zweiten Weltkrieg, wird wegen des allgemeinen Offiziersmangels auf ein U-Boot versetzt – als sie in See stechen, haben Stewart und sein Kommandant Connors bemerkt, dass sie dieselbe Frau lieben.
Hollywoodstar Tyrone Power, der direkt nach den Dreharbeiten als Rekrut in ein Bootcamp der US Marines reiste und erst 1946 seinen nächsten Film drehte, preist den Einsatz und die Kriegswichtigkeit von Torpedo- und U-Booten an – 1942/43, mitten im Zweiten Weltkrieg, hatte sich auch die kalifornische Filmmetropole in den Dienst der Kriegspropaganda gestellt. Der patriotische „Crash Dive“, der seinerzeit möglichst viele junge Amerikaner für den Militärdienst begeistern sollte, hat einige amüsante Szenen von Powers’ drastischem Charmeur in petto; als U-Boot-Film taugt er mit seinen (durchaus sehenswerten) Sequenzen indes weniger – für die Special Effects gab es damals nichtsdestotrotz einen Oscar.
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Ori okeanis saidumloeba (1957)
Geheimnis zweier Ozeane
Die Handlung: In einem futuristischen U-Boot begibt sich eine sowjetische Crew auf Tauchfahrt, um das Mysterium des gleichzeitigen Untergangs eines sowjetischen und eines französischen Schiffes im Atlantik und Pazifik zu ergründen.
Das optische Flair von „Ori okeanis saidumloeba“ entspringt einer Fünfzigerjahre-Technikfantasie – das schlecht gealterte, viel zu lang geratene Sci-Fi-Abenteuer ist heute allenfalls als Kuriosum seiner Zeit sehenswert.
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Golubaya strela (1958)
Blaue Pfeile
Die Handlung: Spione wollen mit einem U-Boot sowjetische Spitzentechnologie entführen – und haben die Rechnung ohne das sowjetische Militär gemacht.
Ein halber U-Boot-Film: Außer das Zeitkolorit der späten Fünfziger hat die Spionage-Action „Golubaya strela“ wenig zu bieten.
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Up Periscope (1959)
Geheimkommando / Geheimkommando im Pazifik
Das U-Boot in der Spionage
In keinem U-Boot-Film ist das Nichtstun so schweißtreibend wie in „Up Periscope“: Während James Garners Taucher im Pazifikkrieg die Japaner auf ihrem eigenen Terrain ausspioniert, müssen die Seeleute an Bord eines auf Grund gesetzten Bootes in Stunde um Stunde stickigerer Luft seine Rückkehr abwarten. Die Moral der Crew wird hier nicht durch Wasserbomben, sondern den passiven Charakter ihrer Mission auf die Probe gestellt: den Navy-Froschmann in die Nähe einer feindlichen Funkstation und wieder zurück nach Pearl Harbor zu bringen – ein weiteres „piece of crap“ für Warner Bros. nannte Garner den Film später.
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The Atomic Submarine (1959)
Auf U-17 ist die Hölle los
Der Kultfilm unter den U-Boot-Filmen
Die Handlung: Auf einer wichtigen Handelsroute in der Arktis sinken Schiffe unter mysteriösen Umständen; die US Navy entsendet ihre mächtigste Waffe: die atomgetriebene USS „Tigershark“. Unter dem Nordpol entdeckt die Crew zusammen mit den mitgereisten Wissenschaftlern ein gigantisches Vehikel von feindseligen Außerirdischen, die eine Kolonisierung der Erde planen.
Das Voiceover verheißt „the strangest most fearful voyage ever made by a submarine, atomic or otherwise“, allerdings ist die Konfrontation zwischen dem U-Boot und einer tauchenden Untertasse in erster Linie filmhistorisch interessant: Im Jahr zuvor hatte das erste Atom-U-Boot erstmals den Nordpol unterquert; insofern zeigt „The Atomic Submarine“, wie das bereits vom Kalten Krieg gezeichnete Publikum der späten Fünfziger durch solche Filme allmählich mit den gerade Einsatzbereitschaft erlangenden Atom-U-Booten vertraut wurde. Karge Sets, simple Spezialeffekte und ein knapper Cast: Der trashige B-Movie-Charakter von „The Atomic Submarine“ ist unübersehbar und macht diesen Low-Budget-Streifen mehr zum U-Boot-Film-Kuriosum denn zu einem vorbehaltlos sehenswerten Unterwasserthriller.
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Operation Bikini (1963)
Sprengkommando Ledernacken
Die Handlung: Südpazifik, im August 1944, ein Navy-U-Boot nimmt auf hoher See eine Spezialeinheit auf, die es zum Bikini-Atoll transportieren soll. Die Sprengstoffexperten sollen ein anderes Navy-U-Boot in die Luft sprengen, das einen Prototypen eines Hightech-Sonars an Bord hat und in feindlichen Gewässern gesunken ist.
„Operation Bikini“ ist die Mutter der 1990er-Jahre-U-Boot-B-Movies, die schon früh die Muster der späteren Produktionen etablierte: ordentlich Waffengewalt, ein bisschen Erotik und Torpedo-Action (jeweils nicht zwingend für die Handlung nötig), angereichert mit recycelten U-Boot-Sequenzen aus anderen Filmen, die das sparsame Budget kaschieren sollen. Auf kurzweilige Unterhaltung ausgelegt, enthält der Kriegsfilm zwei Gesangseinlagen des damaligen Teenieschwarms Frankie Avalon, der einen der Soldaten spielt, und spekuliert auf die „Bikini“-Zugkraft – ein Begriff, der damals wahlweise mit den Kernwaffentests oder dem Sommerbekleidungsstück verbunden war.
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Captain Nemo and the Underwater City (1969)
Kapitän Nemo
Die „Nautilus“ in der Sechzigerjahre-Welle schlecht gealterter Abenteuerfilme
Die Handlung: Nemo und seine Taucher retten mit ihrem viktorianisch angehauchten Equipment eine Handvoll Passagiere vor dem Ertrinken in den Tiefen des Meeres. An Bord der „Nautilus“ bringt der Kapitän sie in seine geheime Unterwasserstadt, in der er eine bessere Gesellschaft erschaffen will. Unter einigen Schiffbrüchigen wächst allerdings der Wille, Nemos patriarchalischer Gastfreundschaft so schnell wie möglich zu entfliehen.
Nostalgie-Trip in den Abenteuerfilm der 1960er Jahre: „Captain Nemo and the Underwater City“ hat mehr von „Lost Horizon“ (1937) als von dem naheliegenden „20,000 Leagues Under the Sea“, den Disney ganze 15 Jahre zuvor gedreht hatte und der trotz seines Alters dem neueren MGM-Film kinematografisch deutlich überlegen ist. Nemo erscheint hier indes stärker als bei Disney als zukunftsgewandter Unterwasservisionär, der von mehreren Städten auf dem Meeresgrund träumt. Die mittlerweile ziemlich trashigen U-Boot-Sequenzen zeigen vor allem eine Verfolgungsjagd und den Kampf mit einem Monstermantarochen.
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Fer de Lance (1974)
Die Todesfalle unter dem Meer
Der Animal-Horror-U-Boot-Film
Die Handlung: Tödliche Giftschlangen dezimieren die international rekrutierte Crew eines Ex-Atom-U-Bootes, das in tiefen Gewässern mit Wasserdruck experimentieren soll. Die „Fer de Lance“ wird dabei buchstäblich in den Untergang getrieben und gerät in eine ausweglose Situation, als sie in heftiger Strömung auf Grund läuft und verschüttet wird.
Mit seinem Ansatz des U-Bootes als tödliche Falle – der enormen Tiefenreichweite, die Chance und Risiko zugleich ist – bot „Fer de Lance“ Anfang der Siebziger nichts grundlegend Neues mehr. Trotzdem ist der anderthalbstündige Fernsehfilm mit seiner aktivistischen Überlebenskampfatmosphäre kein überflüssiger Eintrag in die schon damals beträchtliche Historie des U-Boot-Films.
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First Strike (1984)
Atom-U-Boot in geheimer Mission
Die Handlung: Im Kreml will man einen Angriff der USA auf Syrien vortäuschen, um die militärische Kontrolle über das Mittelmeer und den Nahen Osten zu erlangen.
Die Achtziger: Das war die Zeit des Kalten Krieges, der haarsträubenden Konfrontation zweier hochgerüsteter Nuklearmächte – und des Videorekorders. Dass „First Strike“ auf Videoband aufgenommen wurde, bekommt dem Streifen ebenso wenig wie die blechernen Kulissen, die das Atom-U-Boot USS „Cobra“ darstellen sollen.
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Going Under (1991)
U-Boot Academy
Der Klamauk-U-Boot-Film
„Going Under“ ist der Chaos- und Klamauk-Streifen unter den U-Boot-Filmen, ein Unterwasser-Schwachsinns-Pendant zur „Police Academy“ (mit Scherzen wie ein auf Socken trampelnder Seemann nach dem „silent running“-Befehl des Kommandanten). Das Stealth-U-Boot, das Admiral Malice bauen soll, hat die Budgetgrenze überschritten und muss nun übereilt fertiggestellt werden (mit einem „cut a few corners here and there“). Während der – geldgierig-maliziöse – Hersteller die USS „Standard“ gleich auf ihrer ersten Fahrt versenken will, wird sie vom sowjetischen U-Boot „Pink November“ und einem japanischen Walfänger gejagt.
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Das letzte U-Boot (1993)
Die Handlung: In den letzten Kriegstagen läuft ein deutsches U-Boot in Norwegen aus, um unbemerkt streng geheime Baupläne und kostbare Ressourcen ins verbündete Japan zu bringen – verfolgt von einem britischen Zerstörer.
Der streckenweise müde Fernsehfilm aus den frühen Neunzigern greift eine Fußnote in der Geschichte des Zweiten Weltkrieges auf: „Das letzte U-Boot“ lehnt sich an die historische Fahrt der „U 234“ an, die im März 1945 in Kiel mit Uran und militärischem Hightech-Know-how ablegte.
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Crash Dive (1996)
Der Neunzigerjahre-Actioner unter den U-Boot-Filmen
Die Handlung: Terroristen kapern ein US-amerikanisches Atom-U-Boot und drohen mit der Vernichtung Washingtons. Die Navy entsendet einen U-Boot-Spezialisten, den Michael Dudikoff spielt und der mit seinen intimen Kenntnissen dieses komplexen Unterwasservehikels die USS „Ulysses“ den Verbrechern wieder entreißen soll.
„Crash Dive“ entstammt der seligen Heimvideo- und Fernsehepoche der Steven Seagals, Jean-Claude Van Dammes und eben Michael Dudikoffs, mit pointierter Brutalität und verschwitzten Close-ups. Der Film kombiniert das U-Boot-Szenario mit gewaltsamer Action in bewährter „Die Hard“-Manier und im Grunde die etwas schnellere, etwas besser besetzte und aufwendiger gestaltete, letztlich aber auch weniger realistischere Version von „Full Fathom Five“ (1990), in dem Freiheitskämpfer ebenfalls ein Atom-U-Boot stehlen und die USA mit der Zerstörung einer US-amerikanischen Metropole erpressen. Highlight des Films ist Reiner Schöne in der Rolle des fiesen Mastermind.
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20,000 Leagues Under the Sea (1997)
20.000 Meilen unter dem Meer
Die Handlung: Kapitän Nemo rettet mit seinem Unterwasserboot, das seiner Zeit – dem 19. Jahrhundert – weit voraus ist, eine Handvoll Schiffbrüchige. Deren Bereitschaft, sich dem Diktat des visionären Kommandanten der „Nautilus“ mit seiner verbohrten Weltsicht zu beugen, schwindet indes zusehends.
„20,000 Leagues Under the Sea“ gehört zum vergleichsweise großen Bündel an U-Boot-Filmen, die sich am weltbekannten Jules-Vernes-Stoff versucht haben. Im Unterschied zum Disney-Klassiker aus den Technicolor-Fünfzigern ist das Remake mit seinem Neunzigerjahre-TV-Serien-Charakter allerdings sehr schlecht gealtert.
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Steel Sharks (1997)
Steel Sharks – Überleben ist ihr Ziel
Die Handlung: Im Persischen Golf schießt sich ein gefangengenommener Trupp Navy SEALs seinen Weg aus einem U-Boot der iranischen Revolutionsgarde, dessen Kommandant sich unterdessen mit der USS „Oakland“ anlegt.
Lasche Produktion für den Neunzigerjahre-Videomarkt – Highlights von „Steel Sharks“ sind immerhin Gary Busey als Kommandant der USS „Oakland“ und Billy Dee Williams als Navy-Admiral.
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Time Under Fire (1997)
Die Handlung: Ein U-Boot der US Navy verschwindet Anfang der Neunziger im Bermudadreieck, der Kapitän scheint nach seiner Rückkehr zu fantasieren, aber ein Experte für paranormale Vorgänge reist mit ihm in einem U-Boot durch ein Unterwasserportal in das postapokalyptische Jahr 2077.
„Terminator“ meets „Crash Dive“: „Time Under Fire“ wurde mit der bewährten Royal-Oaks-Entertainment-Schablone aus Militär, Sex und Gewalt für den Heimkinomarkt gedreht, den man bedenkenlos mit all dem Stock-Filmmaterial spickte, das sich auch den übrigen Neunzigerjahre-U-Boot-Filmen der B-Movie-Schmiede findet.
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Counter Measures (1998)
Crash Dive 2
Die Handlung: Kalte Krieger hijacken das russische Atom-U-Boot „Odessa“, um mit seiner grauenvollen Massenvernichtungswaffe ein nukleares Inferno zu entfachen, aus dessen Asche eine neue Sowjetunion erstehen soll. Captain Jake Fuller von der US Navy gelangt an Bord und ist die letzte Hoffnung, das atomare Höllenfeuer der Terroristen abzuwenden.
„Counter Measures“ ist der Low-Budget-Abklatsch von „Crash Dive“ aus dem Jahr 1996, das ohnehin schon ein B-Movie war. Abermals spielt Michael Dudikoff in einer Produktion von Andrew Stevens und Ashok Amritraj einen Ex-Spezialeinheitler, der an Bord eines gekaperten Atom-U-Boots die letzte Chance der USA ist, im Kampf gegen einen Psychopathen und seine Killer ein gigantisches Unheil abzuwenden – nur fair, dass dieser Film denn auch als „Crash Dive 2“ bekannt ist. Hatte „Crash Dive“ eingefleischten Actionfans noch einen gewissen Respekt abgenötigt, so dürfte „Counter Measures“ selbst Dudikoff-Jüngern kaum zumutbar sein – kein Wunder, dass sich der in einer Nebenrolle versteckte Hannes Jaenicke nicht einmal in den Credits aufführen ließ.
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Ghazi Shaheed (1998)
Der pakistanische U-Boot-Film
Die Handlung: Mit aufgeregtem Stolz öffnen die Offiziere der pakistanischen „Ghazi“ das Kuvert mit den geheimen Befehlen für ihre gefährliche Mission: Sie sollen das Gewässer vor einer indischen Küstenmetropole verminen.
Ein Film aus der Propagandaabteilung der pakistanischen Marine, der sich auf reale Ereignisse im Jahr 1971 bezieht: Damals sank die von der US Navy übernommene „Diablo“, umgetauft in „Ghazi“, das erste Jagd-U-Boot des pakistanischen Militärs, im für Pakistan verheerenden Dritten Indisch-Pakistanischen Krieg, der im Dezember 1971 nur knapp zwei Wochen dauerte und aus dem die Staatsgründung Bangladeschs hervorging. Erstaunlicherweise kommt das Laienschauspielerische dem U-Boot-Setting mehr zupass, als es ihm schadet. Ein Text am Ende des Fernsehfilms lobt das „supreme sacrifice“ und spricht von einem „glorious chapter of our Naval History“ – eine Deutung der Ereignisse, die seither von indischer Seite bestritten wird und mit einem eigenen U-Boot-Film („The Ghazi Attack“, 2017) angefochten worden ist.
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Nautilus (2000)
Operation Nautilus
Das U-Boot als Zeitmaschine
Unter dem Kommando ihres Kapitäns Noah Brin reist die „Nautilus“ durch die Zeit ins Jahr 1999, um die Menschheit vor einer schlimmen Katastrophe zu bewahren. Die Menschen dort allerdings verteidigen ihr mutmaßlich fatales Großprojekt „Prometheus“ gegen Brin und seine Besatzung.
Allenfalls mittelmäßige Performances und billig produzierte Kulissen, aus denen die Hoffnung spricht, mit möglichst geringem Aufwand viel Geld umzusetzen – der U-Boot-Film am Grund des Homevideo-Marktes.
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Octopus (2000)
Die Handlung: Während der Kubakrise 1962 versenkt die US Navy ein sowjetisches U-Boot; die für Castro bestimmten Anthrax-Fässer laufen am karibischen Meeresgrund aus – Jahrzehnte später reißt ein extrem mutierter Riesenkrake das Atom-U-Boot SSN „Roosevelt“ in die Tiefe.
Die geheimnisvolle Vergangenheit als Bedrohung der Gegenwart, ein Reaktor kurz vor der Explosion und ein Tintenfischmutant wie als Prolog auf die todbringenden Monsterhaie der darauffolgenden Filmjahre: Auch ohne diese Story-Elemente setzt sich „Octopus“ über die benachteiligten Voraussetzungen seiner kinofernen Videoherkunft hinweg und erreicht mit (streckenweise) halbwegs plausiblen Performances und klug vor den bescheidenen Kulissen eingesetzten Nahaufnahmen letztlich, wonach die Royal-Oak-Entertainment-Streifen in den Jahren zuvor vergeblich gestrebt hatten.
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Agent Red (2000)
Captured/Agent Red – Ein tödlicher Auftrag
Die Handlung: Das ultratödliche Virus „Agent Red“, in den Fünfzigern entwickelt und in der Paranoia des Kalten Krieges später gestohlen, soll von Russland aus auf einem U-Boot zurück in die Vereinigten Staaten transportiert werden. Russische Terroristen bemächtigen sich der biologischen Waffe und wollen sie mit den Raketen an Bord gen Moskau und New York schicken – als radikaler Protest gegen die Entwicklung solcher potenzieller Massenvernichtungswaffen.
Wenn sich Dolph Lundgren durch enge und spärlich beleuchtete Gänge prügeln und schießen soll, passt vermutlich keine Location besser als ein U-Boot. „Agent Red“ bietet mit dem U-Boot-Szenario ein geeignetes Biotop für die Lundgren’sche B-Movie-Actionkultur – ein Film weniger für U-Boot- als für Lundgren-Enthusiast:innen.
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Submerged (2001)
Gefangen in eisigen Tiefen
Die Handlung: Im Mai 1939 sinkt die „USS Squalus“ auf einer Probefahrt im Golf von Maine vor US-amerikanischen Ostküste – die knapp drei Dutzend überlebenden Besatzungsmitglieder sind auf dem Meeresgrund eingeschlossen, während die Navy zum ersten Mal den Einsatz einer Tauchglocke vorbereitet.
„Submerged“, erkennbar eine TV-Produktion, leidet unter der Bürde der wahren Begebenheit: Die Verfilmung einer historischen Rettungsaktion gerinnt zur streckenweise müden Erzählung eines Ereignisses, dessen Dramaturgie durch die Wirklichkeit größtenteils festgelegt ist – die wenigen spannenden Szenen werden von niedlichem Pathos übertüncht.
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Danger Beneath the Sea (2001)
Meuterei unter Wasser – USS Lansing antwortet nicht
Die Handlung: Nach einer nuklearen Explosion vor der koreanischen Küste reißt auf der USS „Lansing“ jegliche Kommunikation zur Außenwelt ab; in der Kommandozentrale entbrennt ein Streit über die Möglichkeit eines Atomkriegs und das ultimative Gebot, schleunigst Atomraketen auf Russland abzufeuern.
„Danger Beneath the Sea“ reflektiert die damalige Unberechenbarkeit Nordkoreas mit seinen heimlichen Ambitionen, zur international respektierten Atommacht aufzusteigen; im ständigen Wechsel zwischen Marinehauptquartier und U-Boot wird der Umgang der Crew mit einer mehrdeutigen Situation bei unvollständiger Informationsgrundlage gezeigt. Cineastisch ist er indes „Crimson Tide“ abzüglich groß budgetiertem Hollywoodflair und schauspielerischer Brillanz.
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Shark Hunter (2001)
Megalodon – Auf der Jagd nach dem Urhai
Die Handlung: Ein prähistorischer Monsterhai zerstört im Pazifik die Tiefseestation eines Konzerns. Daraufhin schickt das Unternehmen den Meeresbiologen Spencer Northcut an Bord des Forschungs-U-Bootes „Argus“, für das er einst die Pläne entwarf, auf die Suche nach der Bedrohung.
Hier flackern noch die Röhrenmonitore: Brutaler als jeder Riesenhai hat die Zeit den damaligen Hightech-Charakter des Forschungs-U-Bootes vollständig aufgezehrt – ohnehin gehört „Shark Hunter“ trotz der „Urhai“-Idee und des überraschenden Endes zu den eher schwächlichen U-Boot-Filmen.
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Megalodon (2002)
Die Handlung: Peter Brazier, Visionär und Unternehmer, lässt auf einer extrem kostspieligen Plattform den Meeresgrund aufbohren, wodurch er versehentlich die Verbindung zu einer vergessenen Unterwasserwelt herstellt, aus der schon bald prähistorische Riesenfische emporkommen.
„Megalodon“ wirkt wie die filmische Ursuppe, aus der sich Jahre später „The Meg“ (2018) und „Underwater“ (2020) gespeist haben – der unbekümmerte Einsatz von Hochtechnologien, die tödliche Gefahren entfesseln. In „Megalodon“, dessen zahllose CGI-Effekte inzwischen einer unfreiwilligen Komik anheimgefallen sind, werden Mini-U-Boote der Bohrstation von einem gigantischen, aggressiven Urzeit-Hai in die Tiefe gerissen. Die Kleinst-U-Boote haben den Charakter von Baufahrzeugen, und einer der Unterwasserspezialisten versucht schließlich, den Hai mit einem der Boote zu erledigen: „We upset the balance of nature – I intend to make it right.“
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Phantom Force (2004)
Die Handlung: Die „Venture“ ist ein mit Torpedos bestücktes Forschungs-Atom-U-Boot eines Konzerns und in der Ägäis verschwunden, mit einem antiken Relikt an Bord, das als Tor zur Hölle fungiert. Auf Anweisung des US-Präsidenten wird die auf paranormale Phänomene spezialisierte „Phantom Force“ eingeschaltet, um das todbringende U-Boot zu eliminieren. Mit drei Hochgeschwindigkeits-Mini-U-Booten taucht die Truppe unter Torpedobeschuss zur „Venture“, auf die sie schließlich über den Eintritt in eine fünfte Dimension gelangt.
Ein geheimnisvoll-mächtiges Artefakt, eine hartgesottene Spezialeinheit – und ein U-Boot: „Phantom Force“ wirbelt mit seinen aus „Stargate“ und „Raiders of the Lost Ark“ entlehnten Story-Elementen reichlich narrativen Staub auf und lässt dabei mit seinen Neunzigerjahre-Computerraumkulissen jegliche U-Boot-Film-Atmosphäre vermissen.
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Stinger (2005)
Die Handlung: Per Order des Pentagons soll mit einem Mini-U-Boot die verloren geglaubte, geheime Fracht aus dem just entdeckten Wrack der kürzlich verschollenen USS „Newark“ geborgen werden. An Bord des gesunkenen Atom-U-Bootes der Navy entdeckt die Bergungscrew die todbringende Ursache des Untergangs im schiefgegangenen Experiment eines Biowaffenprojekts – des Versuchs, aus mutierten Tieren effiziente Killermaschinen zu züchten.
„Aliens“ für Arme: Das U-Boot-Szenario, in dem das Bergungsteam mit einem Trupp Marines unterwegs ist und mit einer Killerlebensform konfrontiert wird, wirkt hier in seinem Dilettantismus vor allem wie eine willkommene Gelegenheit, mit den kleinen, dunklen Räumen, in denen „Stinger“ überwiegend spielt, die fantasielose Low-Budget-Produktion zu kaschieren, und ist ziemlich austauschbar.
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30,000 Leagues Under the Sea (2007)
30.000 Meilen unter dem Meer
Die Handlung: Im Marianengraben stößt die Crew eines Mini-U-Boots der US Navy, zur Bergung eines in die Tiefe gerissenen U-Bootes entsandt, auf Kapitän Nemos „Nautilus“. Der diktatorische Grenzgänger sucht nach außergewöhnlichen Bewohnern und Technologien für seine zukünftige Unterwasserstadt, die er als alternative Welt plant.
Die Idee, Jules Vernes Unterwasservision mit einer technologisch modernen „Nautilus“ in die Gegenwart des 21. Jahrhunderts zu versetzen, hätte charmant sein können, wäre die Umsetzung nicht auf einem primitiven TV-Niveau gelandet.
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Silent Venom (2009)
Die Handlung: Mit einer Rumpfcrew soll James O’Neill ein ausgemustertes Navy-U-Boot zu seinem neuen Besitzer überführen; überraschend muss er auf dem Weg ein kleines Forschungsteam von einer Insel evakuieren – durch das streng geheime Projekt gelangen zwanzig Giftschlangen an Bord, die ausbrechen und die Crew dezimieren, während ein chinesisches U-Boot die Verfolgung aufnimmt.
Tapfer gibt Luke Perry die Kommandos einer stoischen U-Boot-Routine, der ganze Film wirkt sehr nah am Heimvideodreh und wie als Zugabe unfreiwilliger Komik zeigen die Unterwasseraufnahmen ganz offenkundig ein Jahrzehnte moderneres Boot als die Innenaufnahmen. Obwohl selten ein US-amerikanischer U-Boot-Film so konsequenten Gebrauch von authentischem U-Boot-Interieur macht wie „Silent Venom“: Wen die Kombination von tödlichen Schlangen und engem U-Boot anspricht, sollte sich stattdessen „Fer de Lance“ (1974) ansehen.
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Tritones, más allá de ningún sitio (2009)
Die Handlung: Um Geld aus einem uralten Vertrag zu schinden, schickt die Regierung von Kastilien und León ein Mini-U-Boot vor die Küste Floridas, um Miami mit einer Atomrakete zu bedrohen.
Die Absurdität, mit der die skurrile U-Boot-Besatzung in „Tritones, más allá de ningún sitio“ konsequent ihre Mission ausführt, ist charmant – ein kurioser Klamauk aus der Rubrik nahezu unbekannter U-Boot-Filme.
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USS Seaviper (2012)
USS Seaviper – Die letzte Schlacht im Pazifik
Die Handlung: In den Gewässern von Sumatra sucht ein U-Boot der US Navy nach einer abgestürzten Flugzeugbesatzung, stößt dabei auf eine dubiose U-Boot-Mission der Deutschen und wird von einem japanischen Zerstörer gejagt – in Abwesenheit des Kapitäns, der sich auf der Insel durchschlägt, entbrennen an Bord Konflikte um die Kommandohierarchie, die das Überleben der U-Boot-Besatzung in Gefahr bringen.
Hat man sich durch das erste Drittel dieses Films mit seinen mittelmäßigen Dialogen und langweiligen Szenen hindurch geduldet, nimmt „USS Seaviper“ trotz seines Low-budget-Hautgouts allmählich Fahrt auf – dazu tragen neben dem authentischen U-Boot-Interieur auch die Darsteller bei, deren anfangs ausdruckslos wirkende Gestalt zum Ende hin eine sympathische Glaubwürdigkeit annimmt. Ein mit Uranerz beladenes U-Boot der Kriegsmarine bildet den historisch aufgeladenen Hintergrund dieses Films, lose angelehnt an die Fahrt von „U 234“, die „Das letzte U-Boot“ zeigt.
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Mega Shark vs. Mecha Shark (2014)
Mega Shark vs. Mechatronic Shark
Die Handlung: Ein gigantischer Hai, der sogar ganze Flugzeugträger versenkt, treibt sein Unwesen auf dem Meer; mit einem in Hai-Optik konstruierten Hightech-U-Boot soll ihm der Garaus gemacht werden.
Wie in vielen anderen Filmen, in denen ein Riesenhai oder ähnliche Seeungeheuer bekämpft werden müssen, kommt hier ein U-Boot zum Einsatz. In manchen Szenen schwingt zwar noch ein wenig die Dystopie eines versagenden Technologieversprechens mit, aber insgesamt ist „Mega Shark vs. Mecha Shark“ ein Paradebeispiel für die seltsamen Blüten, die der U-Boot-Film treibt.
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Subferatu (2020)
Die Handlung: Eine Handvoll Schiffbrüchiger US-Amerikaner wird im Bermudadreieck von einem U-Boot gerettet – der deutschen Kriegsmarine aus dem Zweiten Weltkrieg. Die merkwürdig kleine Besatzung glaubt sich in den letzten Kriegstagen kurz nach Hitlers Tod; und im Hecktorpedoraum verbirgt sich ein bissiges Geheimnis.
Ein Vampir-U-Boot-Film: Das klingt nach dem Missing Link einer Liste aller U-Boot-Filme; doch verschenkt „Subferatu“ mit seiner C-Movie-Atmosphäre, und dem an sich stimmungsvollen Ambiente zum Trotz, bis auf wenige Szenen fast all sein Potenzial.
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Operation Seawolf (2022)
Die Handlung: In den letzten Kriegstagen läuft Hans Kessler, U-Boot-Fahrer zweier Weltkriege, abgekämpft und schwer im Alkohol, mit einem „Wolfsrudel“ aus, um New York mit V1-Raketen zu beschießen.
„Operation Seawolf“ hat dem U-Boot-Film zwar kaum etwas hinzuzufügen und weist allenfalls implizit auf die Sinnlosigkeit des Kriegsopfers hin, ist aber besser als sein schlechter Ruf – die authentischen Züge der Szenen rühren freilich von der „falschen“ Kulisse eines alten Navy-Boots aus dem Zweiten Weltkrieg, wodurch sich deutschsprachige Schilder und englischsprachige Apparaturen eigenartig vermischen. Die MacGuffin-hafte V1-Rakete an Deck entspricht ziemlich genau der Vorrichtung in dem alten Hollywoodfilm „The Flying Missile“ aus dem Jahr 1950.
Filme mit U-Boot-Szenen
Diese Liste enthält eine (kleine) Auswahl von Filmen, in denen U-Boote eine periphere, untergeordnete Rolle spielen.
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Civilization (1915)
Während des Angriffs auf ein Passagierschiff, angeblich mit Konterbande beladen, packt den Kommandanten (und Konstrukteur) eines U-Bootes das Gewissen („We are not butchers!“); er ringt mit seiner Besatzung, die das Schiff mitsamt Zivilisten unbedingt auf den Meeresgrund schicken will, und versenkt dabei das Boot schließlich selbst.
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The Little American (1917)
Ein deutscher U-Boot-Kapitän wird angewiesen, jedes Schiff zu versenken, das im Verdacht steht, Munition für den Feind zu befördern. In einer kurzen Sequenz werden Sehrohrbeobachtung und Torpedoabschuss mit einer ausgelassenen Party an Bord des in wenigen Momenten torpedierten Passagierschiffes gegengeschnitten. „Efficient Prussianism“ verkündet der Zwischentitel. Mit der im Film genannten Versenkung der „Veritania“ durch „U-21“ war selbstverständlich die verhängnisvolle Torpedierung der „Lusitania“ durch „U-20“ mit annähernd 1.200 Todesopfern, darunter 128 US-Amerikaner:innen, im Mai 1915 gemeint.
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The False Faces (1919)
In den „Hun infested seas“ versenkt ein deutsches U-Boot im Ersten Weltkrieg das Passagierschiff „Assyrian“. Ein Zwischentitel tadelt den „cowardly foe lying in wait beneath the waves“. So stellte man sich auf der Leinwand den Seekrieg vor: Im Anschluss an den Versenkungserfolg sitzt der deutsche Kommandant aus Bayern mit reichlich Essen und einigen Champagnerflaschen an einem Tisch. Er, der mit seinen Torpedos angeblich auch schon der berühmten „Lusitania“ zum Verhängnis geworden ist, halluziniert in einer Szene die unschuldigen Opfer, die er in die Tiefe geschickt hat. An Bord gelangt schließlich ein schiffbrüchiger Spion der Alliierten, der sich als kaiserlicher Agent ausgibt.
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Mare Nostrum (1926)
Die Handlung: Eine österreichische Spionin nutzt im Ersten Weltkrieg die Liebe eines spanischen Kapitäns aus, damit er im Mittelmeer ein deutsches U-Boot mit Treibstoff versorgt.
„Mare Nostrum“ spielt auf das „Lusitania“-Trauma aus dem Ersten Weltkrieg an, als deutsche Torpedos über 120 Amerikaner:innen auf den Meeresgrund schickten. Im Film versenkt ein deutsches U-Boot die „Californian“ – „There are women … children!“, rufen die schockierten Funker eines Schiffes in der Nähe, die das SOS-Signal empfangen. Die Schluss-Sequenz zeigt das todbringende Zusammenspiel von Kommandant und Torpedocrew.
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The Sea Ghost (1931)
U 67
Zu Beginn des Films versenkt ein deutsches U-Boot ein US-amerikanisches Schiff auf dem Weg von New Orleans nach Plymouth in England (ein Vorwort leitet die Erste-Weltkriegsszenerie mit der Rede vom „submarine-terror of the seas“ ein); dabei sieht man den Kapitän am Sehrohr und den Torpedoraum.
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Submarine Patrol (1938)
U-Boot-Jäger der US Navy sollen vor der heimischen Küste feindliche Boote sichten.
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Mystery Sea Raider (1940)
Ein vermeintlicher Geschäftsmann entpuppt sich als deutscher Kriegsmarineoffizier, der kurz nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges ein US-Frachtschiff kapert, um von dort aus U-Boot-Angriffe auf alliierte Schiffe in der Karibik zu koordinieren.
Neben inzwischen längst als Modellaufnahmen erkennbaren Blicken auf das U-Boot sind einige Szenen zwischengeschnitten, die deutsche U-Boot-Leute bei Angriffen auf Schiffe zeigen.
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49th Parallel (1941)
Zeigt das deutsche U-Boot „U 37“ in der kanadischen Hudsonstraße, dessen Kapitän die Versenkung mehrerer Frachtschiffe zelebriert – Schiffbrüchige werden zurück ins Wasser geschubst. „49th Parallel“ gewährt einen kurzen Blick in die U-Boot-Routine mit Sehrohr, Tiefenmesser und Kartentisch; in einer mit Eisbergen gespickten Region wägt der Kommandant die Chancen und Risiken des Auftauchens ab, schickt dann unter dem Kommando eines Leutnants einen bewaffneten Trupp an Land, um Proviant und Treibstoff zu erbeuten.
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The Silver Fleet (1943)
Die Niederlande im Zweiten Weltkrieg: Der Chef einer U-Boot-Werft gaukelt den deutschen Besatzern seine Kollaborationsbereitschaft vor, um die nunmehr im Dienste der Kriegsmarine stehenden Erzeugnisse seines Unternehmens zu sabotieren.
Während einer Sequenz kapern niederländische Werftarbeitern ein deutsches U-Boot, um es nach England zu bringen; und ein anderes Boot soll bei einer Vorführfahrt mit NS-Würden- und Entscheidungsträgern durch einen versteckten Sprengsatz auf den Meeresgrund befördert werden.
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The Flying Missile (1950)
Einige Jahre, bevor Columbia-Star Glenn Ford in „Torpedo Run“ (1958) in Spielfilmlänge ein U-Boot kommandierte, spielte er einen Militärvisionär: Bei einem Manöver wird das Navy-U-Boot „Bluefin“ nach Wasserbombenbeschuss als versenkt deklariert – diese Schmach will ihr Kommandant Talbot nicht auf sich sitzen lassen und entwickelt die Idee, U-Boote mit Raketen auszustatten. „The Flying Missile“ ist letztlich eine verkappte Militärschau zu Beginn des Kalten Krieges und die USA darin als technologisch überlegene Weltmacht inszeniert.
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The Frogmen (1951)
Froschmänner
Im letzten Drittel des Films bringt ein Navy-U-Boot in geheimer Mission eine Truppe Froschmänner zu einer japanischen Insel, um dort einen feindlichen U-Boot-Stützpunkt in die Luft zu jagen.
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Kaitei Daisensō (1966)
UX-Bluthund – Tauchfahrt des Schreckens
Die Handlung: Ein größenwahnsinniger Wissenschaftler hat willenlose Wassercyborgs erschaffen, mit denen er seine autoritär regierte Unterwasserstadt ausbauen will.
Die Verteidigungsanlagen der Unterwasserstadt werden von einem Hightech-U-Boot der US Navy infiltriert, das dem Despoten seine Gefangenen entreißen will.
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Murphy’s War (1971)
Das Wiegenlied der Verdammten
Peter O’Toole will als einziger Überlebender eines versenkten Handelsschiffs ein deutsches U-Boot in lateinamerikanischen Gewässern versenken, das untergehende Seeleute massakriert.
Zwar enthält „Murphy’s War“ nur wenige Innenaufnahmen des U-Bootes – doch wirken die Close-ups und Zooms wie Vorläufer von „Das Boot“. In einer Einstellung inszenieren „Bullitt“-Regisseur Peter Yates und Douglas Slocombes meisterliche Kamera das deutsche U-Boot als Raubtier auf der Jagd.
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The Spy Who Loved Me (1977)
James Bond 007 – Der Spion, der mich liebte
Der bekannteste Geheimagent der Filmgeschichte kämpft zusammen mit einer KGB-Spionin (Barbara Bach) gegen einen größenwahnsinnigen Meeresenthusiasten (Curd Jürgens), der heimlich U-Boote der Atommächte stiehlt.
Der „U-Boot-Bond“: Commander James Bond (Roger Moore) entstammt ja ohnehin der britischen Marine; in „The Spy Who Loved Me“ unternimmt er eine Unterwasserexkursion in einem Tauch-Sportwagen, bevor er mithilfe nuklear bewaffneter U-Boote einen weltumspannenden Atomkrieg vereiteln muss.
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Raise the Titanic (1980)
Hebt die Titanic
Bei dem irren Vorhaben, das spektakulärste Schiffswrack der Weltgeschichte, die „Titanic“, zu heben, spielen Mini-U-Boote eine entscheidende Rolle bei der Entdeckung des legendären Schiffsgrabes.
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Virus (1980)
Overkill – Durch die Hölle zur Ewigkeit
Das U-Boot als letzte Hoffnung der Menschheit
Die Handlung: Als ein im Labor entwickeltes Virus bis auf eine arktische Community nahezu die gesamte Menschheit auslöscht, agiert ein britisches U-Boot als einziger Kontakt der Kolonie zur kontaminierten Außenwelt.
Als Dystopie von besonders finsterem Realismus versuchte „Virus“ in einer Hochphase des Kalten Krieges mit seiner ständigen Gefahr der atomaren Apokalypse, nachdenklich zu stimmen.
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Raiders of the Lost Ark (1981)
Jäger des verlorenen Schatzes
Der abenteuerlustige Archäologe „Indiana“ Jones soll im Auftrag des US-amerikanischen Geheimdients die sagenumwobene Bundeslade finden, bevor das mutmaßlich mächtige Relikt in die Klauen von Hitlers Nazi-Schergen gerät.
Wenn Indiana Jones (Harrison Ford) als blinder Passagier eines deutschen U-Bootes auf dem Weg zu einer abgelegenen Insel ist, dann dürfte für Steven Spielberg ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen sein – jedenfalls liebte der Regisseur „Hell and High Water“ (1954) abgöttisch, in dem Richard Widmark ebenfalls in einem U-Boot aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges zu einem solchen Eiland aufbricht.
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Return from the River Kwai (1989)
Zurück vom River Kwai
Chris Penn wohnt im Zweiten Weltkrieg der Torpedierung eines japanischen Schiffes mit alliierten Kriegsgefangenen, seinen Kameraden, bei – der Navy-Kommandant geht mangels Nachweisen von einem japanischen Frachtschiff aus, das er pflichtbewusst versenken will.
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The Abyss (1989)
Abyss – Abgrund des Todes
Der umweltkritische Blockbuster unter den U-Boot-Filmen
Die Handlung: Nahe des Kaimangrabens sinkt die USS „Montana“ unter mysteriösen Umständen. Eine Truppe von Navy SEALs ist auf die Hilfe der Besatzung einer Hightech-Unterwasserbohrstation angewiesen. Bei den Rettungs- und Bergungsversuchen geht es immer weiter in die kolossale Tiefe – inklusive eines Duells zweier Mini-U-Boote und eines nervenzerreißenden Überlebenskampfes am Abgrund des Ozeans.
„‚Das Boot‘ meets ‚Close Encounters of the Third Kind‘“, hätte man wohl beim Drehbuch-Pitch im Hollywoodsystem der späten Achtziger gesagt, um das Greenlight für eine sündhaft teure Produktion à la „The Abyss“ zu bekommen. James Cameron aber hatte mit „The Terminator“ (1984) und „Aliens“ (1986) in den Jahren zuvor so viel Geld gemacht, dass man ihm vorbehaltlos millionenschwere Budgets anvertraute. Die strapaziösen Dreharbeiten in den Fragmenten eines vorzeitig abgebrochenen Atomkraftwerkbaus haben sich jedenfalls ausgezahlt: Auch nach Jahrzehnten vermittelt „The Abyss“ – letztlich ein paar Bar mehr Unterwasser- als U-Boot-Film – noch die Faszinationskraft der Tiefe, die sich hier kinematografisch so mitreißend manifestiert.
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Buried on Sunday (1992)
Nachdem bei einer Kartenspielhandgreiflichkeit der Wodka in ein Kontrollterminal des Bordreaktors geflossen ist, läuft ein russisches Atom-U-Boot den nächstgelegenen Hafen an – einer kanadischen Kleinstadt, deren Bewohner:innen die Regierung just ein Fischfangverbot auferlegt hat. Der Bürgermeister kauft den verbliebenen Besatzungsmitgliedern das fahruntüchtige U-Boot mitsamt den beiden Atomraketen ab und erklärt den Sechstausend-Seelen-Ort auf einer Insel unter Berufung auf einen uralten Vertrag prompt zur autonomen Republik und Nuklearmacht Solomon Gundy.
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The League of Extraordinary Gentlemen (2003)
Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen
Das Transportmittel der Superhelden: In Sean Connerys letztem Film bahnt sich unter Kapitän Nemos Kommando die – dem Titel gemäß ebenfalls extraordinäre – „Nautilus“ u.a. durch die engen Kanäle von Venedig.
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The Life Aquatic with Steve Zissou (2004)
Die Tiefseetaucher
Obwohl immer wieder in U-Boot-Film-Listen genannt, ist „The Life Aquatic with Steve Zissou“ kein U-Boot-Film – die maritime Komödie von Wes Anderson’scher Absurdität enthält erst ganz zum Schluss eine veritable U-Boot-Sequenz.
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The Land That Time Forgot (2009)
An der Küste von Caprona flattert noch die Hakenkreuzflagge im Wind. Als die beiden nach einem Sturm gestrandeten Paare auf den Strand blicken, trauen sie ihren Augen nicht: Ein deutsches U-Boot aus dem Zweiten Weltkrieg liegt dort.
Anders als im bekannten Vorgänger aus dem Jahr 1974 spielt das deutsche U-Boot mit den Resten seiner Besatzung hier nur eine Nebenrolle auf der vergessenen Insel im Bermudadreieck.
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X-Men: First Class (2011)
X-Men: Erste Entscheidung
Ein U-Boot – die „Caspartina“ des Film-Bösewichts Sebastian Shaw (Kevin Bacon) – dient zur Demonstration der Kräfte von Erik Lehnsherr (Michael Fassbender), dem späteren „Magneto“.
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The Forbidden Room (2015)
Da wegen der labilen Ladung eine Explosion droht, kann die SS „Plunger“ nicht mehr auftauchen. Die vier zur Tiefe verdammten Männer an Bord leiden unter zunehmendem Sauerstoffmangel, der Kapitän ist verschollen.
Ein Film wie eine Halluzination im Erstickungstod – U-Boot-Leute auf einer unendlich seltsamen Reise, ein phantasmagorischer Trip im Stil früher Stummfilme (das U-Boot dient allerdings der Rahmenhandlung bloß als Kulisse).
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The Meg (2018)
Meg
Ein hochtechnisiertes Forschungs-U-Boot wird von einem Riesenhai attackiert und sinkt auf Grund. Mit zwei extrem agilen Ein-Personen-Mini-U-Booten soll das Unterwassermonster getötet werden.
Starker Actionfilm, in dem kleine U-Boote zwar eine große Rolle spielen, aber kaum Kamerazeit bekommen – mit ihrem Hightech-Flair sind sie ein Gegenpol zur archaischen Kraft des Hais.
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Megalodon (2018)
Auf einer Spionagemission wird ein russisches U-Boot von einem Riesenhai beinahe zerstört; die US Navy versucht, die Überlebenden mit einem Mini-U-Boot zu retten.
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Greyhound (2020)
Greyhound: Schlacht im Atlantik
Tom Hanks als Kommandant eines US-Zerstörers in der Atlantikschlacht des Zweiten Weltkrieges – der unerfahrene Offizier soll einen Geleitzug auf dem Weg nach England vor deutschen U-Booten beschützen.
Deutsche U-Boote verhöhnen über Funk die Zerstörerbesatzungen der US Navy und tauchen hier sporadisch als unbehagliches Symbol des gesichtslosen Weltmeerkampfes auf.
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Meg 2: The Trench (2023)
Meg 2: Die Tiefe
Mit hochcomputerisierten Mini-U-Booten ist es endlich möglich, in bislang unerreichbare Tiefen vorzustoßen. Als die Tauchfahrt der beiden hochagilen Vehikel durch die Thermokline im Pazifischen Ozean mit einem Riesenhai im Nacken schiefgeht, kämpft der buchstäblich mit allen Wassern gewaschene Tiefseespezialist Jonas Taylor (Jason Statham) am Boden des gigantischen Marianengrabens um das Überleben seines Teams.
„Meg 2“ zelebriert Jason Stathams skeptische Verwegenheit; der U-Boot-Thrill dauert allerdings nur knapp zwanzig Minuten.
U-Boot-Filme: häufig gestellte Fragen
Welche U-Boot-Filme basieren auf einer wahren Begebenheit?
U-Boot-Filme, die auf einer wahren Begebenheit beruhen:
„Gung Ho!“ (1943) basiert auf dem „Makin Island Raid“ im August 1942, bei dem ein Bataillon US Marines mithilfe zweier U-Boote einen japanischen Inselstützpunkt überfielen.
Above Us the Waves (1955) zeigt die „Operation Source“: den britischen Angriff auf das deutsche Schlachtschiff „Tirpitz“ im Zweiten Weltkrieg.
„U 47 – Kapitänleutnant Prien“ (1958) schildert den Angriff der „U 47“ unter dem Kommando von Günther Prien auf Scapa Flow, den Heimathafen der britischen Flotte, im Jahr 1939 und den Untergang des U-Bootes 1941.
„Orzeł“ (1958) handelt vom sogenannten Orzeł-Zwischenfall, bei dem sich ein polnisches U-Boot kurz nach Beginn des Zweiten Weltkrieges aus einem Hafenarrest in Estland befreit.
„Mystery Submarine“ (1962) lehnt sich an ein im Zweiten Weltkrieg von Briten gekapertes U-Boot der deutschen Kriegsmarine an.
„Submarine X-1“ (1968) ist eine fiktionale Darstellung des britischen Angriffs auf das deutsche Schlachtschiff „Tirpitz“ während des Zweiten Weltkrieges.
„Trapped Beneath the Sea“ (1974) greift den dramatischen Untergang eines Mini-U-Bootes vor der Küste Floridas auf („Johnson Sea Link“-Vorfall).
„Das Boot“ (1981) basiert auf autobiografischen Erinnerungen des Kriegsberichterstatters Lothar-Günther Buchheim aus dem Zweiten Weltkrieg.
„O vozvrashchenii zabyt“ (1985) nimmt offenkundig Bezug auf die Torpedierung der „Wilhelm Gustloff“ durch ein sowjetisches U-Boot im Januar 1945.
„Das letzte U-Boot“ (1993) greift den Versuch des NS-Regimes auf, in den letzten Kriegstagen Uran und streng geheime Pläne für Waffensysteme mit einem U-Boot („U 234“) nach Japan zu bringen.
„Crimson Tide“ (1995) versetzt die dramatischen Ereignisse auf dem sowjetischen U-Boot „B-59“ während der Kubakrise 1962 in die Kommandozentrale eines Atom-U-Bootes der US-Navy in den Neunzigern.
„Hostile Waters“ (1997) zeigt den umstrittenen Verlust eines sowjetischen Atom-U-Bootes vor der US-Küste in den 1980er Jahren, in den möglicherweise ein Boot der US-Navy verwickelt war.
Der pakistanische „Ghazi Shaheed“ (1998) und der indische „The Ghazi Attack“ (2017) loten aus patriotischen Blickwinkeln den kontroversen Untergang der „Ghazi“ im Bangladesch-Krieg 1971 aus.
„The Hunley“ (1999) erzählt vom Schicksal des Südstaaten-U-Bootes „H.L. Hunley“ im Amerikanischen Bürgerkrieg.
„Submerged“ (2001) zeigt den Untergang der „USS Squalus“ vor der US-amerikanischen Ostküste im Mai 1939 und die anschließende Rettungsaktion der Navy.
„K-19: The Widowmaker“ (2002) inszeniert den Reaktorunfall an Bord eines sowjetischen Atom-U-Bootes im Jahr 1961.
„Pervyy posle Boga“ (2005) ist angeblich an den sowjetischen U-Boot-Kommandanten Marinesko angelehnt.
„Phantom“ (2013), in dem ein sowjetisches U-Boot kurz davor steht, einen Atomkrieg auszulösen, ist angeblich von einem realen Vorfall inspiriert.
„Kursk“ (2018) zeigt den Untergang des gleichnamigen russischen Atom-U-Bootes in der Barentssee im Jahr 2000.
Wie heißen die besten Atom-U-Boot-Filme?
- On the Beach (1959)
- Voyage to the Bottom of the Sea (1961)
- Fantastic Voyage (1966)
- Around the World Under the Sea (1966)
- Full Fathom Five (1990)
- The Hunt for Red October (1990)
- Crimson Tide (1995)
- Hostile Waters (1997)
- Yuryeong (1999)
- K-19: The Widowmaker (2002)
- Kursk (2018)
- Hunter Killer (2018)
- Le chant du loup (2019)
Wie heißt der Film mit dem rosa U-Boot?
In Unternehmen Petticoat (1959, Org.: Operation Petticoat) ist eine US-Navy-Crew im Pazifikkrieg in einem rosafarbenen U-Boot unterwegs.
Wie heißt der U-Boot-Film mit Denzel Washington?
Der bekannte U-Boot-Film mit Denzel Washington ist Crimson Tide (1995).
Welcher U-Boot-Film zeigt das Unglück der „Kursk“?
Kursk (2018) zeigt eine fiktionale Darstellung des „Kursk“-Unglücks.
In welchem Film ist ein U-Boot eingeklemmt?
In der Atze-Schröder-Komödie „U-900“ (2008) versucht die Besatzung durch Schaukeln das in einer Felsspalte unter Wasser eingeklemmte U-Boot zu befreien. „Gray Lady Down“ (1978), „Das Boot“ (1981) oder „Octopus“ (2000) zeigen beschädigte U-Boote, die auf den Rand einer Unter-Wasser-Schlucht absinken; und in „Fer-de-lance“ (1974) ist ein U-Boot in der Tiefe unter Geröll verschüttet.
Welche U-Boot-Filme sind Komödien?
U-Boot-Filme, die Komödien sind: „A Submarine Pirate“ (1915), „Operation Petticoat“ (1959, dt.: Unternehmen Petticoat), „Going Under“ (1991, dt.: U-Boot-Academy), „Down Periscope“ (1996, dt.: Mission: Rohr frei!), „U-900“ (2008), Tritones, más allá de ningún sitio (2009) und „Subferatu“ (2020).
Wie heißt der Film über einen Atomkrieg mit einem U-Boot in Australien?
On the Beach (1959, dt.: Das letzte Ufer) handelt von einem U-Boot in Australien nach einem Atomkrieg; aus dem Jahr 2000 stammt ein gleichnamiges Remake (dt.: USS Charleston – die letzte Hoffnung der Menschheit) als dreistündiger Fernsehfilm.
Welche Filme handeln von einem U-Boot im Atomkrieg?
Neben „On the Beach“ (1959) (dt.: Das letzte Ufer) und dem gleichnamigen TV-Remake aus dem Jahr 2000 (dt.: USS Charleston – die letzte Hoffnung der Menschheit), die beide nach einem Atomkrieg spielen, gibt es noch mehrere U-Boot-Filme, bei denen die Schwelle zum Atomkrieg erreicht wird: „The Fifth Missile“ (1986), „Crimson Tide“ (1995), „Hostile Waters“ (1997), „Danger Beneath the Sea“ (2001, dt.: Meuterei unter Wasser – USS Lansing antwortet nicht), „Phantom“ (2013), „The Wolf’s Call – Entscheidung in der Tiefe“ (2019, Org.: Le chant du loup), Gangcheolbi 2: Jeongsanghoedam (2020).
Wie heißt der Film mit dem russischen Atom-U-Boot?
„Kursk“ (2018) zeigt die tragische Katastrophe des gleichnamigen Atom-U-Bootes der russischen Flotte im Jahr 2000. In „K-19: The Widowmaker“ (2002) kommt es an Bord eines sowjetischen Atom-U-Bootes zu einem haarsträubenden Reaktorunfall. „Hostile Waters“ (1997) schildert den realen Vorfall zwischen einem US-amerikanischen und einem sowjetischen Atom-U-Boot Mitte der 1980er Jahre, der beinahe zum Nuklearkrieg geführt hätte. Im Hollywood-Blockbuster „Jagd auf Roter Oktober“ (1990, Org.: The Hunt for Red October) will ein sowjetischer Kapitän mit seinem Hightech-Atom-U-Boot in den Westen überlaufen. Und sowohl in „Full Fathom Five“ (1990) als auch in „Counter Measures“ (1998, dt.: Crash Dive 2) und „Submarines“ (2003) entführen Terrorist:innen sowjetische bzw. russische U-Boote.
Welche U-Boot-Filme spielen im Zweiten Weltkrieg?
Diese U-Boot-Filme spielen im Zweiten Weltkrieg:
- U-Boote westwärts! (1941 [NS-Propagandafilm])
- Submarine Raider (1942)
- We Dive at Dawn (1943)
- Close Quarters (1943)
- Destination Tokio (1943)
- Podvodnaya lodka T-9 (1943)
- Gung Ho! (1943)
- Crash Dive (1943)
- U-Boat Prisoner (1944)
- Das Boot der Verdammten (1947)
- Operation Pacific (1951)
- Die große Hoffnung (1954)
- Above Us the Waves (1955)
- Haie und kleine Fische (1957)
- Duell im Atlantik (1957)
- Hellcats of the Navy (1957)
- Orzeł (1958)
- U 47 – Kapitänleutnant Prien (1958)
- Torpedo los! (1958)
- Submarine Seahawk (1958)
- U23 – Tödliche Tiefen (1958)
- Wölfe in der Tiefe (1959)
- Battle of the Coral Sea (1959)
- Unternehmen Petticoat (1959)
- Up Periscope (1959)
- Die letzte Fahrt von U 153 (1962)
- Operation Bikini (1963)
- Beta Som (1963)
- Submarine X-1 (1968)
- Komandir schastlivoy ‚Shchuki‘ (1973)
- Das Boot (1981)
- O vozvrashchenii zabyt (1985)
- Das letzte U-Boot (1993)
- U-571 (2000)
- Below (2002)
- In Enemy Hands (2004)
- Lorelei (2005)
- Der Erste nach Gott (2005)
- Ghostboat (2006)
- Deguchi no nai umi (2006)
- U-900 (2008)
- Okinawa: The Last Battle (2009)
- USS Seaviper (2012)
- U-235 (2019)
- Operation Seawolf (2022)
Eine Liste (fast) aller U-Boot-Filme:
(Diese Liste enthält auch „halbe“ U-Boot-Filme.)
- 20000 Lieues sous les Mers (1907)
- A Submarine Pirate (1915)
- Civilization (1915)
- 20,000 Leagues Under the Sea (1916)
- The Secret of the Submarine (1916)
- The Little American (1917)
- Behind the Door (1919)
- The False Faces (1919)
- Mare Nostrum (1926)
- U 9 Weddingen (1927)
- Submarine (1928)
- Drei Tage auf Leben und Tod (1929)
- The Mysterious Island (1929)
- Men Without Women (1930)
- The Sea Ghost (1931)
- Seas Beneath (1931)
- Devil and the Deep (1932)
- Men Like These (1932)
- Morgenrot (1933)
- Hell Below (1933)
- Submarine D-1 (1937)
- Submarine Patrol (1938)
- The Spy in Black (1939)
- Thunder Afloat (1939)
- Mystery Sea Raider (1940)
- 49th Parallel (1941)
- Uomini sul fondo (1941 [Propagandafilm des faschistischen Italien])
- U-Boote westwärts! (1941 [NS-Propagandafilm])
- Geheimakte W.B.1 (1942 [NS-Propagandafilm])
- Submarine Raider (1942)
- Podvodnaya lodka T-9 (1943)
- Crash Dive (1943)
- We Dive at Dawn (1943)
- Close Quarters (1943)
- Destination Tokyo (1943)
- Gung Ho! (1943)
- U-Boat Prisoner (1944)
- Morning Departure (1946)
- Les maudits (1947)
- Mystery Submarine (1950)
- Morning Departure (1950)
- V mirnye dni (1951)
- Operation Pacific (1951)
- Submarine Command (1951)
- Torpedo Alley (1952)
- Ubåt 39 (1952)
- Hell and High Water (1954)
- 20,000 Leagues Under the Sea (1954)
- La grande speranza (1954)
- Above Us the Waves (1955)
- Ningen Gyorai Kaiten (1955)
- Haie und kleine Fische (1957)
- Hellcats of the Navy (1957)
- The Enemy Below (1957)
- Tayna vechnoy nochi (1956)
- Ori okeanis saidumloeba (1957)
- Golubaya strela (1958)
- Run Silent, Run Deep (1958)
- U 47 – Kapitänleutnant Prien (1958)
- Torpedo Run (1958)
- Submarine Seahawk (1958)
- Orzeł (1958)
- Up Periscope (1959)
- Lupi nell’Abisso (1959)
- Sensuikan I-57 kofuku sezu (1959)
- Battle of the Coral Sea (1959)
- The Atomic Submarine (1959)
- Operation Petticoat (1959)
- On the Beach (1959)
- Voyage to the Bottom of the Sea (1961)
- Podvodnaya lodka (1962)
- Mystery Submarine (1962)
- Operation Bikini (1963)
- Beta Som (1963)
- Kaitei gunkan (1963)
- Assault on a Queen (1966)
- Kaitei Daisensō (1966)
- Fantastic Voyage (1966)
- Around the World Under the Sea (1966)
- Ah kaiten tokubetsu kogetikai (1968)
- Submarine X-1 (1968)
- Ice Station Zebra (1968)
- Ido zero daisakusen (1969)
- Captain Nemo and the Underwater City (1969)
- Assault on the Wayne (1971)
- Murphy’s War (1971)
- Komandir schastlivoy ‚Shchuki‘ (1973)
- The Neptune Factor (1973)
- Trapped Beneath the Sea (1974)
- The Land That Time Forgot (1974)
- Fer de Lance (1974)
- Gray Lady Down (1978)
- Virus (1980)
- Raise the Titanic (1980)
- Das Boot (1981)
- Prawda leytenanta Klimowa (1981)
- First Strike (1984)
- Slushat v otsekakh (1985)
- O vozvrashchenii zabyt (1985)
- The Fifth Missile (1986)
- Krik delfina (1987)
- Innerspace (1987)
- The Abyss (1989)
- Full Fathom Five (1990)
- The Rift (1990)
- The Hunt for Red October (1990)
- Going Under (1991)
- Buried on Sunday (1992)
- Das letzte U-Boot (1993)
- Crimson Tide (1995)
- Crash Dive (1996)
- Down Periscope (1996)
- 20,000 Leagues Under the Sea (1997)
- Hostile Waters (1997)
- Steel Sharks (1997)
- Time Under Fire (1997)
- Sub Down (1997)
- Counter Measures (1998)
- Ghazi Shaheed (1998)
- Yuryeong (1999)
- The Hunley (1999)
- Nautilus (2000)
- U-571 (2000)
- Octopus (2000)
- Agent Red (2000)
- On the Beach (2000) [TV-Mehrteiler/Miniserie]
- Submerged (2001)
- Danger Beneath the Sea (2001)
- Shark Hunter (2001)
- K-19: The Widowmaker (2002)
- Megalodon (2002)
- Below (2002)
- Submarines (2003)
- Phantom Force (2004)
- 72 Metra (2004)
- In Enemy Hands (2004)
- Phantom Below (2005)
- Pervyy posle Boga (2005)
- Lorelei (2005)
- Stinger (2005)
- Ghostboat (2006)
- Deguchi no nai umi (2006)
- 30,000 Leagues Under the Sea (2007)
- Depth Charge (2008)
- U-900 (2008)
- Silent Venom (2009)
- Manatsu no Orion (2009)
- Tritones, más allá de ningún sitio (2009)
- 2010: Moby Dick (2010)
- USS Seaviper (2012)
- Phantom (2013)
- Mega Shark vs. Mecha Shark (2014)
- Black Sea (2014)
- The Forbidden Room (2015)
- The Ghazi Attack (2017)
- Black Water (2018)
- The Meg (2018)
- Megalodon (2018)
- Kursk (2018)
- Hunter Killer (2018)
- Le chant du loup (2019)
- U-235 (2019)
- Subferatu (2020)
- Gangcheolbi 2: Jeongsanghoedam (2020)
- Operation Seawolf (2022)
- Meg 2: The Trench (2023)
- The Silent Service (2023)
TextRobert Lorenz
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